Guthaben-ModellEin neues GA soll die Pendler*innen wieder an Bord holen
Philipp Dahm
11.11.2022
Der öffentliche Verkehr leidet noch immer an den Nachwehen der Pandemie. Mindestens ein neues Abonnement soll mit den Fahrplanwechsel 2023 die entstandene Lücke schliessen.
Philipp Dahm
11.11.2022, 08:17
11.11.2022, 10:23
phi
Die Pandemie hat den öffentlichen Verkehr finanziell schwer getroffen. Während die Zahl der Generalabonnemente (GA) 2019 noch bei einem Spitzenwert von 500'000 lag, hat ihre Zahl seither um 20 Prozent abgenommen. Dass derart viele Schweizer*innen ihr Nutzungsverhalten geändert haben und häufiger im Homeoffice arbeiten, reisst tiefe Löcher in die Kassen der Anbieter.
Das soll sich nun mit dem Fahrplanwechsel 2023 ändern, verrät Helmut Eichhorn von der Alliance Swisspass, dem Zusammenschluss der Transport-Unternehmen, dem SRF: Ein neues «Guthaben-Modell» wird die Angebotspalette im ÖV erweitern, um die Teilzeit-Pendler wieder an Bord zu holen.
Das neue Modell wird gerade getestet: «Wir planen, auf Ende 2023 eine Lösung anzubieten, welche sich sehr stark an diesen Marktversuch des ÖV-Guthabens anlehnt, wie wir ihn jetzt im Moment noch durchführen», sagt Eichhorn. Wer 800 Franken einzahlt, bekommt ein Guthaben von 1000 Franken, das für den Kauf eines Billets genutzt werden kann.
Dieses Modell kommt den Anbietern entgegen, so Eichhorn: «Es ist eine Kombination aus Planungssicherheit, was die Kostenseite angeht, und letztlich voller Freiheitsgrad bei der Nutzung. Und das kommt an.» In der Waadt wird zudem ein zweites Modell getestet: Ob das «Flexi-Abo», das nur an bestimmten Tagen genutzt werden kann, ebenfalls landesweit eingeführt wird, muss sich demnach erst noch zeigen.