Deal vereiteltWeko verbietet Post die Übernahme von Quickmail
smi
19.1.2024
Die Wettbewerbskommission untersagt der Post die Übernahme des Zustell-Dienstleisters Quickmail. Die Weko sieht in mindestens einem Markt den Wettbewerb in Gefahr. Es gebe eine Alternative.
smi
19.01.2024, 07:41
19.01.2024, 08:51
smi
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Die Wettbewerbskommission Weko verbietet der Schweizerischen Post den Zustell-Dienstleister Quickmail zu übernehmen.
Die Übernahme hätte nach Ansicht der Weko in mindestens einem Markt den wirksamen Wettbewerb beseitigt.
Es gibt laut Weko eine wettbewerbsfreundliche Alternativ zur Übernahme durch die Post. Ein anderes Unternehmen interessiere sich für Quickmail.
Die Wettbewerbskommission (Weko) verbietet die Übernahme der Quickmail-Gruppe durch die Post. Sie begründet den Schritt mit drohenden Einschränkungen des Wettbewerbs. Zudem gebe es eine andere Kaufinteressentin und damit eine wettbewerbsfreundlichere Alternative.
Eine vertiefte Prüfung habe ergeben, dass die Übernahme den Wettbewerb im Markt für adressierte Massenbriefsendungen über 50 Gramm für Geschäftskunden beseitigen würde, teilte die Weko am Freitag mit. Zudem entstünde auch in anderen Bereichen eine Marktbeherrschende Stellung der Post, beispielsweise bei der Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften.
Quickmail kann nicht kostendeckend arbeiten
Die Quickmail-Gruppe hatte argumentiert, es sei wegen roter Zahlen wirtschaftlich nicht mehr möglich, den Betrieb eigenständig weiterzuführen. Dies bestritt die Weko in ihrem Entschied nicht. Eine Sanierungsübernahme hätte man aber nur zulassen können, wenn ohnehin mit einem Verschwinden von Quickmail vom Markt zu rechnen gewesen wäre - und einem Wechsel der Kunden zur Post. Dies sei nicht der Fall, da sich auch ein anderes Unternehmen für Quickmail interessiere.
Die Quickmail-Gruppe mit ihren beiden Tochterunternehmen Quickmail und Quickpac stellt schweizweit Briefe, unadressierte Sendungen wie Werbeflyer, Zeitungen und Zeitschriften sowie Pakete zu.
Quickmail ist schockiert vom Weko-Entscheid
Die Quickmail-Gruppe zeigte sich in einer Stellungnahme schockiert vom Entscheid der Weko. Die mit der Post ausgehandelte Lösung hätte sowohl den Beschäftigten als auch den Kunden Stabilität und Kontinuität gebracht. Stattdessen seien nun 3000 Arbeitsplätze gefährdet.
Das Unternehmen übte grundsätzliche Kritik. Die Liberalisierung des Postmarktes in der Schweiz sei gescheitert. Denn das Restmonopol der Post im Briefmarkt habe letztlich zu einem Verdrängungskampf mit ungleich langen Spiessen geführt - während gleichzeitig die Briefmengen anhaltend sänken.
Die Post hatte den Kaufvertrag für Quickmail und Quickpac im Juli unterzeichnet. Man nehme den Entscheid der Weko zur Kenntnis, bedauere ihn und werde ihn nun vertieft analysieren. Ziel der Übernahme wäre gewesen, für Kundinnen und Kunden einen nahtlosen Betrieb zu gewährleisten, so die Post.