Corona-Übersicht Schweiz holt Covid-Patienten zurück ins Land +++ Corona-Demo in Chur

Agenturen/phi/toko

4.9.2021

Kundgebung von Corona-Massnahmegegnern in Chur. Zur Demonstration hatte der Verein «Stiller Protest» unter dem Motto «Stoppt die Spaltung des Volkes» aufgerufen.
Kundgebung von Corona-Massnahmegegnern in Chur. Zur Demonstration hatte der Verein «Stiller Protest» unter dem Motto «Stoppt die Spaltung des Volkes» aufgerufen.
KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Die Schweiz plant die Repatriierung von derzeit rund 80 im Ausland an Covid erkrankten Personen. Unterdessen hat eine Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen der Behörden in Chur eine beträchtliche Menschenmenge mobilisiert. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/phi/toko

Die Schweiz plant die Repatriierung von derzeit rund 80 im Ausland an Covid erkrankten Personen. Der Koordinierte Sanitätsdienst (KSD) informierte die Kantone am Freitag über das Vorhaben. Rund die Hälfte der Betroffenen erkrankte offenbar in Ferien in Balkanländern.

Tobias Bär, Sprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der Tamedia-Zeitungen (Samstagausgaben). Für mindestens acht Personen gilt dabei laut dem Medienbericht eine Repatriierung als «dringlich».

Die im Medienbericht angegebenen Zahlen entsprächen denen, die der Koordinierte Sanitätsdienst (KSD) am letzten Wochenende durch die grossen Repatriierungsorganisationen erhalten habe, präzisierte das Verteidigungsdepartement (VBS) am Samstag auf Anfrage. Die Zahlen hätten sich in der Zwischenzeit sicher wieder verändert, seien aber nicht im Besitz der KSD.

Das VBS stellte zudem fest, dass dem KSD keine Angaben darüber vorliegen, wo sich die Patientinnen und Patienten angesteckt hätten oder welches medizinische Problem vorliege. Diese Daten seien bei den Repatriierungsorganisationen verortet. Voraussetzung für eine Repatriierung ist laut Angaben des VBS, dass für die Patientin oder den Patienten ein geeigneter Behandlungsplatz vorhanden und reserviert ist.

Wie das VBS und die GDK bestätigten, werden Vertreter der Kantone, der GDK, des Koordinierten Sanitätsdienstes und der Gesellschaft für Intensivmedizin am Montag rechtliche, organisatorische und logistische Fragen besprechen. Bei der Fachdiskussion geht es laut VBS darum, die interkantonale Koordination der Intensivpatienten weiter zu verbessern.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern ist in der Schweiz derzeit sehr hoch. Sie beträgt laut Angaben des BAG vom Freitag inzwischen 80,3 Prozent. 33,7 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

Corona-Demo in Chur

Die Corona-Pandemie bewegt die Schweizer Bevölkerung nach wie vor: Eine mehrstündige Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen der Behörden hat am Samstag in Chur eine beträchtliche Menschenmenge mobilisiert.

Organisiert wurde der bewilligte Anlass von der Organisation Stiller Protest unter dem Motto «Stoppt die Spaltung des Volkes». Mit Ständen vor Ort anwesend waren aber auch die Aktionsbündnisse «für eine vernünftige Corona-Politik» aus der Urschweiz, dem Aargau und Zürich sowie die Vereinigung Mass-Voll.

Die Kritikerinnen und Kritiker der Corona-Massnahmen versammelten sich nach dem Mittag auf der Quaderwiese im Churer Stadtzentrum. Nach der Schätzung eines Journalisten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA dürfte es sich um 1000 bis 2000 Personen gehandelt haben.

Die Kundgebungsteilnehmer protestierten insbesondere gegen «Impfzwang» gegen das Coronavirus und gegen eine «Zertifikatspflicht». Die Churer Stadtpolizei sprach in einem Communiqué am Abend von rund 4000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Die Kundgebung sei bewilligt gewesen und friedlich verlaufen.

