Corona-Übersicht Rekurs gegen Impfung von Minderjährigen abgelehnt +++ BAG setzt auf Fake-News-Monitoring

Agenturen/red.

7.8.2021

Agenturen/red.

Minderjährige benötigen für die Corona-Impfung keine Bewilligung der Eltern. Dies hat das Freiburger Kantonsgericht festgehalten. Ein solches Einverständnis würde der Uno-Konvention über die Kinderrechte widersprechen, urteilte das Gericht. Der im Internet publizierte Entscheid wurde am Samstag von der Freiburger Tageszeitung «La Liberté» bekannt gemacht. Die abgewiesene Beschwerde der beiden Elternteile kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden und ist dementsprechend nicht rechtskräftig.

Um die Verbreitung von Falschinformationen über das Coronavirus einzudämmen, vertraut das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun auf ein «Fake-News-Montoring». Wie die «Aargauer Zeitung» (bezahlungspflichtiger Inhalt) berichtet, nutzt die Behörde eine Software, die soziale Medien, Nachrichtenportale und Zeitungen auf den Wahrheitsgehalt deren Berichterstattung überprüft.

Bei einer Medienkonferenz am Dienstag hatte Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle des Bundesamts für Gesundheit (BAG), mit einer Äusserung zur Infektiosität der Delta-Variante für Kritik gesorgt. Jüngste Daten würden nahelegen, «dass mit der Delta-Variante das Risiko einer Übertragung bei einer geimpften Person ähnlich hoch ist wie bei einer ungeimpften Person», sagte Masserey.

Beim BAG wies man alle Vorwürfe bezüglich einer möglichen Falschaussage zurück. Die Sprecherin Masha Foursova beklagte gegenüber «20min»: «Frau Massereys Aussage wurde in den letzten Tagen nicht präzise wiedergegeben.» Sie habe lediglich davon gesprochen, dass die jüngsten Daten «darauf hinzuweisen scheinen», stellte Foursova klar.

Neuinfektionen in den USA steigen rasant an

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in den USA hat sich seit Ende Juni fast verzehnfacht. Der Sieben-Tage-Durchschnitt liege inzwischen bei mehr als 107'000 gemeldeten Fällen, teilten die Gesundheitsbehörden in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) mit.

Derweil setzt Indien ab sofort auch auf den Impfstoff von Johnson & Johnson. Via Twitter bestätigte Gesundheitsminister Mansukh Mandavlya am Samstag, dass für das Vakzin des US-Pharmaproduzenten eine Notfallgenehmigung erteilt worden sei. «Das wird den kollektiven Kampf unserer Nation gegen Covid-19 weiter stärken», zeigte sich der Politiker überzeugt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Um die Verbreitung von Falschinformationen über das Coronavirus einzudämmen, vertraut das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun auf ein «Fake-News-Montoring». Das berichtet die «Aargauer Zeitung».
  • Minderjährige benötigen für die Corona-Impfung keine Bewilligung der Eltern. Dies hat das Freiburger Kantonsgericht festgehalten.
  • Indien setzt ab sofort auch auf den Impfstoff von Johnson & Johnson. Via Twitter bestätigte Gesundheitsminister Mansukh Mandavlya am Samstag die Notfallgenehmigung für das Vakzin.
  • Bei einer Medienkonferenz am Dienstag hat Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle des Bundesamts für Gesundheit (BAG) mit einer Äusserung zur Infektiosität der Delta-Variante für Kritik gesorgt. Das BAG wies den Vorwurf einer Falschaussage nun zurück.
  • Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in den USA hat sich seit Ende Juni fast verzehnfacht. Der Sieben-Tage-Durchschnitt liege inzwischen bei mehr als 107'000 gemeldeten Fällen.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 17.53 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Samstag

  • 17.27 Uhr

    Deutsche Politiker fordern Neuausrichtung der Corona-Warnwerte

    Vor der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag mehren sich in Deutschland die Rufe nach einer Abkehr von der Corona-Inzidenz als zentralem Richtwert. SPD-Chefin Saskia Esken forderte am Wochenende eine Neuausrichtung der Corona-Warnwerte; es müsse künftig mehr auf die Auslastung des Gesundheitssystems geachtet werde. Ähnlich äußerten sich die Regierungschefs von Bremen und Niedersachsen, Andreas Bovenschulte und Stephan Weil (beide SPD).

