Wildtiere Zahl der Wölfe hat sich im Wallis seit 2021 verdoppelt

SDA/twei

26.1.2023 - 18:27

Im Kanton Wallis fühlen sich Wölfe offenbar wohl. (Symbolbild)
Im Kanton Wallis fühlen sich Wölfe offenbar wohl. (Symbolbild)
KEYSTONE/DPA/BERND THISSEN

Im Kanton Wallis hat die Zahl der Wölfe und damit auch die Zahl der gerissenen Nutztiere gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Für den Herdenschutz auf den Alpen wurden fast 2,5 Millionen Franken investiert.

26.1.2023 - 18:27

Der Wolfsbestand im Wallis steigt an. Die Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) hat 2022 mittels DNA-Analysen 51 Wölfe (Vorjahr 36) identifiziert. Die Zahl der Rudel mit Nachwuchs hat sich gegenüber 2021 sogar verdoppelt, wie Nicolas Bourquin, Chef der DJFW, am Donnerstag an einer Medienkonferenz festhielt. Gleichzeitig steigen die Opferzahlen gerissener Herdentiere – und die Ausgaben für den Herdenschutz. Letztere beliefen sich 2022 auf knapp 2,5 Millionen Franken.

Der Kanton Wallis stelle seit 2005 «einen Anstieg der Besiedlung des Territoriums durch den Wolf» fest. Er sei jedoch zuversichtlich, dass sich die Situation stabilisieren werde, wie es immer der Fall sei, wenn Ressourcen wie Lebensraum und Nahrung knapp würden.

Angesichts der als «exponentiell» empfundenen Zunahme der Grossraubtiere hält es der Kanton aber dennoch für dringend erforderlich, das Jagdgesetz zu revidieren. Ziel sei es, die Weidewirtschaft und die Berglandwirtschaft im Kanton zu erhalten.

182'000 Franken Entschädigung

Im Jahr 2022 tötete der Wolf bei 139 Angriffen 415 Nutztiere (336 im Jahr 2021). Im Oberwallis, wo die Alpen oft als nicht schützbar gelten, wurden die meisten Tiere getötet (249).

Die Entschädigungszahlungen beliefen sich auf 182'000 Franken (124'000 Franken im Jahr 2021). 80 Prozent dieses Betrages wurde vom Bund übernommen, 20 Prozent vom Kanton.

Andere Hunderassen

Fast 2,5 Millionen Franken wurden in der Sommersaison 2022 in den Herdenschutz investiert. Verwendet wurde dieser Betrag insbesondere für das Aufstellen von Zäunen, die Einrichtung von Nachtpferchen, den Kauf von mobilen Hütten, die Anstellung von unterstützenden Hirten oder den Einsatz von Herdenschutzhunden.

Die Tierhalter seien sich bewusst, dass es Schutzmassnahmen brauche und hätten in den letzten fünf Jahren enorme Anstrengungen unternommen, betonte Bourquin.

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