Nach dem Protestumzug besammelten sich die Teilnehmer wieder auf der Quaderwiese. Dort ergriffen mehrere Rednerinnen und Redner das Wort am Mikrofon auf einer gedeckten Bühne.

Nicht die Pandemie habe die Wirtschaft geschädigt, sondern der von Bundesrat Alain Berset verhängte Lockdown, erklärte etwa der Mediensprecher der Demo-Organisatorin Stiller Protest. Die Demokratie leide nicht unter der Pandemie, sondern «unter dem Tyrannen Berset».

Eine Rednerin machte die Medien verantwortlich für das «zu grosse Ausmass der Corona-Massnahmen» und für die Spaltung der Gesellschaft. Der Lockdown sei von den Medien «herbeigeschrieben» worden.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze

  • In Chur haben zwischen 1000 und 2000 Menschen gegen die Corona-Massnahmen der Behörden demonstriert.
  • Im Kanton Bern wird die Triage diskutiert: Impf-Chef Kaczale befürchtet «schlechtere Karten für Nichtgeimpfte».
  • Negativ-Rekord: Im europäischen Vergleich müssen in der Schweiz besonders viele Covid-Patienten im Spital behandelt werden.
  • Die Schweiz plant die Repatriierung von derzeit rund 80 im Ausland erkrankten Covid-Patienten.
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  • 21.38 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 21.03 Uhr

    Mann greift in in Deutschland Impfteam an

    Bei einer Corona-Impfaktion in Gera im deutschen Bundesland Thüringen ist ein mobiles Impfteam angegriffen worden. Dabei seien zwei Mitglieder des Teams verletzt worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit.

    Die Polizei bestätigte den Vorfall, der sich am Nachmittag in einem Einkaufszentrum ereignete. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) hatte der Mann eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm sagten, dass es ohne Impfung keine Bescheinigung gebe, sei der Mann «ausgetickt». Er habe eine medizinische Fachangestellte und einen Helfer verletzt.

    Sie wurden in einem Spital behandelt, aber nach KV-Angaben bereits wieder entlassen. Der Angreifer habe sich bei der Impfaktion registrieren lassen, sodass seine Daten bekannt waren. Die Polizei stellte ihn nach Angaben eines Sprechers in einem Parkhaus, gegen ihn laufe eine Anzeige. Er sei auf freiem Fuss. Laut Polizei soll auch er im Einkaufszentrum leicht verletzt worden sein.

  • 20.14 Uhr

    Erneut Massenproteste in Frankreich gegen Corona-Politik von Macron

    In Frankreich haben am achten Wochenende in Folge wieder Zehntausende Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln demonstriert. Landesweit wurde zu 200 Protestzügen aufgerufen. Die quer durch das Land organisierten Demonstrationen richteten sich gegen den von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung verlangten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test sowie die Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen, darunter Beschäftigte im Gesundheitswesen.

    In zahlreichen Städten wurden erneut Tausende Teilnehmer gezählt. Im südfranzösischen Montpellier sollen laut Präfektur mindestens 6000 Menschen auf die Strasse gegangen sein, in Avignon rund 4000. Das französische Innenministerium ging für diesen Samstag wieder von bis zu 170'000 Teilnehmern landesweit aus. Im Juli und August waren an mehreren Samstagen jeweils mehr als 200'000 Menschen auf die Strasse gegangen.

    Der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass wird mittlerweile unter anderem zum Besuch von Museen, Schauspielhäusern, Kinos, Cafés und Restaurants sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt.

    In dem Land mit 67 Millionen Einwohnern sind inzwischen zwei Drittel der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 72,3 Prozent haben eine erste Impfdosis erhalten. Parallel dazu sinkt die Zahl der Klinikeinweisungen von Corona-Patienten, und die Sieben-Tage-Inzidenz ist rückläufig. Angespannt bleibt die Corona-Lage in den französischen Überseegebieten.

    Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage von Odoxa-Backbone Consulting für die Tageszeitung «Le Figaro» sind 67 Prozent der Franzosen für die Einführung des Gesundheitspasses.