    «Wir brauchen einen neuen Wert, der das aktuelle Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt, sagte Bovenschulte der «Welt» vom Samstag. Dank der Impfungen sei es mittlerweile «deutlich unwahrscheinlicher» geworden, dass sich Menschen mit dem Coronavirus anstecken oder daran erkranken: «Noch unwahrscheinlicher ist es, schwer zu erkranken». Dies müsse «in möglichen neuen Corona-Regeln zum Ausdruck kommen».

    Weil forderte Bund und Länder auf, sich «zwingend gemeinsam auf neue Parameter für die Bewertung der Gefährdungslage» zu verständigen. Zudem seien gemeinsame Kriterien für den Umgang mit Geimpften, Genesenen und Getesteten nötig. Dazu solle gehören, dass Ungeimpfte «ab einem noch festzulegenden Zeitpunkt im Herbst ihre Tests auch selbst bezahlen müssen – natürlich mit Ausnahme derer, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können», sagte er der «Welt».

    Esken sagte der «Rheinischen Post» vom Samstag, es müsse mehr darauf geachtet werden, ob eine Überlastung des Gesundheitssystems drohe, «wenn es darum geht, schärfere Kontaktbeschränkungen anzuordnen». Höhere Inzidenzwerte allein würden «demnach nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium sein». Esken warnte zudem vor einer «Abzocke» von Ungeimpften und forderte einen Preisdeckel für Corona-Schnelltests.

  • 17.01 Uhr

    Proteste gegen strengere Corona-Auflagen in Frankreich

    Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Paris und anderen französischen Städten gegen die neuen Corona-Massnahmen der Regierung protestiert. Eine Gruppe Demonstranten zog am Nachmittag friedlich durch Paris, umringt von Polizisten in Schutzausrüstung. Drei weitere Zusammenkünfte waren in der französischen Hauptstadt geplant, Dutzende in anderen Städten.

    Der französische Verfassungsrat bestätigte vor zwei Tagen das neue Gesetz in grossen Teilen, das eine Ausweitung der öffentlichen Räume vorsieht, die nur mit einem Gesundheitspass betreten werden dürfen. Damit muss der Pass ab Montag beim Betreten von Cafés, Restaurants, Fernzügen- und Bussen und von manchen Krankenhäusern vorgezeigt werden. Bisher galt er nur für kulturelle Veranstaltungen und Freizeitangebote, wie Kinos und Freizeitparks.

    Nicht nur in Paris protestierten am Samstag tausende Franzosen gegen die Corona-Massnahmen im Land.
    Nicht nur in Paris protestierten am Samstag tausende Franzosen gegen die Corona-Massnahmen im Land.
    Bild: AP Photo/Bob Edme

    Teilnehmer der Protestaktion sahen durch den Pass, der nur an Geimpfte, Genesene und kürzlich auf das Coronavirus Getestete ausgegeben wird, eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit. Manche wandten sich auch gegen die Corona-Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die ab dem 15. September gilt. Die meisten Franzosen unterstützen aber laut Umfragen den Gesundheitspass.

  • 16.12 Uhr

    Schwimmende Geige erinnern in Venedig an Corona-Opfer

  • 15.32 Uhr

    Proteste in Bangkok gegen Impfpolitik der Regierung

    In Bangkok haben hunderte Menschen für politische Reformen und Änderungen bei der Corona-Impfkampagne demonstriert. In der thailändischen Hauptstadt ging die Polizei gegen die rund 500 Demonstranten am Samstag mit Tränengas und Gummigeschossen vor. Die Regierung des südostasiatischen Königreichs steht wegen der schleppend verlaufenden Impfkampagne in der Kritik.

