Stiftung im RichtungsstreitVerluste und Querelen – «Pro Patria» in der Existenz bedroht
tafi/SDA
3.1.2021
Die Stiftung «Pro Patria» steckt in einer Sinnkrise. Die Einnahmen brechen weg, über die kommende Ausrichtung ist man sich uneins. Unterm Strich stehen Verluste im operativen Geschäft und eine hohe Fluktuation in der Geschäftsstelle.
Die Stiftung Pro Patria, die 1909 gegründet wurde und die Gelder zum Erhalt von Baudenkmälern und Bräuchen vergibt, kämpft laut eines Berichts der «NZZ am Sonntag» mit finanziellen Problemen. Weil die Erträge aus dem Verkauf von 1.-August-Abzeichen und von Pro-Patria-Marken in den vergangen Jahren regelrecht eingebrochen seien, schreibe die Stiftung mit ihrem operativen Geschäft rote Zahlen.
Für das Jahr 2021 sei ein Verlust von 60'000 Franken budgetiert. Das Ergebnis falle nur noch darum positiv aus, weil Pro Patria auf Erträge aus ihrem Vermögen und von zwei Liegenschaften zurückgreifen könne. Stiftungsratspräsident Johann Mürner kündigt daher harte Sparmassnahmen an: «Das Budget 2021 sieht eine wesentliche Aufwandsreduktion vor», sagte er in der «NZZ am Sonntag».
Hohe Fluktuation in der Geschäftsstelle
Die 112-jährige Institution befinde sich in einer existenziellen Krise, hiess es in der Zeitung weiter. Mehrere Anläufe für einen Neuanfang seien in den vergangenen Jahren gescheitert. Wegen der Wirren in der Stiftung sind seit Frühling 2019 fünf Stiftungsräte zurückgetreten, unter ihnen der ehemalige Basler Regierungsrat Hans Martin Tschudi.
Auch auf der Geschäftsstelle von Pro Patria sei es zu auffallend vielen Personalwechseln gekommen. Seit 2016 verliessen vier Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen die Stiftung – oder mussten sie verlassen. «Pro Patria hat ihren Zweck jahrzehntelang erfüllt. Heute hat sich die Institution aber überholt», zitiert die «NZZ am Sonntag» eine namentlich nicht genannte Person aus dem Umfeld der Stiftung.