Coronavirus – SchweizWestschweizer Lehrer sind besorgt
SDA
28.4.2020 - 12:10
Lehrerinnen und Lehrer in der Romandie haben Angst, in Corona-Zeiten wieder an den Schulen zu unterrichten. Ihre Gewerkschaft stellt nun Bedingungen für eine Wiederaufnahme des Unterrichts am 11. Mai.
Wenn die Kantone und Gemeinden nicht in der Lage seien, diese zu erfüllen, müsse die Rückkehr in die Schule um eine oder zwei Wochen verschoben werden. «Viele Lehrer haben Angst davor, wieder zur Schule zu gehen», sagte Samuel Rohrbach, Präsident des Westschweizer Lehrergewerkschaft (SER), am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die jüngsten Ankündigungen des Bundes zu jungen Menschen seien nicht beruhigend und die Wiederaufnahme des Unterrichts werfe grundlegende Fragen auf. «Einige Klassen haben zum Beispiel keine Waschbecken», erklärte Rohrbach.
Der SER hat seine Bedingungen aufgelistet: Um ihre Tore wieder zu öffnen, müssten alle Schulen strenge Hygienemassnahmen anwenden. Die Schulen müssten über Mittel verfügen, um sicherzustellen, dass die Räume den ganzen Tag über hygienisch seien, nicht nur nach dem Unterricht.
Gefährdeten Menschen und ihren Angehörigen, sowohl Schülern als auch Lehrern, sollte es erlaubt sein, mit einem klaren Ankündigungsverfahren zu Hause zu bleiben. Die Klassengrössen sollten so angepasst werden, dass die Sicherheitsabstände eingehalten werden könnten.
Petition in der Waadt
Um eine chaotische Umsetzung zu vermeiden, fordert der Verband den Bund schliesslich auf, Regeln zur Sicherstellung der Koordination zwischen den Kantonen zu erlassen. Können die Kantone und Gemeinden diese Bedingungen nicht erfüllen, beantragt der SER, die Rückkehr in die Klassen um eine oder zwei Wochen aufzuschieben.
Eine Petition, die von Eltern im Kanton Waadt lanciert wurde, verweist auf die fehlende wissenschaftliche Validierung der Auswirkungen des Virus. In etwas mehr als einer Woche wurden 18'000 Unterschriften gesammelt. Die Initianten plädieren für eine freiwillige Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts Anfang Juni und setzen auf die Vorbereitung der Rückkehr in die Schule im August.
Der SER, der die Pressemitteilung der Petition auf seiner Website veröffentlicht hat, zieht die Lösung einer allgemeinen Wiederaufnahme vor den Ferien vor. «Es ist wichtig, die Verbindung zwischen Lehrern und Schülern wieder herzustellen», sagte Rohrbach.
Unterschiedliche Meinungen
Der Bundesrat will voraussichtlich am Mittwoch entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen der Präsenzunterricht in der Schweiz wieder zulässig ist.
Erst wenn der Bundesrat aufgrund seiner Einschätzung erkläre, dass der Unterricht in den Schulen stattfinden könne und er ein entsprechendes Schutzkonzept vorlege, werde sich die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) äussern, hiess es auf Anfrage von Keystone-SDA. Laut einem Bericht der Tamedia-Zeitungen vom Dienstag sind sich die Kantonsvertreter in der Frage nicht einig.
Lehrer-Dachverband fordert einheitliche Vorgaben
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) fordert derweil schweizweit geltende Vorgaben für die Wiedereröffnung der Schulen. «Da es ein nationales Problem ist, gilt es auch, national koordinierte und verbindliche Richtlinien zu erlassen», sagte LCH-Präsidentin Dagmar Rösler der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Grundsätzlich sei man in den verschiedenen Regionen gleicher Meinung. Es brauche Vorgaben zu Kindern und Lehrpersonen die zur Risikogruppe gehören. Zudem brauche es eine Klärung von praktischen Fragen für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts. So komme es zum Beispiel bei einem Halbklassenunterricht darauf an, wie man diesen ausgestalten wolle.
«Klar ist, dass – falls die Schulen am 11. Mai wieder öffnen können – kein Normalbetrieb wie wir uns das vor dem Lockdown gewohnt waren, stattfinden wird. Die Hygiene- und Schutzmassnahmen werden den Betrieb stark beeinflussen und auch Zeit vor, während und nach dem Unterricht in Anspruch nehmen», sagte Rösler.
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