    Die Demonstranten fordern den Einsatz von mRNA-Impfstoffen wie jene von Pfizer/Biontech und Moderna statt des Vakzins des chinesischen Herstellers Sinovac. Thailand erlebt derzeit den bislang schlimmsten Virusausbruch seit Pandemiebeginn. Die Demonstranten widersetzten sich mit ihrem Protest einem Corona-bedingten Versammlungsverbot.

    Die Bewegung für mehr Demokratie in Thailand hatte im vergangenen Sommer begonnen und zu Spitzenzeiten zehntausende vorwiegend junge Menschen auf die Strasse gebracht. Sie forderten den Rücktritt des ehemaligen Armee- und heutigen Regierungschefs Prayut Chan-O-Chan, eine neue Verfassung sowie eine Reform der Monarchie. Ein Anstieg der Corona-Infektionszahlen und die Festnahme mehrerer Protestanführer führten in den vergangenen Monaten jedoch zu einem Abflauen der Proteste.

  • 14.48 Uhr

    BAG setzt auf Fake-News-Monitoring

    Nicht er seit der Ägide von Donald Trump als US-Präsident weiss man um das Gefahrenpotenzial von Fake News. Gerade die Corona-Pandemie hat offenbart, welchen Zulauf Verschwörungstheorien im Internet verbuchen – unter anderem durch den Einfluss sozialer Medien. Um die Verbreitung von Falschinformationen über das Coronavirus einzudämmen, vertraut das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun auf ein «Fake-News-Montoring».

    Wie die «Aargauer Zeitung» (bezahlungspflichtiger Inhalt) berichtet, nutzt die Behörde eine Software, die soziale Medien, Nachrichtenportale und Zeitungen auf den Wahrheitsgehalt deren Berichterstattung überprüft. «Es ermöglicht es dem BAG, Fake-News-Themen zu erkennen, zu priorisieren und gegebenenfalls darauf zu reagieren», erklärte Kampagnenleiter Adrian Kammer.

    Soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook fungieren immer wieder als Multiplikator von Fake News. (Symbolbild)
    Soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook fungieren immer wieder als Multiplikator von Fake News. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/DPA dpa/A2824

    Besonders zu den Corona-Impfstoffen machen immer Fake News die Runde. Dadurch wird das Vertrauen in die Impfkampagne des Bundes gestört. «Es ist wichtig, falschen Informationen entgegenzuwirken, damit die Menschen auf der Grundlage wahrheitsgemässer Informationen über eine Impfung nachdenken und ihren persönlichen Impfentscheid treffen können», sagte Kammer. Sobald die Bedeutung des Coronavirus im öffentlichen Diskurs nachlasse, sei eine Ausdehnung des «Fake-News-Monitorings» auf andere Bereiche möglich.

  • 14.01 Uhr

    Deutsche Impfkampagne hat über 38'000 Tote verhindert

    Die Impfkampagne gegen das Coronavirus hat laut einer Modellrechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland geschätzt Tausende Todesfälle verhindert.

    «Unsere hier präsentierten Daten belegen den überragenden Nutzen der Covid-19-Impfung bereits in den ersten 6,5 Monaten der Impfkampagne in Deutschland 2021», schreiben die Autoren der Analyse. Daraus ergebe sich, dass im Verlauf der dritten Corona-Welle geschätzt 38'300 Todesfälle verhindert wurden.

    Die Zahl der verhinderten Meldefälle wird auf über 706'000 beziffert, die der stationären Patienten auf mehr als 76'600, die der Patienten auf Intensivstation auf knapp 20'000.

    «Diese hohe Effektivität der Covid-19-Impfkampagne verdeutlicht eindrucksvoll, dass Impfungen den Weg aus der Pandemie ebnen», schreibt das RKI. Derzeit stehe Deutschland am Anfang einer vierten Welle. Um deren Ausmass so gering wie möglich zu halten, sei es nötig, den Anteil der geimpften Bevölkerung schnellstmöglich zu erhöhen.

