Mit Joël Mesot steht in den nächsten vier Jahren ein Romand an der Spitze der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Der Bundesrat hat den 54-jährigen Physikprofessor und aktuellen Direktor des Paul-Scherrer-Instituts zum neuen ETH-Präsidenten gewählt.
Die Regierung folgte dem Antrag des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und der einstimmigen Empfehlung des ETH-Rats, wie Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Mittwoch vor den Bundeshausmedien bekanntgab. Mesot übernimmt die Nachfolge von Lino Guzzella und wird sein Amt am 1. Januar 2019 antreten.
Der Bildungsminister sprach von einem "eminent wichtigen Posten". Die ETH spiele bei vielen Wirtschaftsfaktoren wie Innovation, Forschung und Entwicklung eine "tragende Rolle". Mesot bringe einen "beeindruckenden Leistungsausweis, viel Erfahrung und ein grosses Netzwerk" ins präsidiale Amt.
Vorbereiten auf "digitalen Tsunami"
Den ersten Westschweizer ETH-Zürich-Präsidenten erwarten herausfordernde Aufgaben. "Wir wollen unter den besten technischen Hochschulen dieses Planeten bleiben", sagte Schneider-Ammann. Doch der wirtschaftliche Druck steigt. Vor allem in Asien schläft die Konkurrenz nicht und investiert Milliarden in die Forschung.
Beschäftigen werden Mesot auch politische Fragen. So steht die Assoziierung der Schweiz ins EU-Forschungsprogramm in der Schwebe. Die fortschreitende Digitalisierung und die damit verbundenen Risiken im Cyberraum gehören zu den weiteren Herausforderungen. "Es kommt ein richtiger digitaler Tsunami auf uns zu", sagte Mesot. Darauf müsse sich auch die ETH vorbereiten.
Auch intern weht nach mehreren Affären ein rauerer Wind als auch schon. Aktuell läuft beispielsweise eine Disziplinaruntersuchung gegen einen Architektur-Professor. Damit sollen Belästigungsvorwürfe abgeklärt werden. Mesot wird sich also auch mit der ETH-Kultur befassen müssen.
Vom Studenten zum Präsidenten
Der in Genf geborene Wissenschaftler spricht neben Französisch fliessend Deutsch, Englisch und Spanisch. Begonnen hatte seine berufliche Karriere mit dem Physikstudium an der ETH Zürich zwischen 1984 und 1989. Seither hatte Mesot immer wieder verschiedene Funktionen an der ETH inne. Seit 2010 ist er unter anderem Mitglied im ETH-Rat.
Zwei Jahre zuvor hatte der Westschweizer das Amt als Direktor des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) angetreten. Der Bundesrat streicht denn auch seine Führungsfähigkeiten "von Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen modernster Prägung" heraus. Zudem schlage er wegen seiner Herkunft automatisch eine Brücke zwischen den beiden ETH in Zürich und Lausanne.
Mesot hat das PSI weiterentwickelt und als weltweit führende Forschungsinstitution etabliert. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehören insbesondere die Inbetriebnahme des Röntgenlasers SwissFEL. Weitere Meilensteine sind die Protonentherapie für die Behandlung von Krebserkrankungen sowie die Realisierung des Park Innovaare als Standort des Innovationsparks Schweiz.
Mehrere Absagen von Frauen
Bundesrat Johann Schneider-Ammann würdigte auch den bisherigen ETH-Präsidenten für seine "sehr beachtlichen Verdienste". Guzzella habe in den vergangenen bald vier Jahren den internationalen Ruf der ETH weiter gestärkt. "Das können wir nicht hoch genug einschätzen."
Fritz Schiesser, der Präsident des ETH-Rats, erwähnte etwa die zunehmende Ernennung von Frauen als Professorinnen als Verdienst von Guzzella. Auch während des Auswahlprozesses für dessen Nachfolge seien weibliche Kandidatinnen offensiv gesucht worden. "Die Frauenfrage war ein Thema."
Es habe vielversprechende Empfehlungen gegeben, aber auch mehrere Absagen, sagte Schiesser - und schloss mit den Worten: "Wenn es heute nicht klappt, dann klappt es morgen."
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