Kulturwandel gefordertUnia lanciert Kampagne gegen sexuelle Belästigung in der Lehre
SDA/uri
10.8.2020
Angesichts der offenbar weit verbreiteten sexuellen Belästigung in der Lehre müsse das Problem an der Wurzel gepackt werden, fordert die Gewerkschaft Unia. Mit Betrieben und Politik hat sie eine Kampagne gestartet.
Die Gewerkschaft Unia hat angesichts der gemäss einer Umfrage weit verbreiteten sexuellen Belästigung in der Lehre einen Kulturwandel gefordert. Sie hat eine Kampagne lanciert, um gemeinsam mit Betrieben und Politik das Problem anzugehen.
Sexismus und sexuelle Belästigung müssten an der Wurzel gepackt und schon bei «schwächeren» Formen wie sexistischen Sprüchen unterbunden werden, fordert die Gewerkschaft in einer Mitteilung vom Montag. Sie hat das Web-Portal www.belaestigung-in-der-lehre.ch lanciert. Dort werden konkrete Ansätze, Kommunikationshilfen und ein Musterreglement angeboten.
Betriebe und Schulen müssten eine Politik der Nulltoleranz bei sexueller Belästigung verfolgen und dies aktiv kommunizieren, fordert die Unia. Es brauche verstärkte Prävention an Berufsschulen und am Arbeitsplatz. Auch seien verbindliche Reglemente gegen sexuelle Belästigung in Betrieben und Schulen notwendig, die Anlaufstellen für Opfer benennen und Sanktionen gegen Täter definierten.
Gemäss einer Umfrage der Unia Jugend vom vergangenen Jahr sind 80 Prozent aller befragten Frauen und fast die Hälfte aller befragten Männer schon einmal Opfer von sexueller Belästigung geworden. Rund ein Drittel dieser Fälle hätten sich am Arbeitsplatz ereignet.
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