Medienkonferenz Die CS wäre schon Ende 2022 fast untergegangen

Red./SDA

5.4.2023

Nach CS-Debakel: Das fordert die Finma

Nach CS-Debakel: Das fordert die Finma

Die Finanzmarktaufsicht (Finma) äussert sich am Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz in Bern zur angekündigten Fusion der Krisenbank Credit Suisse mit der Grossbank UBS. Dabei äussert sich die Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad dazu, welche Forderungen die Finma für künftiges Bankversagen hat.

05.04.2023

Die Übernahme der CS durch die UBS mit Staatsgarantie ist auf viel Kritik gestossen. Die Finma erklärt, weshalb dies die beste Option sei. Alle anderen hätten in der Schweiz und weltweit mehr Schaden angerichtet.

Red./SDA

Hätte die Finma früher durchgreifen sollen? Hätte sie überhaupt die MIttel gehabt, um das versagende Management in die Schranken zu weisen? Die Präsidentin der Finanzmarktaufsicht Marlene Amstad und der Direktor Urbahn Angehrn haben heute Einblick in die Arbeit der Finma im Zusammenhang mit dem Untergang der Credit Suisse gegeben. 

Marlene Amstad macht bald klar, dass die Übernahme der CS durch die UBS die Option sei, die am wenigsten Schaden verursache. Auch eine Sanierung der CS (die eine massive Verkleinerung bedeutet hätte), die vorübergehende Verstaatlichung und der Konkurs seien als Optionen vorbereitet gewesen. Alle Verantwortlichen – der Bundesrat, die Schweizerische Nationalbank und die Finma – seien sich an jenem für die CS schwarzen Sonntag einig gewesen, dass nur die Fusion mit der UBS die Finanzmärkte beruhigen würde. 

Diese Position ist schon länger bekannt. Besonders Präsidentin Amstad hat der internationalen Schar an Medienschaffenden aber auch neue Einsichten mitgebracht: Beispielsweise die Aussage, dass es neben den sechs bekannten Enforcement-Verfahren gegen die CS – der schärfsten Sanktion der Finma – weitere nicht öffentliche solche Verfahren gegen die CS gegeben habe. Angehrn führt aus, diese beträfen die ganze Bandbreite von Governance über Geldwäscherei-Abwehr bis zum Risiko-Management. Die Finma hätte die CS wiederholt angehalten, ihr Risiko zu reduzieren. 

Finma will Bussen verteilen dürfen

Auch eine neue Zahl hatten Amstad und Angehrn im Gepäck: 138 Milliarden Dollar betragen die Abflüsse der CS. Nur die erhöhten Auflagen, die die CS 2022 erfüllen musste, hätten verhindert, dass die Bank schon Ende 2022 zahlungsunfähig wurde. Als im März 2023 dann auch in der Schweiz ein Bank Run einsetzte, war es um das 166-jährige Finanzinstitut geschehen.

Marlene Amstad nutzt die Medienorientierung, um neue Instrumente für die Finma zu fordern. Namentlich wünscht sie sich die Kompetenz, Bussen gegen fehlbare Finanzinstute auszusprechen und ein «Senior Manager Regime» einzuführen. Dieses dient dazu, gegenüber der Finma klarzustellen, wer für welche Entscheidungen und Geschäfte verantwortlich ist. So soll es einfacher möglich sein, die betreffenden Personen im Fall krasser Management-Fehler zur Verantwortung zu ziehen. Die Kompetenzen der Finma sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen geregelt. Eine «Erweiterung des Werkzeugkoffers», wie Amstad dies bezeichnet, ist Sache des Parlaments.

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    Besten Dank für das Interesse.

  • 10.09 Uhr

    Muss die Weko später die Marktmacht der UBS einschränken?

    Man werde anschauen, mit was die Weko auf die Finma zukommen wird und dann entscheiden, welche Massnahmen zu ergreifen seien, sagt Amstad. «Wir sind uns der Situation bewusst».

  • 10.09 Uhr

    Hätte die Finma das Management-Versagen der CS unterbinden können?

