Scharfschützen, gepanzerte Fahrzeuge, Sprengstoffhunde und die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Secret Service: Der Transport des US-Präsidenten Donald Trump ans Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos ist eine besondere Herausforderung für die Kantonspolizei Zürich.
Dieses Jahr reisen 130 völkerrechtlich geschützte Gäste ans WEF, das von Dienstag bis Freitag dauert. Dazu kommen 5 Angehörige von Königshäusern, 22 Präsidentinnen und Präsidenten und 23 Premierministerinnen und Premierminister. Ihr Schutz und ihr Transport sind Aufgaben der Kantonspolizei bei ihrem WEF-Einsatz.
Die meisten dieser «Super-VIPs» reisen über den Flughafen Kloten an. Die während des WEF ohnehin erhöhten Sicherheitsmassnahmen am Flughafen werden dann nochmals erhöht. Die zu schützenden Personen werden in gepanzerten Auto-Konvois oder mit Helikoptern in den Bündner Ferienort transportiert.
Trump zusätzlich gefährdet
Die speziellste Herausforderung dieses Jahr sei sicher der Besuch von Donald Trump, sagte Marcel Frei, Gesamteinsatzleiter WEF der Kapo Zürich, am Montag vor den Medien in der WEF-Einsatzzentrale am Flughafen. «Die Gefährdungseinschätzung von Trump ist jetzt nochmals höher als 2018», sagte Frei. Der Grund sei der Konflikt der Amerikaner mit dem Iran und die Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani durch eine US-Drohne.
«Allein die Anhalteposition des Präsidentenflugzeuges Air Force One auf dem Flughafenfeld war ein riesiges Thema», sagte der Gesamteinsatzleiter. Der Secret Service, das Schutzorgan des Präsidenten, habe aber den Vorschlag der Kapo akzeptiert. Die Zusammenarbeit mit dem Secret Service sei auf Augenhöhe. «Sie vertrauen uns», erklärte Frei. «Wir sind auch Profis. Das spüren sie.»
Trumps Ankunft wird am Dienstag zwischen acht und zehn Uhr morgens erwartet. Der Gesamteinsatzleiter hofft auf gutes Flugwetter, damit Trump mit dem eigenen Helikopter Marine One nach Davos fliegen kann. Das sei ganz klar sicherer als die Strassenfahrt im Konvoi.
Zürcher Polizei in Davos
Der Schutz der VIPs ist nicht die Einzige Aufgabe der Zürcher Kantonspolizei. Sie stellt, wie die meisten anderen Kantonspolizeien auch, ein Kontingent an Polizisten und Polizistinnen zur Sicherung des WEF vor Ort in Davos.
Darüber hinaus ergibt sich wegen des WEF im Kanton Zürich ein markanter Zusatzaufwand für die Polizei, insbesondere rund um den Flughafen Zürich und die Sicherung der Transportrouten.
An Spitzentagen wie dem Hauptanreisetag Dienstag stehen laut dem Zürcher Regierungsrat Marion Fehr (SP) weit über 400 Angehörige der Kantonspolizei im Einsatz. Dazu kommen 300 Einsatzkräfte der Stadtpolizei Zürich. Beide Polizeien versichern, dass die alltäglichen Polizeiaufgaben unter dem Grosseinsatz nicht leiden werden. Sie haben für ihre Angehörigen eine Feriensperre verfügt.
Regierung will über Kosten reden
Ein solcher Grosseinsatz hat seinen Preis. Die Kosten werden je nach Aufgaben aus verschiedenen Quellen bezahlt: Den Schutz von völkerrechtlich geschützten Gästen berappt der Bund.
Die in Davos zur Sicherung des WEF im Einsatz stehenden Zürcher Polizistinnen und Polizisten werden vom Kanton Graubünden bezahlt. Gemäss der Vereinbarung über interkantonale Polizeiansätze sind das 600 Franken pro Einsatzkraft und 24 Stunden.
Am Kanton Zürich bleiben aber Kosten hängen, die mit 700'000 bis 800'000 zu Buche schlagen. Der Zürcher Regierung sind die Kosten insgesamt zu hoch und die interkantonale Entschädigung zu tief. «Wir werden nach dem WEF eine Diskussion darüber führen, wer das bezahlt», kündigte Sicherheitsdirektor Fehr an.
Bevölkerung betroffen
Auch wer nicht als Politiker oder Wirtschaftsführerin ans WEF eingeladen ist, kann in diesen Tagen im Raum Zürich vom Grossanlass betroffen sein. Die Polizei wird in der Nähe des Flughafens vermehrt Personen und Fahrzeuge kontrollieren, um die Sicherheit zu gewährleisten. Und der Verkehr könnte wegen der vielen Schaulustigen ins Stocken geraten.
Den WEF-Trubel über die Webcams des Flughafens zu beobachten, ist übrigens nicht möglich. Der Flughafen hat seine Kameras aus Sicherheitsgründen abgestellt, wie jedes Jahr während des WEF.
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