Corona-ÜberblickKochsalzlösung statt Impfstoff – Ermittlung in deutschem Impfzentrum
Agenturen/red
25.4.2021
25.04.2021, 17:50
Agenturen/red
Arme Menschen haben in der Schweiz ein grösseres Risiko, an Covid-19 zu erkranken und an der Krankheit zu sterben. Das zeigt eine Studie des Berner Epidemiologen Mattias Egger, dem ehemaligen Präsidenten der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes. «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» berichten darüber. Vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gelieferte Daten zeigen, dass in ärmeren Schichten von 100'000 Personen rund 29 in die Intensivpflege aufgenommen werden mussten.
In reicheren Gegenden waren es demgegenüber lediglich 13 von 100'000, also weniger als halb so viele. Ein Grund, dass Ärmere sich häufiger anstecken ist, dass sie seltener im Homeoffice arbeiten können und öfter an Vorerkrankungen leiden, wie es in der Studie heisst. Auch werde in unterprivilegierten Vierteln weniger intensiv getestet, sagt Egger zur Studie.
Bund unterstützt Lonza bei Personalsuche
Lonza fehlen Fachleute für die Produktion des Grundstoffs des Covid-19-Impfstoffs. Nun springt der Bund ein.
«Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) will Lonza bei der anspruchsvollen Rekrutierung der Fachkräfte für die Produktion des Wirkstoffes für den Covid-19-Impfstoff unterstützen», teilte das Innendepartement am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit einen Bericht der Zeitung «SonntagsBlick».
Wieder Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Indien
Sowohl bei der Zahl der Infektionen als auch bei der Zahl der Corona-Toten meldet Indien traurige Höchstwerte. Das Gesundheitsssytem des riesigen Landes steht vor dem Kollaps.
Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag 349’691 neue Fälle verzeichnet. Dies ist zugleich ein weltweiter Tageshöchstwert. 2767 Menschen starben an oder mit Covid-19. Dies ist die bisher höchste Todeszahl in Indien. Den vierten Tag in Folge wurden in Indien mehr als 300’000 Neuinfektionen und über 2000 Tote registriert.
Die Ereignisse des Tages im Überblick
Das Wichtigste in Kürze:
Rund ein Drittel der Bevölkerung hat sich nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) schon mit dem Coronavirus angesteckt.
Arme Menschen haben in der Schweiz laut einer aktuellen Studie ein grösseres Risiko, an Covid-19 zu erkranken und an der Krankheit zu sterben.
Indien hat erneut einen Höchstwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet.
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 18’773 Corona-Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
In Brasilien hat die Zahl der monatlichen Corona-Toten im April einen neuen Höchststand erreicht.
Kochsalzlösung statt Impfstoff: Ermittlung in deutschem Impfzentrum
Im deutschen Niedersachsen ermittelt die Polizei wegen möglicher Körperverletzung gegen eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums. Sie soll bei sechs Impfungen gegen das Coronavirus den Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht haben.
Wie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven und der Landkreis Friesland am Sonntag mitteilten, gab die Frau an, sie habe damit eine zu Boden gefallene Ampulle mit Biontech-Impfstoff ersetzen wollen. Eine Gesundheitsgefahr durch die Kochsalzlösung besteht nach Angaben der Behörden nicht.
Mithilfe von Antikörpertests soll nun herausgefunden werden, wer von den rund 200 Menschen, die an diesem Tag im Impfzentrum Friesland geimpft wurden, lediglich die Lösung statt des Impfstoffs erhielt. Der Vorfall ereignete sich demnach am Mittwoch. Am Samstag habe dann die Frau, die die Aufgabe hatte, die Spritzen für die Impfungen vorzubereiten, einer Kollegin davon berichtet, hiess es. Diese habe daraufhin einen Mitarbeiter des Landkreises informierte.
16.58 Uhr
Brit Awards sollen im Mai vor 4000 Zuschauern stattfinden
Trotz der Pandemie wollen die Veranstalter als Teil eines Pilotprojekts testen, wie Grossveranstaltungen mit Publikum unter Corona-Bedingungen sicher funktionieren können.