  • 19.27 Uhr

    Virologe Lauterbach fordert striktere Corona-Massnahmen für Deutschland

    Angesichts wieder steigender Infektionszahlen in Deutschland hat der Gesundheitspolitiker und Virologe Karl Lauterbach striktere Corona-Massnahmen ab Herbst gefordert. «Wenn die Zahlen weiter so steigen, müssen wir vermehrt 2G einführen — je früher, desto besser», sagte er dem Portal «Business Insider» mit Bezug auf Geimpfte oder Genesene. Nur so sei es möglich, die Infektionskurve zu senken.

    «Einen weiteren Lockdown halte ich nicht für notwendig», sagte Lauterbach weiter. «Die einzige Frage ist, wann und wo kommt 2G. Anders kriegt man die Zahlen nicht nach unten.» Besonders bei Clubs, Restaurants und Kneipen müssten die Vorgaben strenger werden.

    Auch der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem Portal, angesichts der steigenden Zahl an Patienten in den Kliniken und auf den Intensivstationen seien «flächendeckend 2G-Massnahmen» nötig, um die Fallzahlen und die Hospitalisierungsrate zu drücken. Das wäre indes vermeidbar gewesen, wenn im Sommer die 3G-Regeln konsequent umgesetzt worden wären, fuhr er fort. 3G schliesst auch Getestete mit ein.

    «Bis heute ist 3G eine politische Fiktion, die kaum effektiv kontrolliert wird», kritisierte Dahmen. «So lässt sich die vierte Welle nicht bremsen.» Deutschlandweit müssten 3G-Regeln für alle Indoor-Aktivitäten bis zu einem Schwellenwert der Inzidenz von 50 gelten. «Darüber gilt 2G.» Das müsse auch kontrolliert werden.

  • 18.30 Uhr

    Studie: Deltavariante führt offenbar nicht zu schwereren Corona-Fällen bei Kindern

    Die Deltavariante des Coronavirus führt ersten Erkenntnissen zufolge nicht zu schwereren Verläufen von Covid-19 bei Kindern. Wie eine Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC zeigt, unterscheidet sich der Anteil der schweren Krankheitsverläufe bei Kindern aktuell nicht wesentlich von dem im Januar, als in den USA die Alpha-Variante des Coronavirus vorherrschte. Ausserdem deuten die Daten auf eine hohe Wirksamkeit des Impfschutzes bei Jugendlichen hin.

    Die Rate der Corona-bedingten Krankenhauseinweisungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren war in den USA zuletzt wieder stark gestiegen und lag Mitte August bei 1,4 pro 100'000. Die Forscher verglichen daraufhin rund 3100 Spital-Fälle vom Januar mit 164 aus der aktuellen Delta-Welle und stellten kaum Unterschiede bei der Stärke der Verläufe fest.

    Der Anteil der Patienten, die auf eine Intensivstation verlegt werden mussten, lag im Januar vor Auftreten der Deltavariante bei 26,5 Prozent, nun liegt er bei 23,3 Prozent. Vor Delta brauchten 6,1 Prozent der erfassten Patienten Beatmung, mit Delta waren es 9,8 Prozent. Diese Unterschiede sind statistisch nicht signifikant. Für belastbarere Ergebnisse werden nach Aussage der Wissenschaftler jedoch weitere Daten benötigt.

    Die Studie zeigt deutlich die Wirksamkeit der Corona-Impfung auch gegen die Deltavariante bei Jugendlichen. In den USA ist eine Impfung ab zwölf Jahren möglich. Zwischen dem 20. Juni und dem 31. Juli waren von 68 ins Krankenhaus eingelieferten Jugendlichen 59 nicht geimpft, fünf einmal und vier doppelt geimpft. Damit ist eine Krankenhausbehandlung bei ungeimpften Jugendlichen im Falle einer Corona-Infektion rund zehnmal so wahrscheinlich wie bei geimpften.

  • 17.43 Uhr

    Deutsche Polizei löst Party im Wald auf

    Ohne Genehmigung, ohne Masken, ohne Abstand: Die Polizei in Schwetzingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg hat eine Party in einer Waldhütte mit rund 80 jungen Gästen aufgelöst. Wie die Polizei mitteilte, trafen die Beamten bei einer Streifenfahrt in der Nacht auf die Feiernden. Die Mehrheit der Partygäste flüchtete beim Anblick der Polizei in den angrenzenden Wald, etwa 30 Menschen blieben vor Ort.

