Das Ausbleiben von späten Frösten und ein trockener und heisser Sommer haben 2018 zu einem aussergewöhnlichen Weinjahr gemacht. 111 Millionen Liter Wein wurden geerntet, 40 Prozent mehr als im schwierigen Jahr 2017 und so viel wie seit 2011 nicht mehr.
Die gute Ernte hatten Winzerinnen und Winzer schon im Herbst erwartet. Ohne Frost im Frühjahr und dank Hitze und Trockenheit seien die Trauben gesund geblieben und hätten einen hohen Zuckergehalt, schrieb das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Dienstag. Zwei Wochen früher als im Durchschnitt begann die Lese.
Die grosse Ernte von 2018 fiel um 12,6 Prozent höher aus als im Zehn-Jahres-Vergleich. Konsumiert wurden insgesamt 244 Millionen Liter Wein, 2,2 Prozent weniger als 2017. Das sind ungefähr 38 0,75-Liter-Flaschen pro Kopf. Die Importe gingen leicht zurück. Schweizer Tropfen kamen auf einen Marktanteil von 36,6 Prozent.
Die Flächen mit Weinreben waren vergangenes Jahr mit knapp 14'712 Hektaren in etwa gleich gross wie 2017. Auf weisse Rebsorten entfielen 43 Prozent der Gesamtfläche, auf rote 57 Prozent. Wichtigster Weinbaukanton ist das Wallis. Dahinter folgen die Waadt, Genf und das Tessin.
Die Ernte des schwierigen Weinjahres 2017 war mit 79 Millionen Litern die tiefste seit 40 Jahren, wie das BLW festhält. Weil auch in den Jahren 2013 bis 2015 weniger Rebensaft geerntet wurde, sind die Wein-Lagerbestände in der Schweiz kleiner geworden.
Während 2018 mehr Schweizer Rot- und auch Weisswein konsumiert wurde, waren ausländische Tropfen weniger gefragt. Das tiefere Angebot an Schweizer Weinen sei nicht mit Importen kompensiert worden, schreibt das BLW dazu. Das Bundesamt deutet dies als Anzeichen für veränderte Konsumgewohnheiten in der Schweiz.
Immer beliebter wird indes Schaumwein. 19,4 Millionen Liter wurden konsumiert, das bedeutet laut BLW einen neuen Höchststand. Der Trend zum Schaumwein zeichnete sich bereits in den Vorjahren ab.
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