Die Brit Awards sollen in diesem Jahr trotz Corona-Pandemie in London mit mehreren Tausend Zuschauern stattfinden. Bei der Verleihung des britischen Musikpreises am 11. Mai dürfen in der Londoner O2-Arena 4000 Zuschauer dabei sein, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten.
Der Abend ist Teil eines Pilotprojekts, mit dem die britische Regierung testen will, wie Grossveranstaltungen unter Corona-Bedingungen sicher funktionieren können. Bei der von dem Komiker Jack Whitehall moderierten Veranstaltung sollen sogar die Maskenpflicht und Abstandsregeln wegfallen – allerdings müssen alle Anwesenden einen negativen Test nachweisen und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Auch nach der Veranstaltung sollen die Besucher einen weiteren Schnelltest machen.
16.39 Uhr
Deutsche Regierung hat über 100 Millionen Euro an Thomas-Cook-Geschädigte gezahlt
Eineinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch des Reisekonzerns Thomas Cook hat der Bund nach eigenen Angaben bislang etwa 103 Millionen Euro an geschädigte Kunden ausgezahlt. Die Summe verteilt sich auf rund 74’000 Fälle, wie ein Sprecher des Justizministeriums am Sonntag in Berlin mitteilte. Demnach steht bei 32’000 weiteren die Zahlung noch aus (Stand: 20. April). Dem Ministerium zufolge dürften Betroffene, die sich auf einem speziellen Portal registriert haben, das Geld im Wesentlichen bis zum 30. Juni bekommen. Über die Zahlen hatte zuvor der «Mannheimer Morgen» berichtet.
Die deutsche Thomas Cook geriet 2019 in den Sog der Pleite der britischen Mutter und beantragte Insolvenz. Das Unternehmen sagte gebuchte Reisen ab, auch wenn sie ganz oder teilweise bezahlt worden waren.
15.51 Uhr
Pakistan bietet Erzrivalen Indien Corona-Hilfe an
Inmitten dramatisch steigender Infektionszahlen in Indien hat Pakistan seinem Erzrivalen die Lieferung medizinischer Güter angeboten. Als eine «Geste der Solidarität» mit der indischen Bevölkerung wolle man Beatmungsgeräte, digitale Röntgengeräte, Schutzkleidung und andere Ausrüstung bereitstellen, teilte das pakistanische Aussenministerium in einer Aussendung am späten Samstagabend (Ortszeit) mit.
Die Behörden Pakistans und Indiens könnten Modalitäten für die schnelle Lieferung der Hilfsgüter ausarbeiten, hiess es weiter. Man könne zudem nach Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit suchen, um die mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen zu bewältigen.
Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern kämpft aktuell mit einer grossen zweiten Corona-Welle. Diese Woche wurden binnen nur vier Tagen mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen registriert. Aber auch das Gesundheitssystem Pakistans ist wegen der zunehmenden Anzahl von Corona-Erkrankungen immer stärker überlastet. Am Samstag wurden 4682 Patienten auf Intensivstationen behandelt – eine Rekordzahl.
15.29 Uhr
Moskau verspricht Älteren Geschenkkarten als Impfanreiz
Russlands Hauptstadt Moskau will ältere Impfskeptiker mit Geschenkkarten von einer Immunisierung gegen das Coronavirus überzeugen. Über 60-Jährige können nach ihrer ersten Injektion einen Gutschein im Wert von 1000 Rubel (circa 11 Euro) erhalten und ihn in ausgewählten Geschäften, Apotheken und Cafés einlösen, wie Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Sonntag auf seinem Blog schrieb. Die Menschen müssen sich demnach im Internet registrieren, um von der mit Unternehmensspenden finanzierten Aktion zu profitieren.
Russland hat bereits im Dezember mit Massenimpfungen begonnen, doch viele Menschen zögern noch immer. Auch viele Alte sind skeptisch, ob der russische Corona-Impfstoff Sputnik V sicher ist. Jüngsten Angaben zufolge haben im grössten Land der Erde erst knapp fünf Prozent der Bevölkerung beide Injektionen bekommen. Während es aus Regionen teils Berichte über Impfstoffmangel gibt, kann man sich in Moskau das Vakzin sogar in Einkaufszentren spritzen lassen.