    Die Polizei nahm Personalien auf und leitete Überprüfungen beim zuständigen Ordnungsamt ein — denn der Veranstalter hatte zwar für eine Musikanlage samt DJ-Pult gesorgt, jedoch nicht die benötigte Genehmigung für die Feier und auch kein Hygienekonzept. Anzeigen gab es auch wegen Beamtenbeleidigung sowie des Verdachts auf einen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz.

  • 17.00 Uhr

    Junge SVP beklagt «Hetze gegen Albaner»

    Im Kampf gegen das Covid-Gesetz entdeckt die JSVP offenbar ihr Herz für Ausländer. Diese und insbesondere Albaner müssten in den Medien «abstruse Hetze» ertragen, schreibt die JSVP in einer Medienmitteilung mit Blick auf das abgesagte Alba Festival.

    Schuld daran sei demnach die Politik, welche «nicht zur Normalität zurückkehrt, sondern mit noch mehr Diskriminierungen und noch mehr Massnahmen droht.» Die JSVP kritisiert ausserdem die Medien, die mit Meldungen über überfüllte Spitäler berichten und damit Panik schüren würde. 

  • 16.33 Uhr

    10'835 Neuinfektionen in Deutschland

    Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut leicht gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 80,7 Corona-Infektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Freitag hatte der Wert bei 80,2 gelegen und am Samstag vergangener Woche bei 72,1.

    Binnen 24 Stunden wurden 10'835 Neuinfektionen gemeldet. 24 weitere Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Damit beträgt die Zahl der Todesopfer in Deutschland seit Beginn der Pandemie nun 92'325, insgesamt wurden laut RKI 3'995'188 Ansteckungen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI rund 3'763'600.

    An Wochenenden ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

    Die Inzidenz steigt seit Wochen kontinuierlich an. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle.

  • 15.46 Uhr

    Zweifel an Schutz persönlicher Impfdaten in Indonesien nach peinlicher Datenlücke

    In Indonesien wächst die Kritik am mangelhaften Schutz persönlicher Daten durch die Behörden, nachdem der Impfpass von Staatschef Joko Widodo von Internetnutzern ins Netz gestellt wurde. «Wenn die Daten eines Präsidenten geleakt werden können, was ist dann mit mir, der ich ein ganz normaler Mensch bin?», sagte der 39-jährige Ageng Wibowo aus Jakarta im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

    Unbekannte hatten zuvor Widodos Impfausweis mit Angaben zu erhaltenen Impfungen und seiner ID-Nummer ins Internet gestellt. Nach Angaben der Behörden hatten sie sich über die offizielle App zur Beobachtung des Verlaufs der Corona-Impfkampagne Zugriff auf die Daten verschafft. Die Sicherheitslücke sei mittlerweile geschlossen worden, sagte Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin.

    Einen Tag zuvor hatten Forscher des Verschlüsselungsanbieters vpnMentor aufgedeckt, dass die Daten von 1,3 Millionen Nutzern einer staatlichen App für Tests und Kontaktnachverfolgung eingesehen worden waren. Demnach hatten die Hacker wohl Zugriff auf massenweise Daten von Fahrgästen öffentlicher Verkehrsmittel und Covid-19-Testergebnissen.

    «Datenschutzverletzungen kommen in Indonesien häufiger vor», sagt der Experte für Cybersicherheit Alfons Tanujaya. Das liege daran, dass sehr viele Menschen digitale Dienste nutzten, das Bewusstsein für Datenschutz zugleich aber sehr gering sei.

  • 15.17 Uhr

    Tausende demonstrieren in Chur gegen Corona-Massnahmen

    In Chur haben zwischen 1000 und 2000 Menschen gegen die Corona-Massnahmen der Behörden demonstriert.

