Drama auf hoher See Schweizer verliert Finger und treibt im Boot nach Australien 

sda

3.2.2024

Glück im Unglück: der Schweizer Segler Ralph Bender.
Glück im Unglück: der Schweizer Segler Ralph Bender.
ABC.net.au/Ralph Bender

Ein Schweizer wollte von Spanien aus zu den Osterinseln segeln. Stattdessen landete er in Australien – und musste sich selbst operieren.

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  • Drama um den Schweizer Segler Ralph Bender.
  • Er wollte von Spanien zu den Osterinseln segeln.
  • In einem Sturm verlor er einen Teil seines Fingers. Auch sein Boot wurde beschädigt.
  • Darauf trieb er mehrere Tage lang im Ozean.
  • Erst in Westaustralien konnte er an Land gehen.

Es war von Anfang an ein abnetuerliches Unterfangen: Im Oktober wollte Ralph Bender alleine von Barcelona auf die 32'000 Kilometer entfernten Osterinseln im Pazifik segeln.

Doch etwa 3000 Kilometer vom Kap der Guten Hoffnung vor Südafrika entfernt begannen die Probleme. Der Schweizer geriet in einen Sturm, wie er sagt. Dabei hat sich sein kleiner Finger in einem Seil verfangen.

Fingerrest mit einer Schere abgeschnitten

Der Unfall habe sich südlich des Kaps der Guten Hoffnung in Südafrika ereignet, sagte Bender dem australische Rundfunk ABC in einer heute online ausgestrahlten Sendung. In einem Sturm habe sich sein kleiner Finger in einem Seil des Spinnakers verfangen.

«Ich versuchte den Spinnaker zu retten, aber verlor ihn und mit ihm einen Teil meines Fingers», sagte der Schweizer. Bender wäre beinahe ohnmächtig geworden. An Bord habe er ein Lokalanästhetikum gehabt. Davon habe er ein oder zwei Flaschen auf die Wunde geschüttet. Er habe sich selbst operiert. «Den Rest schnitt ich mit einer Schere ab», sagte er.

«Ich fragte mich: Was mache ich hier?»

An Land hätte er um Hilfe geschrien. Aber wenn dich niemand höre, mache das keinen Sinn, sagte er. «Ich fragte mich: Was mache ich hier? Ich könnte zuhause sein, eine Katze auf dem Schoss haben und einen Kaffee trinken.»

Ein Schweizer Segler erlebte ein Drama auf dem Meer.
Ein Schweizer Segler erlebte ein Drama auf dem Meer.
Keystone

Nach rund vier Tagen habe die Blutung aufgehört. In der Zwischenzeit sei das Boot abgetrieben. Weil er seine Hand nicht benutzen konnte, konnte er auch nicht Segel setzen. Dann seien weitere Probleme hinzugekommen: Der Mast sei fast runtergefallen, der Autopilot sei ausgefallen und die Batterie sei leer gewesen.

Doch eine Infektion der Hand konnte Bender verhindern. «Nach zirka zwei Wochen kletterte ich wieder den Mast hoch», sagte er.

Am 24. Januar kam Bender laut ABC in Bunbury, rund 200 Kilometer südlich von Perth, an Land. Er habe getan, was Segler tun würden: Er suchte den lokalen Segelklub auf.

Dort traf der Schweizer auf einen Chirurgen. «Er sagte mir, ich habe einen guten Job gemacht», so Bender.