14.17 Uhr
Impfstoff durch Kochsalzlösung ausgetauscht
In einem deutschen Impfzentrum fallen einer Mitarbeiterin Spritzen zu Boden. Daraufhin ersetzt sie den Impfstoff durch Kochsalzlösung. Nun wird wegen möglicher Körperverletzung ermittelt.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hat sich entsetzt über die Tat einer DRK-Mitarbeiterin im Impfzentrum Friesland gezeigt.
«Ich bin fassungslos und erschüttert über die Handlungen dieser Frau. Es handelt sich um ein schweres Vergehen», sagte die SPD-Politikerin am Sonntag in Hannover. Die examinierte Krankenschwester hatte eingeräumt, sechs Spritzen allein mit Kochsalzlösung aufgezogen zu haben, weil ihr ein Fläschchen mit Biontech-Impfstoff heruntergefallen war.
Eine Gesundheitsgefahr für die nur mit Kochsalzlösung Geimpften besteht nicht. Biontech wird mit Kochsalzlösung angemischt.
14.15 Uhr
BAG: Rund ein Drittel der Bevölkerung war mit Coronavirus infiziert
Rund ein Drittel der Bevölkerung hat sich nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) schon mit dem Coronavirus angesteckt. Nicht alle dieser etwa 2,8 Millionen Personen erscheinen jedoch in der Statistik.
«In serologischen Studien vom letzten November wurden rund 20 Prozent der Bevölkerung mit Antikörper gefunden», teilte das BAG am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Bis heute könnten demnach nochmals 10 Prozent dazugekommen sein. «Konservativ gerechnet wurde rund ein Drittel der Bevölkerung seit Beginn der Pandemie infiziert», schrieb das BAG. Es bestätigte damit einen Bericht der «NZZ am Sonntag».
Viele Personen haben sich angesteckt, ohne es zu merken. Diejenigen, die sich seit Ausbruch der Pandemie infiziert hatten, aber nicht positiv getestet wurden, weil sie beispielsweise keine Symptome hatten, sind nicht statistisch festgehalten.
13.55 Uhr
Solothurner Volk stimmt für Corona-Entschädigung für Spitäler
Im Kanton Solothurn erhalten Spitäler eine Corona-Entschädigung. Sie bekommen für Ertragsausfälle im Frühling letzten Jahres in einem ersten Schritt 16,2 Millionen Franken. Dies hat das Stimmvolk in einer Abstimmung sehr klar beschlossen.
Der Entscheid für die Entschädigung fiel mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,0 Prozent (Ja: 45'000 Stimmen, Nein: 18'514), wie der Kanton am Sonntag auf seiner Website bekannt gab. Die Stimmbeteiligung betrug 35,72 Prozent.
Wegen der Corona-Pandemie hatte der Bundesrat öffentliche und private Gesundheitseinrichtungen zwischen dem 17. März und dem 26. April 2020 verpflichtet, keine nicht dringenden Untersuchungen und Behandlungen vorzunehmen. Für die Spitäler und Kliniken führte dies zu Ertragsausfällen.
13.50 Uhr
Corona-Lockerungen in Italien - Aussengastronomie und Museen öffnen
Ab Montag wollen Restaurants und Bars in vielen Regionen Italiens ihre Aussengastronomie öffnen und Kulturstätten wieder Besucher empfangen. In Rom öffnen zahlreiche Museen, wie der Palazzo Barberini mit seiner bedeutenden Kunstsammlung, die Trajansmärkte und auch die berühmte Ausgrabungsstätte der antiken Rennstätte Circus Maximus, wie die Stadt mitteilte. Venedigs Oper La Fenice will ab Montag wieder Zuschauer einlassen, und die Uffizien in Florenz wollen schrittweise, beginnend mit dem Boboli-Garten, öffnen. Ab Dienstag sollen Besucher auch wieder den Archäologiepark der in der Antike bei einem Vulkanausbruch zerstörten Stadt Pompeji besuchen können.
Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche einen Fahrplan für schrittweise Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Die Öffnungen in Gastronomie und Kulturbereich gelten demnach in den Gelben Zonen mit einem moderaten Infektionsgeschehen. Dazu zählen ab Montag insgesamt 15, darunter die Lombardei mit der Metropole Mailand, Latium mit der Hauptstadt Rom, die Autonome Provinz Bozen-Südtirol und die Urlaubsregion Toskana.
