Ueli Maurer zu Pandemie «Phase der intensiven Massnahmen können wir bald abschliessen»

sda/dor

31.1.2022 - 05:30

Bundesrat Ueli Maurer. (Archivbild))
Bundesrat Ueli Maurer. (Archivbild))
Bild: Keystone/Anthony Anex

Die Phase der intensiven Massnahmen gegen die Corona-Pandemie könne bald abgeschlossen werden, sagt Bundesrat Ueli Maurer. Geht es nach dem Finanzminister und SVP-Politiker, dann steigt die Schweiz schnell, aber etappenweise aus dem Corona-Regime aus.

31.1.2022 - 05:30

Die Phase der intensiven Massnahmen gegen die Corona-Pandemie «können wir bald abschliessen», aber die «eigentliche Pandemie weltweit» werde wohl erst in drei, vier Jahren unter Kontrolle sein. So beurteilt Bundesrat Ueli Maurer die Lage. «Das heisst, wir werden uns eine Impfstrategie überlegen müssen», sagte der Finanzminister und SVP-Politiker in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem «Blick». Dabei müsse die Verantwortung vom Staat zurück «zu den Leuten, den Eltern, den Hausärzten».

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Die Gesellschaft sei gespalten wie nie, stellte Maurer fest. «Ich kenne Menschen, die gemeinsam ein Haus gebaut und 40 Jahre friedlich Tür an Tür gewohnt haben und sich jetzt nicht einmal mehr Grüezi sagen.» Er habe Spaltungen erlebt in seinem Umfeld auf dem Land. «Je mehr Druck es vom Staat gegeben hat, desto mehr Widerstand gab es.»

Maurer blickte zurück auf die Zeiten, in denen der Bundesrat die Schutzmassnahmen immer wieder anpassen musste: «Ich muss zugeben, dass ich auch nicht immer wusste, was jetzt diese Woche gilt», sagte er. Der Druck sei sehr hoch gewesen, die Situation habe sich oft schnell verändert, und der Bundesrat habe schnell entscheiden müssen.



Widersprüche beseitigen

Solle der Staat das Vertrauen seiner Bürgerinnen und Bürger nicht ganz verlieren, «müssen wir schnell zurück zur Normalität». Maurer plädierte dabei für ein Vorgehen in Etappen. Diese müssten beschleunigt werden und dabei gewisse Widersprüche beseitigt werden.

Auf die Frage, welche Massnahme zuerst fallen sollte, nannte Maurer die Quarantäne. Sie koste volkswirtschaftlich gesehen am meisten.



Gesundheitsminister Alain Berset hatte vergangene Woche auf kommenden Mittwoch eine Aufhebung der Quarantäne für Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren, und der Homeoffice-Pflicht in Aussicht gestellt. Zudem kündigte Berset Vernehmlassungen zur Anpassung weiterer Massnahmen an.

sda/dor