    Organisiert wurde der bewilligte Anlass von der Organisation «Stiller Protest» unter dem Motto «Stoppt die Spaltung des Volkes». Mit Ständen vor Ort anwesend waren aber auch die Aktionsbündnisse «für eine vernünftige Corona-Politik» aus der Urschweiz, dem Aargau und Zürich sowie die Vereinigung «Mass-Voll».

    Die Kritikerinnen und Kritiker der Corona-Massnahmen versammelten sich nach dem Mittag auf der Quaderwiese im Churer Stadtzentrum. Kurz nach 14.00 Uhr setzten sie sich zu einem Protestmarsch durch die Churer Innenstadt in Bewegung.

    Kundgebung von Corona-Massnahmegegnern auf der Quader-Wiese, aufgenommen am in Chur.
    Kundgebung von Corona-Massnahmegegnern auf der Quader-Wiese, aufgenommen am in Chur.
    KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

    Angeführt wurden die Demonstranten von mehreren Dutzend Freiheits-Trychlern und deren dröhnendem Geläut. Die Gruppe, die mittlerweile Mitglieder aus einer Vielzahl von Kantonen hat, ist zum Symbol des Corona-Widerstandes geworden.

    Die Kungebungsteilnehmer protestierten insbesondere gegen «Impfzwang» gegen das Coronavirus und gegen eine «Zertifikatspflicht».

    «Respekt, Toleranz, Gleichberechtigung, Menschlichkeit — unabhängig vom Impfstatus» war auf einem Transparent zu lesen, «macht aus Zertifikat Gurkensalat» auf einem anderen. Viele Demonstranten drückten auf den Transparenten auch ihr Misstrauen gegenüber der Landesregierung und den Massenmedien aus.

  • 15.02 Uhr

    Sloweninischer Ministerpräsident verurteilt Angriff von Corona-Leugnern

    Der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa verurteilte den Angriff von Corona-Leugnern auf das Gebäude des slowenischen Staatsfernsehens RTVS.

    Er schrieb bei Twitter: «Dies ist Gewalt gegen die Freiheit.» Alles müsse getan werden «um jede Art willkürlicher und gewaltsamer Aneignung des öffentlichen Raums (...) sowie Drohungen zu verurteilen und zu bestrafen».

    Der Journalistenverband DNS hatte zuvor erklärt, der Vorfall sei nur «die Spitze des Eisbergs» in der «Hasskampagne», die die Regierung von Janez Jansa gegen die Medien führe und macht damit den Ministerpräsidenten für den Vorfall verantwortlich.

  • 14.29 Uhr

    Deutscher Gesundheitsminster verteidigt Start von Auffrischungsimpfungen

    Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat den Vorstoss verteidigt, noch vor einer offiziellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) Corona-Auffrischungsimpfungen für Senioren und Immungeschwächte anzubieten. «Ich will nicht warten, bis in den Pflegeheimen wieder Menschen sterben», sagte Spahn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Dagegen regte sich Protest von Patientenschützern. Derweil dauerte die Diskussion um die Impfstatus-Abfrage für Beschäftigte und den Corona-Schutz an Schulen an.

    Den Beginn der Booster-Impfungen diesen Monat bezeichnete Spahn als «vorausschauendes, vorsorgliches Handeln». «Damit schützen wir Menschenleben.» Es gebe bereits «viele Studien, die eindeutig belegen, dass Booster-Impfungen für Hochbetagte, Pflegebedürftige und Menschen mit bestimmten Immunerkrankungen Sinn machen». Da Deutschland genügend Corona-Impfstoff habe, müsse auch gehandelt werden.

    Der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, erklärte hingegen, vorausschauendes Handeln sehe anders aus. «Es ist falsch jetzt mit den Booster-Impfungen loszulegen, ohne die Empfehlung der Stiko abzuwarten.» Damit torpediere die Politik die wissenschaftliche Expertise unabhängiger Impfexpertinnen und -experten. Zunächst müsse auch bei hochbetagten und schwerkranken Menschen der Immunstatus in den Blick genommen werden.