13.24 Uhr
Deutschland kündigt Corona-Nothilfen für Indien an
Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Indien hat Deutschland Nothilfen für das Land angekündigt. «Deutschland steht Seite an Seite in Solidarität mit Indien. Wir bereiten so schnell wie möglich eine Unterstützungsmission vor», erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Berlin nach Angaben ihres Sprechers Steffen Seibert. «Der Kampf gegen die Pandemie ist unser gemeinsamer Kampf.»
Aus Indien wurden am Sonntag fast 350’000 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, landesweit fehlt es an Medikamenten und medizinischem Sauerstoff. Die Regierung in Neu Delhi hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass eine Lieferung von 23 Anlagen zur Aufbereitung von Sauerstoff aus Deutschland geplant sei.
12.36 Uhr
Bund unterstützt Lonza bei Personalsuche
Lonza fehlen Fachleute für die Produktion des Grundstoffs des Covid-19-Impfstoffs. Nun springt der Bund ein.
«Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) will Lonza bei der anspruchsvollen Rekrutierung der Fachkräfte für die Produktion des Wirkstoffes für den Covid-19-Impfstoff unterstützen», teilte das Innendepartement am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit einen Bericht der Zeitung «SonntagsBlick».
Lonza produziert in Visp VS den Wirkstoff des US-Biotech-Unternehmens Moderna für alle Länder ausser die USA. Gemäss «SonntagsBlick» fehlen bei Lonza zurzeit rund 100 Biotechnologiespezialistinnen und -spezialisten für die Produktion.
12.27 Uhr
BAG untersucht die Feier zum Kantonswechsel Moutiers nicht
Dass die Feier zum Wechsel Moutiers von Bern zum Kanton Jura nach der Abstimmung vom 28. März nicht zum Ansteckungsherd in der Covid-19-Pandemie wurde, untersucht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht. Dazu fehlen ihm die Kompetenzen und die Ressourcen.
Es sei sehr schwierig, die epidemiologische Lage aufgrund eines Ereignissen in der Vergangenheit zu rekonstruieren, bestätigte das BAG eine Meldung der Zeitung «Le Matin Dimanche». Zudem sei auch nicht sicher, ob eine Untersuchung überhaupt Rückschlüsse erlauben würde.
Die Feier von mehreren tausend Personen am Abstimmungssonntag führte nicht zu einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus, obwohl die Feiernden sich grossenteils nicht an die Abstandsregeln und die Maskenpflicht hielten. Das veranlasste den jurassischen Gesundheitsdirektor Jacques Gerber dazu, beim BAG eine Untersuchung zu verlangen.
12.05 Uhr
Arme Schweizer erkranken und sterben eher an Covid-19
Arme Menschen haben in der Schweiz ein grösseres Risiko, an Covid-19 zu erkranken und an der Krankheit zu sterben. Das zeigt eine Studie des Berner Epidemiologen Mattias Egger, dem ehemaligen Präsidenten der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes. «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» berichten darüber. Vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gelieferte Daten zeigen, dass in ärmeren Schichten von 100'000 Personen rund 29 in die Intensivpflege aufgenommen werden mussten.
In reicheren Gegenden waren es demgegenüber lediglich 13 von 100'000, also weniger als halb so viele. Ein Grund, dass Ärmere sich häufiger anstecken ist, dass sie seltener im Homeoffice arbeiten können und öfter an Vorerkrankungen leiden, wie es in der Studie heisst. Auch werde in unterprivilegierten Vierteln weniger intensiv getestet, sagt Egger zur Studie.
11.44 Uhr
Italien schränkt Einreise aus Indien wegen Corona-Lage ein
Italien schränkt wegen der Corona-Lage in Indien und der indischen Virus-Variante B.1.617 die Einreise aus dem Land stark ein. Wer sich in den zurückliegenden 14 Tagen in Indien aufgehalten hatte, kann nicht mehr einreisen, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntag auf Facebook mitteilte. Er habe dazu eine Anordnung unterzeichnet. Eine Ausnahme gilt für Menschen, die in Italien gemeldet sind. Sie müssten vor Abflug und nach Ankunft einen Corona-Test machen und sich in Quarantäne begeben.