  • 13.22 Uhr

    Mehr als 45 Millionen Deutsche mit vollem Impfschutz

    Zwar hat die Imfpkampagne in Deutschland während der letzten Wochen an Geschwindigkeit eingebüsst, dennoch sind bereits 45 Millionen Bundesbürgerinnen und -bürger vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn twitterte am Samstag, dass 54,5 Prozent der Deutschen zwei Impfungen hinter sich hätten. Zudem seien 51,8 Millionen oder 62,3 Prozent der Bevölkerung einmalig geimpft.

    Spahn nutzte die Gelegenheit auch, um nochmals an die Impfbereitschaft der Deutschen zu appellieren – wenngleich er die Freiwilligkeit in Bezug auf das Impfangebot betonte. Er schrieb: «Impfen ist eine persönliche Entscheidung – aber auch eine, die uns alle als Gemeinschaft betrifft.» Wie sich die Pandemie im Herbst und Winter weiterentwickele, können laut Spahn Jeder und Jede beeinflussen.

  • 12.33 Uhr

    Rekurs gegen Impfung von Minderjährigen abgelehnt

    Minderjährige benötigen für die Corona-Impfung keine Bewilligung der Eltern. Dies hat das Freiburger Kantonsgericht festgehalten. Ein solches Einverständnis würde der Uno-Konvention über die Kinderrechte widersprechen, urteilte das Gericht. Der im Internet publizierte Entscheid wurde am Samstag von der Freiburger Tageszeitung «La Liberté» bekannt gemacht. Die abgewiesene Beschwerde der beiden Elternteile kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden und ist dementsprechend nicht rechtskräftig.

    Die Richter räumen im Urteil zwar ein, dass es sich bei der Impfung um einen medizinischen Eingriff handelt, der einen Angriff auf die körperliche Unversehrtheit eines Menschen darstellt und eine informierte Zustimmung des Patienten voraussetzt. Ein Minderjähriger sei jedoch gemäss der geltenden Rechtsprechung durchaus in der Lage, seine eigene Zustimmung dafür zu geben.

    Ein Jugendlicher sei genauso urteilsfähig wie seine Eltern, solange er dazu keine wissenschaftlichen Kenntnisse benötige. Er müsse die Überlegungen der Gesundheitsspezialisten sowie die Nebenwirkungen kennen und von medizinischem Personal über die Impfung informiert werden.

    Minderjährige dürfen sich weiterhin selbstbestimmt impfen lassen, wie das Freiburger Kantonsgericht nun entschieden hat. (Symbolbild)
    Minderjährige dürfen sich weiterhin selbstbestimmt impfen lassen, wie das Freiburger Kantonsgericht nun entschieden hat. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/Ti-Press

    «Mit der Forderung, dass Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren das Einverständnis der Eltern für eine Impfung einholen müssen, versuchen die Eltern den Kindern ein Recht zu nehmen, das sie für sich selber beanspruchen», hält das Kantonsgericht im Urteil fest. Dies würde der Uno-Konvention über die Rechte der Kinder widersprechen. Zudem habe die Freiburger Gesundheitsdirektion klar gemacht, dass impfwillige Jugendliche im Impfzentrum von einem Kinderarzt betreut würden und dass Minderjährigen die Begleitung durch eine erwachsenen Person empfohlen werde.

    Auch die Zweifel an den Impfstoffen lässt das Kantonsgericht nicht gelten. Die Zulassung des Impfstoffs von Pfizer-Biontech für 12 bis 15-Jährige sei Gegenstand einer Überprüfung durch das Heilmittelinstitut Swissmedic gewesen. An diesen Zulassungsentscheid sei das Gericht gebunden. Zudem hält das Gericht fest, dass die Impfempfehlung von den Bundesbehörden gekommen sei und keinerlei Impfpflicht damit verbunden sei.

    Die beiden Elternteile hatten den definitiven Stopp der Impfkampagne für Minderjährige gefordert, weil Kinder und Jugendliche ein geringeres Risiko im Fall einer Covid-19-Infektion hätten. Dies rechtfertige nicht, sie potenziellen Nebenwirkungen durch eine neue Form von Impfstoffen auszusetzen. Sie störten sich zudem daran, dass sich ihre beiden Töchter ohne das elterliche Einverständnis impfen lassen könnten.