    Die Geschäftsleitung stehe in der Verantwortung, Massnahmen zu ergreifen, betont Amstad. «Wenn die Finma Enforcement um Enforcement fährt, wären auch die Aktionäre und die GL gefordert. Man kann mit keinem aufsichtsrechtlichem Instrument das Vertrauen der Investoren und Kunden garantieren.» Die Finma könne Anreize setzen. Die würden verändert, wenn die Finma Bussenkompetenz habe fährt sie fort. Die Finma könne auch die Verantwortlichen besser erreichen, wenn klar ist, wer wofür verantwortlich ist. Die Instrumente wirkten in die richtige Richtung. Die Finma greife aber weiterhin nicht in das Eigentumsrecht. Aktionäre und GL seien immer die Hauptverantwortlichen.

  • 10.05 Uhr

    Erfüllt die UBS bereits die Kapitalanforderungen?

    Angehrn sagt kurz: «Die Übergangszeit wird angemessen sein». Es solle zu für den Anfang «keine Klippe für die UBS stehen».

  • 10.04 Uhr

    Rolle der Prüfgesellschaften im Auftrag der Finma

    Dass private Prüfgesellschaften im Auftrag der Finma Aufgaben wahrnehmen, sei das Schweizer Modell und von der Politik so gewollt, erklärt Angehrn. Das Modell sei zweckmässig, wenn die Finma es ergänzen könne mit spezifischen Massnahmen. Wenn sich Probleme schnell entwickeln, könne die Finma schnell selber reagieren und prüfen. Beziehungen zu Russland seien bis im März 2022 kein Prüf-Thema gewesen. Das habe die Finma schnell selber herausfinden können. Die Finma halte das Modell mit dem privaten Prüfgesellschaften für zweckmässig.

  • 9.58 Uhr

    Nicht öffentliche Enforcement-Verfahren

    Weitere Verfahren deckten Themen ab wie Governance, Geldwäscherei-Abwehr, Risiko-Management. Das Archegos-Verfahren sei noch hängig. Im Greensill-Verfahren gebe es Verfahren gegen Einzelpersonen, gegen natürliche Personen, fügt er an.

    Amstad sagt: «Wir können hier nicht kommunizieren, welche weiteren Verfahren hängig sind. Mehr als dass es weitere Verfahren gibt, darf die Finma nicht sagen.»

  • 9.56 Uhr

    Gibt es noch hängige Verfahren gegen die CS?

    Angehrn sagt, dass weiterhin Verfahren gegen die CS hängig seien. Es gehe unter anderem um die Geldwäscherei-Abwehr und den Archegos-Fall.

  • 9.55 Uhr

    Wieso hat die Finma nicht schon im Oktober 2022 eingegriffen?

    Amstad sagt, man habe bereits seit Oktober intensiv eingegriffen. So habe man etwa den Aufbau von Liquidiat verlangt und sich die Notfallszenarien zeigen lassen. Seit Oktober sei man zudem täglich in Kontakt mit der CS gestanden. Gleichzeitig habe auch gegolten, dass die aufsichtsrechtlichen Kennziffern gestimmt hätten.

  • 9.54 Uhr

    Hätte auch eine andere Bank oder mehrere Banken die CS übernehmen können

    Die CS habe der Finma ihre Notfallmassnahmen darlegen müssen, wiederholt Amstad. Dazu hätten mögliche Käufer gehört. Am Ende habe aber nur die Version Übernahme durch die UBS auf dem Tisch gelegen.

  • 9.44 Uhr

    Warum steht der Bund bei allfälligen Verlusten ein, bekommt aber keine allfälligen Gewinne?

    Amstad sagt, die Finma sei bei der Frage nicht die richtige Adresse. Sie führt aber aus, dass im Fall am besagten Sonntagabend verschiedene Behörden und die beiden Banken dabei auch mit verschiedenen Interessen zusammengekommen seien.

    Dabei sei jedem Beteiligten klar gewesen, dass man am Sonntag zu einer Lösung kommen müsse, mit der man auch noch am Montag leben könne. Das habe zu einer Disziplinierung der Interessen geführt. «Die generelle Situation am Sonntagabend war allen bewusst. Wir hatten alle ein Ziel: Den Schweizer Finanzplatz zu schützen und eine Finanzkrise zu verhindern.»