Wer in den zurückliegenden Tagen in Indien war und sich bereits in Italien aufhalte, soll Speranza zufolge einen Corona-Test machen und sich den Behörden melden. Italienische Experten untersuchten derzeit die indische Coronavirus-Variante. In Indien meldete das Gesundheitsministerium am Sonntag 349’691 neue Fälle binnen eines Tages. Den vierten Tag in Folge wurden dort mehr als 300’000 Neuinfektionen und über 2000 Tote registriert.
11.16 Uhr
Acht Polizisten bei Corona-Demo in London verletzt
Bei einem grösseren Protest gegen die Corona-Massnahmen in Grossbritannien sind acht Polizisten verletzt worden. Sie seien am Samstagabend dabei gewesen, die Menschenmenge im Londoner Hyde Park zu zerstreuen, teilte die Polizei der britischen Hauptstadtregion am Samstagabend auf Twitter mit. Vereinzelte Menschen hätten Flaschen und anderes auf die Beamten geworfen.
Auch wenn zwei der Polizisten ins Krankenhaus gemusst hätten, sehe es nicht so aus, als ob jemand schwerer verletzt worden sei. Fotos in den sozialen Netzwerken zeigten unter anderem, wie eine Polizistin aus einer Schnittwunde am Kopf blutete. Fünf Personen wurden nach Polizeiangaben festgenommen.
1/2 - Eight officers were injured as they worked to disperse crowds in Hyde Park this evening.
Missiles including bottles were thrown in small pockets of disorder. Two officers were taken to hospital. Thankfully, they are not believed to be seriously injured.
— Metropolitan Police Events (@MetPoliceEvents) April 24, 2021
10.46 Uhr
New York vor dem erhofften Corona-Durchbruch
Immer mehr New Yorker werden geimpft – eine Metropole träumt von der Rückkehr ins pralle Leben, die Künstler von ihrem Publikum. Was steht bevor?
Wenn die Sonne in diesen Frühlingstagen über Manhattan aufgeht, liegt etwas in der Grossstadtluft, sagte eine New Yorkerin kürzlich.
Die Strassen sind voller, die U-Bahnen und Bars ebenso, die Gespräche der Passanten scheinen ausgelassener, Freundesgruppen besiedeln die Parks, planen Ausflüge, Reisen und die ersten Hauspartys. So muss es sich anfühlen, wenn eine Metropole nach einem Jahr Corona-Alptraum langsam aufatmet.
Mit jedem Geimpften steigt die Aufbruchsstimmung – trotz weiterhin hoher Infektionszahlen. Die Künstler der US-Ostküstenmetropole sehnen sich ihr Publikum herbei. Nur noch wenige Wochen, glauben sie, und New York ist zurück. Was folgen könnte und was in Deutschland im Moment unmöglich erscheint: ein Sommer wie im Rausch.
10.28 Uhr
Wieder Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Indien
Sowohl bei der Zahl der Infektionen als auch bei der Zahl der Corona-Toten meldet Indien traurige Höchstwerte. Das Gesundheitsssytem des riesigen Landes steht vor dem Kollaps.
Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag 349’691 neue Fälle verzeichnet. Dies ist zugleich ein weltweiter Tageshöchstwert. 2767 Menschen starben an oder mit Covid-19. Dies ist die bisher höchste Todeszahl in Indien. Den vierten Tag in Folge wurden in Indien mehr als 300’000 Neuinfektionen und über 2000 Tote registriert.
Indien hat gut 1,3 Milliarden Einwohner, so dass sich eine vergleichsweise mässige Sieben-Tage-Inzidenz von rund 132 Fällen pro 100’000 Einwohner ergibt. Das Gesundheitssystem des Schwellenlandes ist aber völlig überlastet. Es fehlt an Betten, antiviralen Medikamenten und medizinischem Sauerstoff. Krankenhäuser wie das Pentamed Hospital in Neu Delhi senden immer wieder SOS-Nachrichten zum Sauerstoffmangel. Premierminister Narendra Modi sagte in einer Rundfunkansprache, die Regierung tue alles, um die Einzelstaaten im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen.
10.02 Uhr
Ladenöffnungen bringen englischen Buchhändlern dickes Plus
Endlich wieder stöbern: Buchhandlungen in England dürfen wieder Kunden empfangen. Der Ansturm ist gross. Das zeigt sich auch bei den Einnahmen.