  • 13.30 Uhr

    Big-Brother-Methoden in Australien

    Ein australischer Bundesstaat will im Kampf gegen die Pandemie zu einem drastischen Mittel greifen: PerGesichtserkennung und Abgleich der Geo-Daten sollen auf elektronischem Wege Quarantäne-Brecher dingfest gemacht werden.

    Der Bundesstaat South Australia setzt dabei auf die App Home Quarantine SA, berichten australische Medien. Wer sich isloieren muss, wird dazu verpflichtet, die App herunterzuladen. Diese fragt dann den Nutzer unregelmässig, wo er sich befindet.

    Szene aus der Verfilmung von George Orwells «1884»: Big Brother is Watching You.
    Szene aus der Verfilmung von George Orwells «1884»: Big Brother is Watching You.
    Bild: Virgin Films

    Die Betroffenen müssen dann innert 15 Minuten antworten, ihr Gesicht in die Handy-Kamera halten und ihren Quarantäne-Standort bestätigen, der dann selbstverständlich verifiziert wird.

    Wer bei dieser Prüfung versagt, bekommt einen Telefonanruf, bei dem immerhin ein. Mensch am anderen Ende der Leitung sitzt. Bringt auch das nichts, kommt die Polizei persönlich vorbei. Die App ist bereits seit dem 23. August im Einsatz und wurde bisher bei 50 Patienten benutzt.

  • 12.30 Uhr

    100 Dollar Impf-Prämie: «Wünschte, wir müssten das nicht tun»

    In der kanadischen Provinz Alberta haben die Behörden eine Impf-Prämie ausgelobt – das allerdings nicht ohne Bauchweh. 100 Dollar zahlt der Staat jedem für die erste oder die zweite Impfung, machte Premier Jason Kenney bekannt.

    «Ich wünschte, wir müssten das nicht tun, aber dies ist nicht die Zeit für moralische Urteile», sagte Kenney. Die Prämie ist Teil eines ganzen Massnahmen-Pakets, zu dem die Maskenpflicht an allen öffentlichen Plätzen und am Arbeitsplatz zählt.

    100 kanadische Dollar für die Impfung: Im Bild eine Szene aus Calgary, Alberta, von Mitte Juli.
    100 kanadische Dollar für die Impfung: Im Bild eine Szene aus Calgary, Alberta, von Mitte Juli.
    KEYSTONE

    In der Provinz Alberta liegt die Impf-Quote fünf Prozent unter dem landesweiten Durchschnitt. Die Prämie wird ab heute bis zum 14. Oktober gezahlt. Das Programm wird das Staatssäckel rund 20 Millionen kanadische Dollar kosten, schätzt die Regierung.

  • 11.40 Uhr

    Corona-Leugner stürmten slowenisches Staatsfernsehen

    Eine Gruppe von Corona-Leugnern und Impfgegnern ist am späten Freitagabend in das Gebäude des slowenischen Staatsfernsehens RTVS eingedrungen. Sie verlangten, dass der Sender ihre Meinung zu diesem Thema darstelle.

    Die Polizei beendete den Angriff umgehend und nahm 20 Eindringlinge im Nachrichtenstudio des Senders fest, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA am Samstag berichtete. «Dies ist ein inakzeptabler Angriff auf die Medien, den Journalismus und die Demokratie», sagte der Nachrichtenredakteur des Senders, Manica Janezic Ambrozic.

    Sloweniens Journalistenverband DNS erklärte, der Vorfall sei nur «die Spitze des Eisbergs» in der «Hasskampagne», die die Regierung von Premier Janez Jansa gegen die Medien führe. Der Fernsehintendant Andrej Grah Whatmough bezeichnete den Vorfall als «schlimmen Angriff auf unser Medienunternehmen» und kündigte erhöhte Sicherheitsmassnahmen an.

    Das Studio des Senders RTVS in Ljubljana.
    Das Studio des Senders RTVS in Ljubljana.
    Archivbild: Commons/Mateus2019

    Die Corona-Leugner protestieren seit vier Monaten immer wieder vor dem Fernsehgebäude und belästigen dort dessen Angestellte. Das Problem sei, dass das Gelände vor dem Fernsehgebäude öffentlicher Grund und Boden sei, so dass die Protestierer berechtigt seien, sich dort zu versammeln, sagte Whatmough weiter.

