Günstiger als Rocky Mountains US-Skitouristen kommen vermehrt in die Schweiz

dor/SDA

18.3.2024

Die Gondelbahn Gütsch oberhalb von Andermatt. (Archivbild)
Die Gondelbahn Gütsch oberhalb von Andermatt. (Archivbild)
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Mehr und mehr Amerikaner ziehen es vor, in die Schweizer Alpen zu reisen, wo der Wintersport günstiger ist als etwa in den Rocky Mountains. Die Zahlen der US-Touristen sind in Orten wie Andermatt oder Zermatt explosionsartig angestiegen.

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18.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In einigen Schweizer Wintersportorten sind die Zahlen der US-Touristen explosionsartig angestiegen.
  • Besonders beliebt bei den Amerikanern sind Orte wie Zermatt, St. Moritz, Grindelwald oder Verbier.
  • Einer der Hauptgründe für den Boom: In den USA bezahlen Skifahrer in Orten wie Breckenridge oder Beaver Creek mehr als 250 Dollar für die Tageskarte.

In einigen Schweizer Wintersportorten sind die Zahlen der US-Touristen explosionsartig angestiegen. Besonders beliebt bei den Amerikanern seien klingende Namen wie Zermatt, St. Moritz, Grindelwald oder Verbier, sagte Claudio Zemp, Director Americas bei Schweiz Tourismus, zur «Neuen Zürcher Zeitung».

An der Schweiz schätzen die Amerikaner die authentischen Skiorte. In den USA seien die Schneebedingungen zwar sehr gut, so Zemp, aber den amerikanischen Skiorten fehle oft der Charme von Schweizer Bergdörfern. «Breckenridge ist nicht Zermatt», sagte Zemp laut NZZ über die «amerikanischen Retortenstädte».

Einer der Hauptgründe für den Boom: In den USA bezahlen Skifahrer in Orten wie Breckenridge oder Beaver Creek mehr als 250 Dollar für die Tageskarte. Auch in den Skigebieten rund um den Lake Tahoe in Kalifornien kosten Tageskarten je nach Tag und Schneeverhältnissen mindestens 180 Dollar. Auch Skimiete, Transport oder Hotels sind teurer. In den USA ist der Skisport somit längst zum Luxus geworden.

US-Betreiber von Skigebieten mit anderem Geschäftsmodell

Grund dafür ist ein Geschäftsmodell, das sich laut NZZ von dem in Schweizer Wintersportorten unterscheidet. In den USA gehört einer Gesellschaft wie etwa Vail Resorts, dem grössten Betreiber von Skigebieten weltweit, nicht nur das Skigebiet, sondern auch die Restaurants, Hotels, Vermietung, Transport und Bergbahnen. Die Gesellschaften legen die Preise fest. Vail Resorts verkauft dem Bericht zufolge den im Vergleich zum Tagesticket mit 1000 Dollar relativ günstigen Epic Pass ausschliesslich in der Vorsaison. Der Vorteil fürs Unternehmen: Bevor der erste Schnee fällt, seien die Kassen voll.

Vail Resorts gehört seit vergangenem Jahr das Skigebiet Andermatt-Sedrun. Das erklärt auch, warum Andermatt bei den Gästen aus den USA schweizweit am stärksten zugelegt hat: Die Saison-Karte des Branchenführers gilt in allen 41 Skigebieten in Nordamerika, Australien, Japan und Europa – also auch in Andermatt-Sedrun. Weil der Ort im Urserntal das erste Skigebiet von Vail Resorts in Europa ist, löste das laut NZZ einen Hype aus. So sei 2023 jede fünfte Winter-Übernachtung von ausländischen Touristen auf das Konto von Amerikanern gegangen. Vor der Pandemie sei es jede zwanzigste gewesen.