Die erste Öffnungswoche nach dem monatelangen Corona-Lockdown hat den Buchhändlern in England ein gewaltiges Plus beschert. 3,7 Millionen Bücher im Wert von insgesamt 31,4 Millionen Pfund (36,13 Mio Euro) gingen in der Woche bis zum 17. April über den Tresen, wie Branchendienste berichteten. Das war jeweils rund ein Drittel mehr als in der Vorwoche. Im grössten britischen Landesteil durften Buchhandlungen wie alle anderen nicht lebensnotwendigen Geschäfte erst am 12. April wieder öffnen. Der Branchenriese Waterstones berichtete von grossem Ansturm auf seine 243 Filialen in England und Wales.
9.45 Uhr
Italiens Regierung ebnet Weg für Milliarden-Investitionsplan
Italiens Regierung hat in einer nächtlichen Sitzung grünes Licht für den Finanzierungsplan zum wirtschaftlichen Aufbau und für Zukunftsinvestitionen nach der Corona-Krise gegeben. Das hart von der Pandemie getroffene Land hat Aussicht auf 191,5 Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Italien erhalte am meisten aus diesen EU-Instrumenten, teilte die Regierung in der Nacht zu Sonntag mit. Der Plan muss noch durchs Parlament.
Die EU-Gelder und zusätzliche nationale Fonds bilden zusammen den sogenannten Plan für die Neubelebung und Widerstandsfähigkeit. Er soll insgesamt ungefähr 221,5 Milliarden Euro umfassen. Die Regierung des früheren Chefs der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, will damit Reformen und Investitionen unter anderem im Bereich Digitalisierung und ökologischer Umbau finanzieren. Außerdem dienen die Mittel der Modernisierung der öffentliche Verwaltung und Justiz sowie dem Ausbau der Infrastruktur und für Investitionen in den wirtschaftlich schwachen Süden des 60-Millionen-Einwohner-Landes.
8.12 Uhr
82 Tote bei Krankenhausbrand in Bagdad
Bei einem Brand in einem Krankenhaus in Bagdad sind 82 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das irakische Innenministerium am Sonntag mit. 110 Menschen seien verletzt worden. Das Feuer war am Samstagabend in einer Intensivstation für Corona-Patienten des Ibh-al-Chatib-Krankenhaus ausgebrochen. Als Auslöser wurde zunächst eine Explosion eines Sauerstoffbehälters vermutet.
Die irakische Unabhängige Hohe Kommission für Menschenrechte hatte zuvor von 58 Todesopfern gesprochen, wovon 28 Corona-Patienten mit schweren Symptomen gewesen seien, die künstlich beatmet worden seien. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden an.
7.11 Uhr
Peru verhängt doppelte Maskenpflicht beim Einkaufen
Gleich zwei Masken zum Schutz vor dem Coronavirus müssen die Menschen in Peru ab Montag bei ihren Einkäufen tragen. Wie es in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Dekret heisst, gilt die doppelte Maskenpflicht ausser in Supermärkten auch an anderen Orten mit einem Risiko für Menschenansammlungen wie Märkte, Einkaufszentren, Apotheken und Galerien.
Die doppelte Maskenpflicht kommt zu der Pflicht hinzu, an den genannten Orten ein durchsichtiges Visier zu tragen. Diese Verfügung der Regierung war vergangenen Montag ergangen.
6.19 Uhr
18’773 Corona-Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 18’773 Corona-Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet. Ausserdem steigt die Sieben-Tage-Inzidenz weiter leicht an.
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 120 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 19’185 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 67 neue Todesfälle verzeichnet.
5.22 Uhr
Londons Theaterszene bereitet sich auf Lockdown-Ende vor
London hat Seuchen, Feuer und Krieg überstanden. Doch das vergangene Jahr und die Coronapandemie haben die Stadt in ihren Grundfesten erschüttert, mehr als 15’000 Londoner starben. Dank der erfolgreichen Impfkampagne kehrt langsam wieder Leben ein – auch im Theaterdistrikt West End sollen die Vorhänge bald wieder aufgehen.