  • 9.43 Uhr

    Trennbankensystem und Druck der USA

    Inside Paradeplatz will wissen, ob die Finma an die Öffentlichkeit gehe, um dem Ruf nach einem Trennbankensystem zuvorzukommen. Die Finma informiere, weil sie ihr Vorgehen erklären wolle, sagt Amstad. Die Öffentlichkeit hätten ein grosses Bedürfnis danach.

    Angehrn stellt in Abrede, dass es Druck aus den USA gegeben habe. Es habe aber ein enger Austausch mit US-Behörden stattgefunden. Die Interessen seien in einer Linie gewesen, alle seien für die Rettung der CS gewesen. Es habe keinen Druck aus den USA gebraucht, um zu dieser Lösung zu kommen.

  • 9.39 Uhr

    Macht die Finma der UBS hinsichtlich der Marktmacht keine Auflagen?

    «Die Strategie ist jetzt eine Sache der UBS», sagt Amstad. Man habe hier keine Möglichkeit einzugreifen. Ansonsten gelte das Kartellgesetz. Man hole derzeit eine Stellungnahme der Wettbewerbskommission ein. Danach könne man sehen, wo es Probleme und Handlungsbedarf gebe.

  • 9.37 Uhr

    Bereitet sich die Finma auf Klagen gegen sie aus dem angelsächsischen Raum vor?

    Angehrn sagt, er kenne diese Klagen nur aus der Financial Times. Die Finma werde sich damit beschäftigen, wenn die Klagen eingereicht werden.

  • 9.33 Uhr

    Bis wann muss die UBS die zusätzlichen Liquiditätsforderungen erfüllen?

    Ab 1. Januar 2024 würden diese für alle systemrelevanten Banken in der Schweiz gelten, so Angehrn.

  • 9.32 Uhr

    Gibt es ein Szenario, nach dem man eine global relevante Bank in Konkurs gehen lassen könnte?

    Amstad sagt, man habe entsprechende Massnhamen nach der Bankenkrise 2008 entwentwickelt. Nun sei das Umfeld aber ein anderes gewesen. Es sei fragil gewesen und erst gedroht in eine Finanzkrise zu münden.

    Befinde man sich unterdessen bereits in einer Finanzkrise, dann sei die Situation eine andere, so Amstad. Dann sei der Konkurs womöglich eine Option.

  • 9.31 Uhr

    Welchen Wert hat die Option Konkurs?

    Ein SRF-Journalist will wissen, was der Wert der Option Konkurs sei, wenn diese sowieso nie umgesetzt werde. Amstad widerspricht, in anderen Fällen könne der Konkurs die beste Lösung sein. Im Fall der CS wäre der Schaden zu gross gewesen. Das heisse nicht, dass Konkurs nie als Lösung gewählt werde.

  • 9.24 Uhr

    Wie gross war das Ausmass des Bank Runs?

    Angehrn sagt, die Abflüsse der CS im vierten Quartal seien akut gewesen – von Oktober bis Dezember insgesamt 138 Milliarden. Anfang Jahr habe es indes sogar eine kleine Erholung gegeben. Ab 15. März sei es aber wieder so kritisch wie im Oktober geworden. Das war eine noch nie «dagewesen Geschwindigkeit».

  • 9.26 Uhr

    Hat sich die CS gegen Enforcements widersetzt?

    Amstad hält fest, die Finma habe sich letztlich in allen öffentlichen Enforcements durchgsetzt. Solche Verfahren seien nicht häufig und dass die Finma nachdoppeln müsse, sei noch seltener. Dies sei bei der CS der Fall gewesen.

  • 9.25 Uhr

    Sind Vertrauenskrisen ein neues Thema für die Finma?

    Amstad verneint. Eine Vertrauenskrise sei immr eine Liquiditätskrise im Endeffekt. Die Finma habe hier eine neue Dimension gesehen, sagt sie. Die sei global einmalig gewesen. Der Aspekt der Vertrauenskrise sei schon ein Thema der Einmal gewesen, aber die Dimension sei neu.