  • 12.08 Uhr

    Notfallgenehmigung für Johnson & Johnson in Indien

    Indien setzt ab sofort auch auf den Impfstoff von Johnson & Johnson. Via Twitter bestätigte Gesundheitsminister Mansukh Mandavlya am Samstag, dass für das Vakzin des US-Pharmaproduzenten eine Notfallgenehmigung erteilt worden sei. «Das wird den kollektiven Kampf unserer Nation gegen Covid-19 weiter stärken», zeigte sich der Politiker überzeugt.

    Bereits am Freitag hatte Johnson & Johnson einen Antrag der indischen Regierung kommuniziert. Für die Lieferung des Vakzins ist demnach das Unternehmen Biological E Ltd. zuständig. Mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson stehen indischen Bürgerinnen und Bürgern nunmehr fünf Impfstoffe gegen das Coronavirus zur Verfügung. Bis dato wurden Vakzine von Astrazeneca, Bharat Biotech, Russia's Gamaleya Institute und Moderna verimpft.

    Derzeit verzeichnet Indien täglich etwa 30'000 bis 40'000 Neuinfektionen. Gemessen an den Negativrekorden der zweiten Welle, als teils 400'000 neue Fälle innert 24 Stunden gemeldet wurden, liegen die Zahlen derzeit niedrig. Dennoch betonte die indische Regierung zuletzt erneut, dass die Gefahr durch das Coronavirus noch nicht vorüber sei.

  • 11.22 Uhr

    US-Regierung verlängert Zahlungsaufschub für Studienkredite

    Die US-Regierung hat wegen Corona ein Moratorium für die Rückzahlung von Ausbildungsdarlehen bis zum 31. Januar 2022 verlängert. Man sei der Auffassung, dass diese zusätzliche Zeit es den Kreditnehmern ermögliche, die Wiederaufnahme der Zahlungen zu planen und das Risiko von Zahlungsrückständen und -Ausfällen verringere, teilte das Bildungsministerium am Freitag mit. Die Zahlungspause sei «eine Rettungsleine» für Millionen Bürgerinnen und Bürger.

    «Da sich die Wirtschaft unseres Landes weiterhin von einem tiefen Loch erholt, wird diese letzte Verlängerung Studenten und Kreditnehmern die Zeit geben, die sie brauchen, um einen Neustart zu planen», erklärte Bildungsminister Miguel Cardona laut Mitteilung. Das Moratorium war zu Beginn der Pandemie eingeführt worden und sollte eigentlich im September auslaufen. Zuletzt war wegen der Pandemie bereits ein neues Moratorium gegen Zwangsräumungen säumiger Mieter verfügt worden.

  • 10.31 Uhr

    BAG weist Kritik an Virginie Masserey zurück

    Bei einer Medienkonferenz am Dienstag hat Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle des Bundesamts für Gesundheit (BAG), mit einer Äusserung zur Infektiosität der Delta-Variante für Überraschung gesorgt. Jüngste Daten würden nahelegen, «dass mit der Delta-Variante das Risiko einer Übertragung bei einer geimpften Person ähnlich hoch ist wie bei einer ungeimpften Person», sagte Masserey in Bezug auf eine Analyse des US Centers for Disease Control and Prevention (CDC). 

    Statt für Klarheit zur sorgen, stiftete die BAG-Beamtin eher Unsicherheit. Der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen beurteilte die Lage gegenüber «20min» anders: «Geimpfte Menschen sind mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gleich ansteckend wie ungeimpfte Personen.» Eine Impfung würde schwere Verläufe deutlich eindämmen. Die Betroffenen seien deshalb «weniger ansteckend, weil das Virus schneller und effizienter bekämpft wird», erklärte Steffen, der Massereys Aussage eher als Missverständnis denn als Falschaussage bewertete.

    Beim BAG weist man alle Vorwürfe zurück. Die Sprecherin Masha Foursova beklagte gegenüber «20min»: «Frau Massereys Aussage wurde in den letzten Tagen nicht präzise wiedergegeben.» Sie habe lediglich davon gesprochen, dass die jüngsten Daten «darauf hinzuweisen scheinen», stellte Foursova klar.