    Hinter dem Vorfall stehe eine Bewegung, die vom früheren Armeeoffizier Ladislav Troha geleitet werde, einem Veteranen des slowenischen Unabhägigkeitskriegs von 1991, berichtete STA weiter. In Slowenien betrug die Inzidenz der Corona-Neuansteckungen in den letzten 14 Tagen 257,3 pro 100 000 Einwohner. 50,8 Prozent der Slowenen haben den vollen Impfschutz.

  • 11.15 Uhr

    Infektion trotz Impfung: De La Hoya sagt Kampf ab

    Fussballprofi Granit Xhaka ist mit seiner Corona-Erkrankung nicht allein, doch im Gegensatz zu dem Schweizer ist Oscar De La Hoya geimpft. Dennoch hat es die Box-Legende erwischt – und die Infektion macht seinem geplanten Comeback einen Strich durch die Rechnung.

    Nach 13 Jahren Ring-Abstinenz hätte der 48-Jährige demnächst wieder antreten sollen, der von 1992 bis 2008 aktiv war. Danach hat sich De La Hoya mit Mixed Martial Arts fit gehalten. Am 11. September wollte der Boxer in Los Angeles gegen Vitor Belfort kämpfen, doch wegen der Erkrankung ist das Duell verschoben worden, berichtet CNN.

  • 10.15 Uhr

    Schweiz bei Hospitalisierungen europaweit vorn

    Im europäischen Vergleich müssen in der Schweiz besonders viele Covid-Patienten im Spital behandelt werden. Von einer Million Einwohner liegen hierzulande gemittelt 34,8 Personen auf der Intensivstation, haben Recherchen des «Tages-Anzeiger» ergeben.

    Das ist ein Spitzenwert: Frankreich und Spanien kommen auf einen Wert von 33,7 beziehungsweise 31,9. Die Länder auf den folgenden Plätzen haben einen Abstand zu den Top 3: Belgien belegt mit 16,4 Rang 4, Grossbritannien Platz 5 mit 14,9 und Deutschland folgt auf Rang 9 mit 12.

    Die hintersten Plätze belegen allesamt Länder aus Nordeuropa: Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark kommen auf 4,8, 4,5, 4,1 und 3,3 entsprechende Patienten. Auf Island musste zuletzt niemand wegen Covid ins Spital.

  • 9.40 Uhr

    Schweiz holt Covid-Patienten zurück ins Land

    Die Schweiz plant die Repatriierung von derzeit rund 80 im Ausland an Covid erkrankten Personen. Der Sanitätsdienst der Armee informierte die Kantone am Freitag über das Vorhaben. Rund die Hälfte der Betroffenen erkrankte während ihrer Ferien in Balkanländern.

    Tobias Bär, Sprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), bestätigte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der Tamedia-Zeitungen (Samstagausgaben).

    Ein Ambulanz-Jet der Rega vom Typ Bombardier Challenger 650 auf dem Flughafen Zürich.
    Ein Ambulanz-Jet der Rega vom Typ Bombardier Challenger 650 auf dem Flughafen Zürich.
    Archivbild: KEYSTONE

    Für mindestens acht Personen gilt dabei eine Repatriierung als «dringlich». Der Sanitätsdienst der Armee hat die Kantone und Spitäler zu «Solidarität, Transparenz und Ehrlichkeit» aufgerufen.

    Wie die GDK weiter bestätigte, wollen Vertreter der Kantone, der GDK, des Sanitätsdienstes der Armee und der Gesellschaft für Intensivmedizin am Montag rechtliche, organisatorische und logistische Fragen besprechen.

    Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern ist in der Schweiz derzeit sehr hoch. Sie beträgt laut Angaben des BAG vom Freitag inzwischen 80,3 Prozent. 33,7 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

  • 8.40 Uhr

    «Wenn man im Leben A sagt, sagt man auch B»

    Gestern hat der Bundesrat vor einer Überlastung im Gesundheitswesen gewarnt: 80,3 Prozent der Intensivbetten in der Schweiz sind belegt, ein Drittel davon mit Covid-Patienten. Der Berner Impf-Verantwortliche Gregor Kaczala hat sich Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen könnte, wenn noch mehr Patienten auf die Intensiv verlegt werden müssten.