    Angehrn fügt an, im Oktober 2022 und im März 2023 sei die Liquidität das Problem gewesen, nicht das Kapital der Bank. Die neuen Regeln erlaubten der Finma künftig, massgeschneiderte Anforderungen an Banken zu stellen.

  • 9.18 Uhr

    Was sind die Lehren aus «too big to fail»?

    Amstad sagt, auch eine Abwicklung, der «too big to fail»-Regeln habe auf dem Tisch gelegen. Es bedeute aber nicht, dass eine Option wertlos sei, wenn man sie nicht nutze. Entsprechende Massnahmen seien vorbereitet gewesen, etwa auch die Diskussionen mit ausländischen Aufsichtsbehörden.

    Man habe aber eine bessere Option als den Konkurs gehabt. Dass das aber nie der Fall seine werde – dieser Schluss sei verfrüht, so Amstad. Die Lehren aus dem Fall müssten für zukünftige Fälle miteinbezogen werden.

  • 9.16 Uhr

    Risiken von UBS und CS zusammen

    Die Absicherung ist Teil der Massnahmen vom 19. März. Die UBS habe wenig Zeit für die Due Diligence gehabt. Deshalb gebe der Bund der UBS eine Second-Loss-Garantie, weil weitere Verbindlichkeiten auftauchen könnten.

    Liquiditätsverordnung seien verschärft worden, sagt Angehrn. Die UBS stehe im Fokus.

  • 9.15 Uhr

    Die Fragerunde beginnt

  • 9.14 Uhr

    «Fusion war die beste Lösung»

    Alle Beteiligten seien überzeugt von der Lösung. Alle anderen hätten grosse Schäden für den Schweizer Finanzplatz gebracht.

  • 9.13 Uhr

    Vollzug der Fusion

    Für die Fusion brauche es die Genehmigung verschiedener Behörden in der Schweiz und im Ausland, etwa in Grossbritannien und den USA.

  • 9.11 Uhr

    Grösse der UBS

    Das «too big to fail»-Regime sähen vor, dass die Vorgaben an eine Bank mit ihrer Grösse anwachsen. Darum müsse die neue UBS höhere Anforderungen erfüllen, erklärt Angehrn.

    Ab 2024 gelten neue Anforderungen, diese decken die Liquiditätsrisikon der neuen UBS ab. Die Finma werde diese durchsetzen.

    Verantwortung liegt weiterhin bei der UBS. Nicht bei der Finma, betont Angehrn.

  • 9.10 Uhr

    Konkurs und Notfallplan

    Auch dieser Plan habe bestanden, erklärt Angehrn. Dieser wäre aber nur umgesetzt worden, wenn alle anderen Optionen nicht möglich gewesen worden. Nur die CS Schweiz wäre übrig geblieben. Der Rest wäre untergegangen. Zahlungen wären eingestellt und die Konti aufgelöst worden.

    Der Konkurs der Credit Suisse AG hätte auch das Geschäft der anderen Schweizer Vermögensverwalter geschädigt, so Angehrn. Die systemrelevanten Funktionen der CS in der Schweiz wären gerettet gewesen, der Wirtschaftsstandort der Schweiz hätte aber grossen Schaden genommen.

  • 9.06 Uhr

    Option Fusion

    Auch hier habe es Staatshilfe gebraucht. Der Vorteil sei, dass so eine solide aufgestellte Bank, die UBS, die CS führen wird. Das schaffe viel Vertrauen, ist Angehrn überzeugt. Alle Beteiligten seien zum gleichen Schluss gekommen. Die Übernahme sei die beste Option, so sei ein Flächenbrand vermieden worden. Die CS sei global systemrelevant. Alle Optionn hätten Kapital gestärkt und Liquidität gesichert. Die Fusion minierte das Risko und stärkte das Vertrauen, fasst Angehrn zusammen. 

  • 9.05 Uhr

    Option Verstaatlichung

    Der Bundesrat hätte gemäss Angehrn die Kontrolle und das Risiko der CS übernommen. Die Regierung habe dies aus ordnungspolitischen Erwägungen abgelehnt.

