Lehrer hatte Sex mit Schülerin «Wir akzeptieren die Kündigung»

pab / mmi

30.9.2022

Die Beziehung des Lehrers und der Schülerin dauerte von Juni bis Juli. (Symbolbild)
Die Beziehung des Lehrers und der Schülerin dauerte von Juni bis Juli. (Symbolbild)
Keystone

Die Tessiner Kantonsregierung hat sich heute zur Verhaftung des ehemaligen Schulleiters einer Mittelschule in der Region Lugano geäussert. Er soll sexuelle Handlungen mit Minderjährigen begangen haben.

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Nachdem am 7. September der Schulleiter einer Mittelschule in der Region Lugano verhaftet worden war wegen Verdacht auf sexuelle Handlungen mit minderjährigen Schülerinnen, haben gestern Vormittag der Vorsteher des Departements für Bildung, Kultur und Sport (DECS), Manuele Bertoli, zusammen mit Tiziana Zaninelli, der Leiterin der Sektion Mittelschulbildung, Stellung bezogen.

In einer Pressekonferenz beteuerten sie, dass es keinerlei Anzeichen früherer Fehltritte des ehemaligen Lateinlehrers gab. «Die Berichte über seine Arbeit waren immer positiv», sagte Zaninelli. Auch die mehrfache Versetzung des Lehrers sei unauffällig gewesen, da er jeweils befristet angestellt gewesen sei, erklärte Bertoli. Er wies einen Kausalzusammenhang zum Vorfall von der Hand.

Regierung räumt Fehler ein

Jedoch räumten die beiden Fehler ein: So sollen sich die Schulen bei Verdachtsfällen snicht nur auf die Kommunkation per Whatsapp verlassen, sondern auch andere Kontaktstellen ermöglichen, wo sich Schülerinnen und Schüler melden können.

Zudem bedauerte Bertoli, dass es dazu gekommen sei und entschuldigte sich bei den Betroffenen. Nach Abschluss der Strafuntersuchungen werde man dem Umstand nachgehen, warum keine Verdachtsberichte über den Schulleiter an seine Vorgesetzten eigegangen sind.

Verdächtiger gesteht Sex mit minderjähriger Schülerin

Anfang September wurde publik, dass der neu ernannte Schulleiter die Intimsphäre mehrerer minderjähriger Schülerinnen verletzt haben soll. Wie die Tessiner Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Mitteilung am vergangenen Donnerstag schrieben. Die Anklage lautet auf sexuelle Handlungen mit Minderjährigen.

Der 39-jährige gab auch zu, kurz nach seiner Ernennung zum Direktor des Instituts eine mehrmonatige Affäre mit einer Schülerin gehabt zu haben, die von Juni bis Juli gedauert haben soll.

Während der Beziehung kam es zu einem vollständigen Geschlechtsverkehr, der zwar einvernehmlich war, aber gesetzlich verboten ist, da er mit einem Mädchen unter 16 Jahren stattfand und der Altersunterschied zwischen den beiden nicht weniger als drei Jahre betrug.

Der Lehrer hat seine sofortige Kündigung eingereicht mit Wirkung per 7. September, das Datum seiner Verhaftung. «Wir akzeptieren die Kündigung», so Departementsvorsteher Bertoli.

Die Ermittlungen laufen noch.