Zürich Rasante Fallzunahme: Virenjäger kommen an Kapazitätsgrenzen

tgab

2.7.2020

Regierungsrätin Natalie Rickli, Gesundheitsdirektorin, informiert über die Massnahmen zur Sicherstellung des Contact Tracing in Zürich.
Regierungsrätin Natalie Rickli, Gesundheitsdirektorin, informiert über die Massnahmen zur Sicherstellung des Contact Tracing in Zürich.
Bild: KEYSTONE

Im Kanton Zürich sind die Infektionszahlen deutlich gestiegen. Das bringt die Contact Tracer an ihre Grenzen. Sie schaffen es nicht mehr, die Ansteckungsketten vollständig zu verfolgen. Nun soll diese Aufgabe an ein externes Unternehmen ausgelagert werden.

Von Mittwoch auf Donnerstag wurden 57 neue Fälle gemeldet – mehr als fünf Mal so viel wie Anfang der Woche. Das bedeutet für die Zürcher Virenjäger Arbeit bis zum Anschlag. 

Ursprünglich hielt die Behörde 50 Neuinfektionen pro Tag als gerade noch bearbeitbar, damit alle Kontakte von den 25 Contact Tracern zuverlässig nachverfolgt werden können. Das stellt sich nun als zu optimistisch bewertet heraus. Die Virenjäger kommen bereits deutlich früher an ihre Grenzen.



Aktuell sind am Flughafen Zürich 25 Personen für das Contact Tracing im Einsatz und rufen positiv Getestete und deren Kontaktpersonen an. Am Telefon sind unter anderem Mitarbeitende der Gesundheitsdirektion, der Baudirektion, aber auch Polizisten.

«Gibt es in einem Fall wie beispielsweise in einem Club 300 Kontakte, sind wir gefordert», bestätigt die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier in einer Meldung bei «Radio SRF».



In gewissen Fällen wird es daher Infizierten selbst überlassen, weitere Personen zu informieren, die sie angesteckt haben könnten. «Nehmen die Betroffenen dies ernst, ist es weniger gefährlich, als wenn sie die Anweisung auf die leichte Schulter nehmen und sich nicht daran halten», sagt Meier.

Nun plant die Zürcher Gesundheitsdirektion das Contact Tracing an eine externe Organisation abzugeben – und zwar früher als ursprünglich erst für September anvisiert.

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