Coronavirus – Schweiz Tessin: Maske ab der 6. Schulklasse

SDA

5.11.2020 - 16:20

Der Tessiner Regierungspräsident und Lega-Politiker Norman Gobbi fordert eine Rückkehr zu strengen Grenzkontrollen im Süden.
Der Tessiner Regierungspräsident und Lega-Politiker Norman Gobbi fordert eine Rückkehr zu strengen Grenzkontrollen im Süden.
Source: KEYSTONE/TI-PRESS/ALESSANDRO CRINARI

Die Tessiner Regierung hat am Donnerstagnachmittag das Maskenobligatorium in den Schulen ausgeweitet: Ab dem kommenden Montag müssen Schülerinnen und Schüler bereits ab der 6. Klasse im Unterricht eine Schutzmaske tragen.

In den vergangenen Wochen hätten im Tessin aufgrund der steigenden Coronavirus-Zahlen zahlreiche Schüler im Unterricht gefehlt, sagte Bildungsdirektor Manuele Bertoli am Donnerstagnachmittag vor den Medien. Elf von insgesamt 607 Schulklassen der Sekundarstufe I hätten sich in den vergangenen Tagen in Quarantäne befunden.

Die Tessiner Regierung wolle die Schulen trotz dem Anstieg der gemeldeten Neuinfektionen offenhalten und habe sich deshalb zu einer Ausweitung der Maskenpflicht entschlossen. Ab kommendem Montag müssen Schülerinnen und Schüler im Südkanton bereits ab der 6. Klasse eine Maske tragen.

Das Maskenobligatorium gelte sowohl inner- als auch ausserhalb der Schulhäuser, erklärte Bertoli weiter. In Ausnahmesituationen wie beispielsweise dem Sportunterricht dürfe die Maske abgelegt werden. Die Schülerinnen und Schüler müssten dann jedoch den vorgeschriebenen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten.

Lombardei und Piemont vor Teil-Lockdown

Neben dem Maskenobligatorium ab der 6. Klasse war auch der bevorstehende Teil-Lockdown der norditalienischen Regionen Lombardei und Piemont ein Thema an der Medienkonferenz.

Gemäss dem am Mittwoch von der italienischen Regierung verabschiedeten Dekret ist Italien ab Freitag in drei Zonen unterteilt: rot, orange und gelb. Die Einteilung von Lombardei und Piemont in den Sektor der «zone rosse» habe eine direkte Auswirkung auf das angrenzende Tessin, sagte Regierungspräsident Norman Gobbi. Treffen mit Freunden oder Familienmitgliedern auf der italienischen Seite seien vorderhand nicht mehr möglich. Innerhalb der «zone rosse» darf man sich ab Freitag nur noch bewegen, wenn es Gesundheit oder Arbeit erfordern.

Ausserdem müssten Reisende in den «zone rosse» jederzeit eine Selbstdeklaration vorweisen können, fuhr Gobbi fort. Auf dieser wird vermerkt, mit welchem Ziel eine Person unterwegs ist und welches der Grund für ihre Reise ist. Gobbi warnte vor hohen Bussen und Anzeigen bei einem Verstoss gegen diese Vorschriften.

Gobbi fordert Grenzkontrollen

Die Bewegungen an der Grenze müssten nun wieder kontrolliert werden, erklärte Gobbi weiter. Er habe den Bundesrat um Unterstützung gebeten und hoffe, dass spätestens ab Montag Grenzkontrollen durchgeführt werden könnten. Es sei nicht tolerierbar, dass Italiener Shoppingausflüge ins Tessin unternähmen oder hier Restaurants besuchten, weil diese in Norditalien geschlossen sind. «Unsere Bevölkerung ist besorgt, und das muss man respektieren.»

Alle Firmen, die Grenzgänger beschäftigen, müssten ihre Mitarbeiter aus dem nahen Italien informieren und sensibilisieren, sagte Gobbi abschliessend.

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