  • 9.04 Uhr

    Option Sanierung

    Die Bank wäre auf eine Grösse geschrumpft worden, die ihr Überleben sichert. Auch dann hätte es staatliche Darlehen gebraucht. Ein riesiges Volumen von Wertschriften betroffen gewesen. Fonds, Pensionskassen halten solche Papiere.

    Sanierung hätte bedeutet: die Aktien wären auf null abgeschrieben worden. Alle Aktionäre hätten ihr ganzes Geld verloren.

    Die Finma hätte die Kontrolle hätte die Kontrolle über die Bank übernommen. Der Ruf der CS hätte noch stärker gelitten. Zwar wäre die Liquidität gesichert gewesen.

  • 9.01 Uhr

    Urban Angehrn, Direktor der Finma

    Angehrn spricht über die Optionen am 19. März 2023. Mitte März sei die Situation eskaliert. Das Lenkungsgremium EFD–Finma–SNB sei klar gewesen, dass eine Insolvenz der CS nicht mehr abgewendet werden könnnen.

    Sanierung, Temporäre Verstaatlichung, Fusion der CS und UBS, Konkurs. Dies seien die vorbereiteten Optionen gewesen, so Angehrn.

  • 8.58 Uhr

    Fehler der Bankleitung sind keine Themen der Finanzmarktaufsicht

    Strategische Fehler der einer Bank und Vertrauensverlust seien keine Vorfälle, auf die die Aufsicht einwirken müsste, hält Amstad fest. 

    Die Liquiditätspuffer hätten die CS im Herbst 2022 am Leben gehalten, betont Amstad abermals.

    Die Finma könne in der Mehrzahl der Fälle ihre Aufsichtspflicht durchsetzen. Dennoch empfiehlt sie einen Ausbau ihrer Kompetenzen. 

  • 8.55 Uhr

    Finma stösst an Grenzen und will mehr Instrumente

    Die Instrumente der Finma stossen an Grenzen, sagt Amstad. Die Finma kann diese aber nicht ausbauen. 

    Zwei zusätzliche Instrumente wünscht sich Amstad: Bussenkompetenz. Im Gegensatz zu Aufsichtsorganen auf anderen grossen Finanzplätzen. 

    Senior Manager Regime: Der Nachweis einer direkten Verantwortung sei gefordert, wenn individuelles Fehlverhalten beobachtet wird. Ein Senior Manager Regime würde die Hürden senken, auf die Leitung einer Bank einzuwirken.

  • 8.51 Uhr

    Hat die Finma die Werkzeuge, die sie braucht?

    Amstad legt die Möglichkeiten der Finma in Bezug auf die CS dar. Enforcement ist die stärkste Waffe. Im Schnitt erfahre die Öffentlichkeit von fünf Enforcement-Verfahren. Die Finma führe aber 40 solche Verfahren pro Jahr durch.

    Zu einem Enforcement komme es nur bei gravierenden Verstössen oder wenn sich ein Institut den Vorgaben der Finma widersetze.

    Zwei- bis dreimal pro Tag würden Finma-Angestellte wegen Verstössen bei Instituten vorsprechen. 

  • 8.45 Uhr

    «Too big to fail»

    Sie setze sich stark dafür ein, dass die Erfahrungen genutzt würden und Lehren gezogen würden, betont die Finma-Präsidentin. 

     Viele Elemente der «too big to fail»-Regulierung seien angewendet worden. Kapital- und Finanzpolster hätten die Bank lange gestützt. Ohne wäre sie schon im Oktober 2022 untergegangen.

    Eine Sanierung hätte die sich abzeichnende Finanzkrise nicht gestoppt, sondern ausgelöst, ist Amstad sicher. «Wir hätten riskiert, den ersten Dominostein auszulösen.»

    Aufgrund einer umfassenden Risiko- und Chancen-Abwägung sei die Übernahme die bessere Option gewesen.

  • 8.44 Uhr

    Die schärfsten Handlungen der Finma sind nicht öffentlich

    Amstad betont, dass die Finma über solche Handlungen normalerweise nicht öffentlich machen zu können. Wegen Gerüchten und Kritik tue dies die Finma nun doch.