    Virginie Masserey sieht sich nach ihrer kontroversen Aussage mit Kritik konfrontiert.
    Virginie Masserey sieht sich nach ihrer kontroversen Aussage mit Kritik konfrontiert.
    Bild: Keystone / Anthony Anex

    Gleichzeitig betonte sie die hohe Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen. Daher würden sich geimpfte Personen nur sehr selten mit dem Coronavirus infizieren. Sollte es jedoch zu einem Krankheitsfall kommen, könne «das Virus wohl auch an andere übertragen» werden – mit einem noch unbekannten Risiko, führte Foursova aus.

    Der einstige BAG-Vize Andreas Faller kritisierte Virginie Masserey derweil scharf. «Die Frage, wie ansteckend mit Delta infizierte Geimpfte sind, wird derzeit diskutiert. Anstatt auf die laufende Diskussion und entsprechende Studien hinzuweisen, stellte Frau Masserey es aber im Brustton der Überzeugung als Fakt hin. Das geht nicht.»

    Eine faktenbasierte Kommunikation sei derzeit wichtiger denn je. Ausserdem müsse es laut Faller das Ziel des BAG sein, die Impfbereitschaft der Schweizer zu erhöhen: «Da helfen solche Aussagen natürlich nicht.»

  • 9.22 Uhr

    Neuinfektionen in den USA wieder klar über 100'000

    Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in den USA hat sich seit Ende Juni fast verzehnfacht. Der Sieben-Tage-Durchschnitt liege inzwischen bei mehr als 107'000 gemeldeten Fällen, teilten die Gesundheitsbehörden in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) mit. Ende Juni waren es noch etwa 11'000 gewesen. Jetzt schnellte die Zahl auf den höchsten Stand seit dem Winter hoch.

    Die Behörden führten den Anstieg auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurück, die zuerst in Indien aufgetreten ist. Besonders schnell breite sich das Virus in den Staaten Florida, Louisiana und Mississippi aus, wo ein vergleichsweise hoher Anteil der Bevölkerung noch nicht geimpft ist. Die Krankenhäuser dort verzeichnen einen Ansturm von Patienten.

    Deutlich steigenden Infektionszahlen machen in den USA Sorgen. (Symbolbild)
    Deutlich steigenden Infektionszahlen machen in den USA Sorgen. (Symbolbild)
    David Goldman/AP/dpa

    Die USA sind das Land mit dem meisten Corona-Infektionen weltweit. Die Zahl von 100'000 Neuansteckungen pro Tag wurde hier erstmals im November 2020 überschritten. Anfang Januar gab es Spitzenwerte von rund 250'000. Danach gingen die Zahlen zunächst deutlich zurück.

  • 8.35 Uhr

    Inzidenz in Deutschland steigt auf 21,2

    Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut gestiegen und liegt nun bei 21,2. Wie das Robert-Koch-Institut am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 3206 Neuinfektionen sowie 24 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 16,9 gelegen.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder kontinuierlich an und überschritt an diesem Freitag erstmals seit dem Frühjahr wieder die Marke von 20. Am kommenden Dienstag will die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Bundesländer über die Corona-Lage beraten.

  • 7.54 Uhr

    22 weitere Corona-Fälle bei Olympia-Beteiligten

    Die Olympia-Macher von Tokio haben im Umfeld der Sommerspiele 22 weitere Corona-Fälle vermeldet. Einer Mitteilung der Organisatoren vom Samstag zufolge ist kein weiterer Athlet betroffen.

    Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen erhöhte sich auf 404. Davon waren bislang 32 Bewohner des olympischen Dorfs. Seit dem 1. Juli wurden fast 600'000 Corona-Tests bei den Olympia-Beteiligten vorgenommen.

    Bei den Olympischen Spielen infizierten sich im Athletenumfeld etwas mehr als 400 Menschen mit dem Coronavirus. (Symbolbild)
    Bei den Olympischen Spielen infizierten sich im Athletenumfeld etwas mehr als 400 Menschen mit dem Coronavirus. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Martin Meissner