Walliser Wildhüter haben Ende Januar einen Wolf mit auffallend dunkler Fellfärbung erlegt. Die Behörden vermuteten, dass es sich um einen Wolfs-Hybriden handelte. Genetische Analysen zeigen nun, dass dem nicht so war.
Keystone-SDA, SDA
28.02.2022, 12:00
28.02.2022, 15:44
SDA
Die Dienstelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere des Kantons Wallis (DJFW) habe aufgrund von Fotos und Videos von Wildkameras seit dem Herbst 2021 Kenntnis von einem Wolf mit auffallend dunkler Fellfärbung gehabt, schreibt der Kanton Wallis am Montag in einer Medienmitteilung.
Aufgrund der Fellfärbung und der Grösse des Tieres hätten die Fachleute des Kantons, des Bundesamtes für Umwelt (Bafu), der Fachstelle für das Monitoring der Grossraubtiere (Kora) sowie europäische Experten vermutet, dass es sich bei diesem Tier um einen Mischling aus einer Wolf-Hund-Paarung handeln könnte.
Der Kanton erinnert daran, dass die Behörden laut der eidgenössischen Jagdverordnung Hybriden nach Möglichkeit aus der Wildbahn entfernen muss, falls solche Tiere die Vielfalt der einheimischen Arten bedrohen. Damit soll ihre Vermehrung verhindert werden. In Absprache mit dem Bafu und Kora sei dieser Wolf erlegt worden.
Das Tier wurde anschliessend am Tierspital Bern, im Labor für Populationsgenetik der Universität Lausanne sowie im Zentrum für Wildtiergenetik im deutschen Gelnhausen genetisch untersucht. Diese Analysen haben gezeigt, dass das Tier ein genetisch reiner Wolf war. Sein Genom wies in den letzten vier Generationen keine Einkreuzung von einem Hund auf.
Er stammte aus der italienisch-französischen Population. Dieses Ergebnis zeige, dass die äusseren Merkmale in Wolfspopulationen italienischer Herkunft in grösserem Ausmass variieren könnten als bisher angenommen, schreibt der Kanton weiter. Die Behörden und Fachleute gehen davon aus, dass in der Schweiz im Gegensatz zu einigen Nachbarländern bisher noch keine Wolf-Hund-Paarungen erfolgt sind.