  • 8.42 Uhr

    Situation im März 2023

    Ein weiterer Bank Run erfolgte, auch in der Schweiz. Die Optionen, die die Finma vorbereitet hatte, seien auf den Tisch gekommen.

    Vier Optionen seien vorbeietet gewesen: Sanierung, Notfallplan und Konkurs, TPO und Übernahme. Sie betont, Pläne für eine Sanierung und für einen Konkurs seien bereit gelegen.

  • 8.41 Uhr

    Zwei Massnahmen 2022

    Die Finma habe von der CS mit Nachdruck gefordert, sie müssen Notfallmassnahmen aufzeigen, die in wenigen Wochen umsetzbar seien und die Liquidität sicherten. Auch eine Fusion müsse vorbereitet werden. Sie müsse sich selber nach Käufern umsehen. All das sei übliche Aufsichtsarbeit, so Amstad.

    Die Finma habe der CS höhere Liquiditätsreserven auferlegt. Die CS habe zusätzliche Reserven gehalten. Diese hätten ihr ermöglicht, den Bank Run ab Oktober zu überstehen. 

  • 8.37 Uhr

    Serie von Skandalen schadete der CS stark

    Die Finma habe die Neuausrichtung der CS in Richtung Risikoreduktion begrüsst.

    Dennoch begann wenig später ein neuer massiver Vertrauensverlust. Ende 2022 flossen 138 Milliarden Kundengelder von der CS ab.

    Die Finma sei damals noch enger mit der Bank in Kontakt getreten und sie habe die Liquidität in Frage gestellt.

  • 8.36 Uhr

    Drei Phasen

    Vor Oktober 2022, ab Oktober 2022, sich zuspitzende Phase ab März 2023. Dies seien die drei Phasen der CS.

    Amstad nennt sechs Enforcement-Verfahren, die die Finma gegen die CS geführt hat. Es gebe noch mehr solcher Verfahren, die die Finma noch nicht öffentlich gemacht habe.

  • 8.32 Uhr

    Als erste spricht Finma-Direktorin Marlene Amstad

    Amstad kündigt an, auf drei Punkte einzugehen:

    - die Vorgeschichte der CS aus Sicht der Finma, inklusive Einblick in den Aufsichtsdialog

    - Erfahrung der Finma mit dem «Too big to fail»Regime

    - Mittel der Finma, um auf solche Herausforderungen zu reagieren.

  • 8.25 Uhr

    Der Beginn des Mediengesprächs ist auf 8.30 Uhr angekündigt 

    Marlene Amstad und Direktor Urban Angehrn haben am Rednerpult Platz genommen.

Die Finanzmarktaufsicht (Finma) gibt an einem Mediengespräch in Bern Antwort auf Fragen rund um die angekündigte Fusion der Krisenbank Credit Suisse mit der Grossbank UBS.

Dabei geht es gemäss der Einladung um die Rolle der Finma, die Grossbankenaufsicht und das «Too big to fail»-Regime. Äussern werden sich Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad und Direktor Urban Angehrn.  

Seit der Rettung der Credit Suisse, indem sie mit Staatsgarantie von der UBS übernommen wird, steht auch die Finma in der Kritik. Diese hatte die Führung der CS in den vergangenen Jahren immer wieder gerügt. Manche finden, sie hätte stärker eingreifen müssen. So hätte sie nach Ansicht von Expert*innen wie der Monika Roth angesichts der nicht abreissenden Serie von Bussen viel dezidierter intervenieren müssen, wie die Juristin und ehemaligen Professorin für Finanzmarktrecht auf SRF darlegt. Die Frage ist, ob die Finma die Rechtsmittel dazu überhaupt hat. 

Mindestens so drängend ist die Frage, wie die Finma mit dem Risiko eines Untergangs der riesigen neuen UBS umgeht. blue News tickert ab 8.30 Uhr live.

Finma-Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad äussert sich auf einer Medienkonferenz.
Finma-Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad äussert sich auf einer Medienkonferenz.
Archivbild: Keystone