Die Coronapandemie hat die britische Theaterlandschaft hart getroffen. Seit mehr als einem Jahr sind die Theaterbühnen überwiegend unbespielt und zahlreiche Jobs und Karrieren stehen auf dem Spiel. Ab Mitte Mai plant die Regierung, Veranstaltungen in Innenräumen mit limitierter Personenzahl aber wieder zu erlauben. Im West End ist die Rückkehr des Publikums mit viel Hoffnung verknüpft, aber auch einigen Sorgen.
Unter den ersten Produktionen, die im Londoner West End wieder aufgeführt werden sollen, ist das Musical «Everybody's Talking About Jamie». Noah Thomas besuchte noch die Schauspielschule, als er für die Hauptrolle des Musicals gecastet wurde: ein Teenager aus der Arbeiterklasse, der davon träumt, eine Dragqueen zu sein.
5.19 Uhr
Brasilien und Ecuador melden traurige Corona-Rekorde im April
In Brasilien hat die Zahl der monatlichen Corona-Toten im April einen neuen Höchststand erreicht. Im laufenden Monat starben bereits 67’977 Menschen infolge einer Corona-Infektion, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Im gesamten März hatte es demnach 66’573 Corona-Tote gegeben.
Allein in den vorangegangenen 24 Stunden seien 3076 Todesfälle gemeldet worden, teilte das Ministerium weiter mit. Die durchschnittliche Opferzahl der vergangenen sieben Tage beträgt demnach 2545 Corona-Tote täglich. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag in den vergangenen zwei Wochen bei mehr als 60’000, am Samstag wurden 71.137 Neuansteckungen registriert.
Einen neuen traurigen Corona-Rekord meldete am Samstag (Ortszeit) auch Ecuador. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreichte im April einen Höchststand von 43’999 Fällen, wie das Gesundheitsministerium in Quito mitteilte. Wegen der neuen Infektionswelle in dem südamerikanischen Land gilt in 16 von 24 Provinzen der Ausnahmezustand. Bislang wurden in Ecuador mehr als 372’000 Corona-Infektionen und 18’158 Todesfälle registriert.
4.39 Uhr
Weltweit eine Milliarde Corona-Impfdosen verabreicht
Rund fünf Monate nach dem Beginn der ersten Corona-Impfprogramme hat die Zahl der verabreichten Impfdosen die Marke von einer Milliarde überschritten. Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Samstagabend weltweit gut 1,002 Milliarden Spritzen mit Corona-Impfstoff injiziert. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die drei Länder USA, China und Indien.
Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Israel in Führung, hier sind bereits knapp 60 Prozent der Menschen geimpft. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 51 Prozent der Bevölkerung, Großbritannien mit 49 Prozent und die USA mit 42 Prozent.
In der EU wurden bislang 128 Millionen Impfdosen verabreicht, die EU-weite Impfquote liegt bei 21 Prozent. Spitzenreiter in der EU ist Malta, wo 47 Prozent der Einwohner bereits geimpft sind, gefolgt von Ungarn mit 37 Prozent. In Deutschland liegt die Impfquote laut Robert-Koch-Institut derzeit bei 22,8 Prozent.
4.19 Uhr
Nach Günther Jauch neuer Corona-Ausfall in RTL-Show
Günther Jauch hat seine Corona-Infektion überstanden und ist wieder fit. Derweil gibt es bei der RTL-Show «Denn sie wissen nicht, was passiert!» aber schon den nächsten Corona-Ausfall.
Günther Jauch (64) hat nach überstandener Corona-Infektion dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. «Wir werden den Mist wirklich nur los werden, wenn sich möglichst viele von uns impfen lassen, und ich glaube, es ist mittlerweile tatsächlich zweitrangig, mit welchem Impfstoff das passiert», schärfte Jauch am Samstagabend den Zuschauern der RTL-Show «Denn sie wissen nicht, was passiert!» (DSWNWP) ein.
Diese Sendung hätte er eigentlich mitmoderieren sollen, fiel aber aufgrund seiner Erkrankung zum dritten Mal aus. Er wurde aber wie an den vorigen Samstagen live zugeschaltet und stellte bei dieser Gelegenheit klar: «Ich bin ab jetzt wieder negativ, und insofern hab ich's überstanden.» Wenn er ein paar Stunden eher negativ getestet worden wäre, hätte er noch dabei sein können.