CoronavirusViele Behinderte leiden unter Corona-Krise
SDA
9.4.2020 - 10:38
Viele Menschen mit Behinderungen leiden ganz besonders unter der Corona-Krise. Pro Infirmis baut ihre Hilfe für diejenigen aus, die sich in einer prekären Situation befinden. Dazu startet sie am Donnerstagmittag eine Spendenaktion.
Das Ziel dieses sogenannten «Spendensprints» sei es, in 10'000 Minuten 100'000 Franken für Menschen mit Behinderung zu sammeln, teilte die Fachorganisation Pro Infirmis mit. Es gebe in der Schweiz rund 1,7 Millionen Menschen mit einer Behinderung und viele von ihnen gehörten einer Hochrisikogruppe an. Ausserdem lebten viele von ihnen in einem privaten Haushalt.
Diese Menschen seien nun bei der Bewältigung des Alltags dringend auf Unterstützung, Beratung und Betreuung angewiesen. Weil auch Tages- und Betreuungsstätten geschlossen werden mussten, litten sie ausserdem unter Einsamkeit und Isolation. Dazu kämen psychische Krisen, finanzielle Engpässe und enge Platzverhältnisse bei Familien mit behinderten Kindern.
Mit einer Hotline bei Fragen, Ängsten, Sorgen oder finanziellen Notsituationen aber auch per E-Mail oder SMS leisteten die Mitarbeitenden von Pro Infirmis seit Beginn der Krise psychosoziale Unterstützung. Viele Betroffene meldeten sich auch direkt bei den Beratungsstellen. Die Organisation biete ihnen Unterstützung beim Einkaufen, Fahrdienste für Arztbesuche, Kurierdienste für administrative Angelegenheiten und Spaziergänge gegen die Isolation an.
Um Lösungen für die Betreuung von Menschen mit Behinderung zu finden, stehe Pro Infirmis auch mit anderen Organisationen und den Kantonen in Kontakt. Dank der Unterstützung der Glückskette habe sie ihr Angebot bereits ausbauen können. Doch sie sei weiterhin auf Spenden angewiesen. Aus diesem Grund lanciere sie am Donnerstag um 12 Uhr den Spendensprint.
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