Militärjustiz ermitteltTessiner Rekrut zur Strafe mit Steinen beworfen
sda/tjb
17.10.2018
Rekruten bewerfen einen Kollegen mit Gegenständen: Ein Video von diesem Vorfall beschäftigt nun die Militärjustiz.
Eine Videoaufnahme von Uniformierten, die auf Befehl einen Kameraden mit Gegenständen bewerfen, hat die Schweizer Militärjustiz auf den Plan gerufen. Sie startete eine vorläufige Beweisaufnahme in der Sache.
Der Fall, über den das Tessiner Fernsehen RSI am Dienstagabend berichtete, sei bei ihnen aktenkundig, bestätigte ein Sprecher der Militärjustiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es werde abgeklärt, ob strafrechtliches Handeln vorliege.
Die Szene, die auf dem Video zu sehen sei, habe sich bereits am 14. September in Emmen in der Flab RS 33 ereignet. Diese befinde sich aktuell in der Verlegung in S-Chanf. Die Militärpolizei ermittle. Im Verlauf der nächsten Woche dürfte man weitere Informationen dazu haben.
Auf Twitter äusserte sich auch das Verteidigungsdepartement (VBS) und sprach von der Misshandlung eines Tessiner Rekruten. Die Armee akzeptiere keine körperliche Züchtigung. Der Chef der Armee besuche die betroffene RS.
Misshandlung Tessiner Rekrut in Flab RS in Emmen: Armee akzeptiert keine körperliche Züchtigung. Chef der Armee besucht betroffene Rekrutenschule. Militärjustiz untersucht Vorfall.
Laut dem Sender, der das Video vom Vater des Opfers erhalten haben will, handelt es sich um einen Tessiner Rekruten. Dieser sei auf Kommando mit Nüssen und Steinen beworfen worden. Die Aufnahme davon habe sich in der Folge rasch verbreitet. Der Sprecher der Militärjustiz sagte, man habe bereits vor der Veröffentlichung des Videos Kenntnis vom Fall gehabt.