Neue Liste Das alles will die Armee in den nächsten Jahren beschaffen

phi

1.7.2022

Thomas Süssli, Chef der Armee, will die Armee fit für die Zukunft machen. Im Hintergrund: Bundesrätin Viola Amherd.
Thomas Süssli, Chef der Armee, will die Armee fit für die Zukunft machen. Im Hintergrund: Bundesrätin Viola Amherd.
Archivbild: KEYSTONE

Korpskommandant Thomas Süssli hat die Wunschliste der Armee der ständerätlichen Sicherheitskommission präsentiert: So will sein Stab die Landesverteidigung auf Vordermann bringen.

phi

1.7.2022

Das Militärbudget soll bis 2030 jährlich um 300 Millionen auf über sieben Milliarden Franken ansteigen. Nachdem Viola Amherd dem Parlament bereits eine erste Liste mit Rüstungsgütern zukommen liess, die beschafft werden sollen, hat die militärische Führung nun gegenüber der ständerätlichen Sicherheitskommission ihre Einkaufsliste aktualisiert.

Der «Blick» hat Einsicht in das 21-seitige Dokument genommen. Das sind Wünsche der Armee sowie «Eckwerte für mögliche Zusatzbeschaffungen». Konkret sind die Anschaffungen für die nächsten beiden Jahre geplant.

2023 ist der grösste Posten der Einkauf von PAC-3-MSE-Raketen für das Flugabwehr-System Patriot – Kostenpunkt 400 Millionen Franken. 200 Millionen Franken sollen in Radpanzer für die Panzersappeure fliessen. 200 Millionen müssten ausserdem ausgegeben werden, um die Schweizer Munitionsdepots zu füllen. Für 30 Millionen Franken sollen ausserdem neue Sturm- und Maschinengewehre beschafft werden.

Flugabwehr-Raketen und Cyber-Kriegsführung

2024 müssen die Schützenpanzer vom Typ M113 mit einem Fahrzeug aus eigener Produktion ersetzt werden. Für die Beschaffung des Mowag Eagle V 6x6 sind 260 Millionen Franken eingeplant. 200 Millionen sind für den Kauf von Boden-Boden-Raketen vorgesehen, die die Lücke schliessen sollen, die leichte Panzerabwehr-Waffen hinterlassen. 120 Millionen sollen in ein Passivradar zur Luftüberwachung fliessen.

Der Mowag Eagle V, hier im Dienst der deutschen Bundeswehr, wird in Kreuzlingen gebaut.
Der Mowag Eagle V, hier im Dienst der deutschen Bundeswehr, wird in Kreuzlingen gebaut.
Commons/Boevaya mashina

2024 liegt ein Schwerpunkt auf der Cyber-Kriegsführrung: Die Digitalisierungsplattform im VBS-Rechenzentrum soll mit 120 Millionen Franken für den Ernstfall gerüstet werden. 50 Millionen Franken sind für Verschlüsselungstechnik vorgesehen, während in die Verwaltung von digitalen Identitäten 40 Millionen fliessen. Das Flugfunk-Bodensystem soll mit 40 Millionen Franken modernisiert werden.

Abgerundet werden die Beschaffungen in zwei Jahren mit der Anschaffung kleiner Drohnen im Wert von 20 Millionen Franken. Für 60 Millionen Franken sollen die PC-7-Trainer von Pilatus auf dem neusten Stand gehalten werden.

Modernisierung des Leopard 2 und neue Transport-Helikopter

Für die Zeit ab 2025 existiere nur eine Grobplanung, berichtet der «Blick». 1,5 Milliarden Franken soll die Armee in jenem Jahr bekommen. Angedacht sind die Modernisierung der Leopard-2-Panzer, ein mobiles Radargerät mit grosser Reichweite, mehr gepanzerte Fahrzeuge und Drohnen.

Das Flugabwehrsystem Rapier steht auf der Abschussliste.
Das Flugabwehrsystem Rapier steht auf der Abschussliste.
KEYSTONE

2026 und 2027 sind 2,8 Milliarden für Investitionen vorgesehen. Ein neues Artilleriesystem, ein Luftabwehrsystem kurzer und mittlerer Reichweite, Kampf-Drohnen und -Flugzeuge stehen auf der Wunschliste. Für 2028 bis 2035 müssen neue Transporthelikopter gekauft werden. Ausserdem soll Geld in die Luftlagebild-Sensorik gesteckt werden.

Ausgemustert werden sollen die Tiger-Kampfjets, der Panzerjäger 90, das Fliegerabwehrsystem Rapier und die Pilatus PC-9.