Profiteure des SchneemangelsSki-Hochburgen sprechen bereits von «Rekordwinter»
uri
5.1.2023
Die hohen Temperaturen setzen tiefergelegenen Skigebieten schwer zu, denn mit dem fehlenden Schnee bleiben auch viele Gäste aus. In höheren Lagen im Wallis und in Graubünden reibt man sich dafür die Hände.
uri
05.01.2023, 14:57
05.01.2023, 15:13
uri
Miese Zahlen für einen grossen Teil der Skigebiete meldete am Mittwoch der Branchenverband Seilbahnen Schweiz: Wegen des warmen Wetters und der kurzen Feriensaison sei die Wintersaison 2022/23 nicht gut in Fahrt gekommen. Im Vergleich zur aussergewöhnlich guten Vorsaison ergab sich demnach beim Umsatz ein Minus von 9 Prozent, bei den Ersteintritten ging es sogar um 24 Prozent nach unten.
Betroffen von den Einbussen seien insbesondere kleinere Skigebiete in den unteren und mittleren Höhenlagen, hiess es in der Mitteilung weiter. Die höheren Destinationen hätten dank des kalten Saisonstarts und der technischen Beschneiung dagegen eine gute Basis geschaffen und seien erfolgreich unterwegs.
Während aus den tiefer gelegenen Skigebieten Videos von grüner Landschaft und teils matschig braunen Pisten die Runde in den sozialen Medien machen, ist die Stimmung in den Winterhochburgen in Graubünden und im Wallis also richtig gut. «Wir profitieren von der aktuellen Situation und erleben seit Anfang Dezember einen Rekordwinter», charakterisierte der Tourismusdirektor von Zermatt VS, Daniel Luggen, die Situation im «Blick».
Schneemangel auf der Elsigenalp BE
Ein Winter ohne Schnee, eine traurige Realität, selbst in mittelhohen Skigebieten. In Elsigenalp BE sorgen Schneekanonen für genügend Schnee. So kann ein Teil der Anlagen geöffnet werden und die Skifahrer profitieren davon.
05.01.2023
Auch im Bündner Skigebiet Arosa Lenzerheide sind die Umsätze so gut wie in den Vorjahren, auch wenn man damit nicht unbedingt gerechnet habe, sagte Stefan Reichmuth von den Arosa Bergbahnen. Er erklärte, das schöne Wetter und viele kurzfristige Ticketkäufe hätten dazu beigetragen. Vor allem jedoch auch die fehlende Winterstimmung in Zürich, Aarau und St. Gallen, was dem Skigebiet viele Gäste von dort beschert habe.
Hotels «praktisch ausgebucht»
Prächtig laufen laut dem «Blick» die Geschäfte ebenfalls in entsprechenden Walliser Skigebieten. Wie eine Mediensprecherin sagte, verzeichnete man in der Aletsch Arena im Weihnachtsgeschäft 3 Prozent mehr Eintritte als im Vorjahr. Ebenfalls seien hier die Hotels «praktisch ausgebucht» gewesen. Fast identisch gestaltet sich die Situation laut Saastal Tourismus in Saas-Fee und im Saastal.
Die guten Zahlen bei den Winterhochburgen machen unterdessen den schlechten Schnitt bei den Bergbahnen insgesamt nicht wett: Mit Blick auf die grossen Regionen meldeten Wallis und Graubünden laut Seilbahnen Schweiz zuletzt einen Rückgang von rund 20 Prozent bei den verkauften Skipässen, während das Berner Oberland 27 Prozent weniger Eintritte verbuchte. Noch deutlichere Rückgänge von bis zu 50 Prozent sind in den Waadtländer und Freiburger Alpen und in der Ostschweiz gemessen worden.
Etwas besser verlief der Saisonstart laut der Auswertung des Branchenverbands in der Zentralschweiz, wo der Rückgang zum Vorjahr lediglich bei 17 Prozent lag. Fast dreimal mehr Ersteintritte gab es im Tessin, wobei die Vorsaison dort aufgrund von Schneemangel äusserst schlecht gewesen sei.