BAG alarmiert Vorsicht vor der Hasenpest

tsch

18.4.2018

Noch ist die Hasenpest vergleichsweise selten. Doch 2017 traten mehr als doppelt so viele Fälle auf wie noch im Vorjahr.
Noch ist die Hasenpest vergleichsweise selten. Doch 2017 traten mehr als doppelt so viele Fälle auf wie noch im Vorjahr.
Keystone

Noch vor zehn Jahren kam die Hasenpest in der Schweiz so gut wie nicht vor. Doch steigende Fallzahlen rufen nun das Bundesamt für Gesundheit auf den Plan.

Es beginnt mit hohem Fieber, geschwollenen Lymphknoten und schmerzenden Gliedern - und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen: Immer häufiger tritt in der Schweiz die so genannte Hasenpest auf. Waren es 2009 nur sechs Erkrankungen, die dem BAG gemeldet wurden, schnellte die Zahl der Hasenpestinfektionen 2017 auf 130 hoch! Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Damit tritt die Tularämie, wie die hoch ansteckende Krankheit eigentlich heisst, im Vergleich zu anderen Infektionen zwar noch selten auf. Doch die merkliche Häufung der Fälle lässt die Behörden wachsam werden.

«Der starke Anstieg hat damit zu tun, dass sich die Krankheit offenbar bei den Tieren stark ausgebreitet hat», zitiert SRF Daniel Koch vom BAG. «Deshalb kommt auch der Mensch häufiger damit in Kontakt. Genaueres wissen wir dazu aber nicht.»

So wird die Hasenpest übertragen

Die meisten der 130 Fälle von Hasenpest im Jahr 2017 wurden durch Zeckenbisse ausgelöst.
Die meisten der 130 Fälle von Hasenpest im Jahr 2017 wurden durch Zeckenbisse ausgelöst.
Keystone

Dass Raubvögelattacken zur Hasenpest führen, wie es eine Joggerin im Aargau im letzten Jahr erlebte, ist die Ausnahme. In der Regel sind es Zecken, die das Bakterium Francisella tularensis verbreiten. Doch auch durch den Kontakt zu toten Tieren oder verunreinigten Lebensmitteln können sich Menschen infizieren. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch wurde bislang noch nicht beobachtet. Unbehandelt endet eine Hasenpest in fünf bis 15 Prozent der Fälle mit dem Tod, eine Antibiotikatherapie senkt die Sterblichkeit auf unter zwei Prozent.

Einen Impfstoff gegen Tularämie gibt es hierzulande nicht. Um einer Ansteckung vorzubeugen, rät das Bundesamt für Gesundheit, sich vor Zeckenbissen zu schützen - etwa mit gut abschliessender Kleidung und Schutzmitteln für die Haut. Ausserdem sollte das Unterholz gemieden werden. Wird ein Zeckenbiss festgestellt, sollte die Zecke schnellstmöglich mit einer Pinzette entfernt und die Einstichstelle desinfiziert werden. Treten Symptome wie Fieber auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ärzte wiederum will da BAG mit einem Artikel über die noch wenig bekannte Hasenpest sensibilisieren.

Besondere Vorsicht ist der Fallaufstellung von 2017 nach übrigens im Aargau, Bern, St. Gallen, Waadt und Zürich geboten. Dort wurde die Hasenpest in den vergangenen zwölf Monaten am häufigsten dokumentiert.

Zecken: Überträger gefährlicher Krankheiten
Bilder aus der Schweiz
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