    «Ich hoffe, wir müssen nicht Triage-Entscheidungen treffen», zitiert der «Blick» Kaczala. «Sollte es so sein, befürchte ich schlechtere Karten für Nichtgeimpfte.» Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) hält fest, dass «die Ärzte zuerst jene behandeln werden, die die besten Chancen haben zu überleben. Das dürften eher die Geimpften sein.»

    Pflegepersonal im Universitätsspital in Bern: Die Intensivstationen stossen an ihre Grenzen.
    Pflegepersonal im Universitätsspital in Bern: Die Intensivstationen stossen an ihre Grenzen.
    Bild: Keystone

    Kaczala ergänzt, dass die Patienten auf den Intensivstationen zwischen 20 und 50 Jahre alt seien, aber Alter und Gebrechlichkeit bei einer Triage nicht das einzige Kriterium bleiben könne. «Wenn man im Leben A sagt, sagt man auch B», sagt er mit Blick auf den Impf-Status.

    Da angenommen werden muss, dass sich die Intensivbetten weiter füllen, steht der Schweiz nun eine Diskussion im die Triage bevor, die angesichts des Themas sehr emotional ausfallen dürfte.

  • 8.15 Uhr

    Erste Corona-Tote nach einem halben Jahr in Neuseeland

    Neuseeland hat seinen ersten Todesfall mit dem Coronavirus seit mehr als sechs Monaten gemeldet. Eine Frau in ihren Neunzigern sei gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden des Landes am Samstag mit. Sie habe Vorerkrankungen gehabt.

    Die Behörden berichteten von 20 neuen Fällen einer Coronavirus-Übertragung im Land, die sich alle in der Stadt Auckland ereignet hätten.,Neuseeland ist im Lockdown. Das Land versucht, einen Ausbruch der Delta-Variante zu bewältigen, der im August begonnen hatte. Neuseeland hat seit Beginn der Coronavirus-Pandemie insgesamt 27 Coronavirus-Todesfälle gemeldet.

  • 8 Uhr

    Kuba startet Impfkampagne für Kinder zwischen 2 und 18

    Kuba hat am Freitag mit einer Corona-Impfkampagne bei Kindern im Alter zwischen zwei und 18 Jahren begonnen. Zunächst sollen Kinder ab zwölf Jahren die in Kuba entwickelten Corona-Impfstoffe Abdala und Soberana erhalten, ab dem 15. September sind die jüngeren Kinder dran.

    Die kommunistische Regierung des Karibikstaates sieht in der Impfkampagne eine Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts. Wegen der Corona-Pandemie waren Kubas Schulen seit März 2020 die meiste Zeit geschlossen. Die Kinder und Jugendlichen wurden via Fernsehen unterrichtet.

    Ein Mann und sein Sohn warten vor einem KInderspital in Havana am 3. September auf die Impfung des Kindes.
    Ein Mann und sein Sohn warten vor einem KInderspital in Havana am 3. September auf die Impfung des Kindes.
    Bild: Keystone

    Wenn am Montag das neue Schuljahr in Kuba beginnt, sollen alle Schüler solange Fernunterricht bekommen, bis alle für eine Corona-Impfung in Frage kommenden Kinder und Jugendliche die Impfspritzen erhalten haben. Die Behörden planen, die Schulen ab Oktober schrittweise wieder zu öffnen.

    Die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus hat Kubas Gesundheitssystem an die Belastungsgrenze gebracht. Von den insgesamt rund 5300 Todesfällen durch die Pandemie in dem Inselstaat wurden fast die Hälfte allein im August registriert. Von den insgesamt rund 673'000 nachgewiesenen Corona-Infektionen in Kuba entfielen rund 95'000 auf Minderjährige. Sieben Kinder starben infolge der Infektionen.