Preisvergleich So viel bezahlst du für Netflix im Vergleich zu den Nachbarn

tafi, SDA

10.5.2022

Auf den ersten Blick ist Netflix in der Schweiz teurer als bei den Nachbarn.
Auf den ersten Blick ist Netflix in der Schweiz teurer als bei den Nachbarn.
KEYSTONE/Gaetan Bally

Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras immer grüner – und das Netflix-Abo billiger. Die Kostenfrage dominiert den Abstimmungskampf um das Filmgesetz. Aber bezahlen Schweizer wirklich so viel mehr?

tafi, SDA

10.5.2022

Die letzte Preiserhöhung liegt gar nicht so lange zurück. Erst im Januar hat der Streaming-Anbieter Netflix die Preise in der Schweiz um rund zehn Prozent erhöht. Pro Monat zahlen Schweizerinnen und Schweizer für das Standard-Abo seitdem 18.90 Franken, zwei Franken mehr als zuvor.

Die Abokosten dominieren im Abstimmungskampf um die «Lex Netflix», wie das revidierte Filmgesetz genannt wird. Die Gegner der Vorlage warnen: Sollte das Stimmvolk am 15. Mai Ja sagen, würden die Abokosten ansteigen. Streaminganbieter würden schliesslich verpflichtet, vier Prozent ihres Schweizer Umsatzes in die hiesige Filmbranche zu stecken – was sich aufs Kundenportemonnaie auswirken würde.

Belege, dass diese Folge eintreten wird, gibt es nicht. Dennoch wird im Abstimmungskampf fleissig gerechnet – und verglichen. 

Pro Jahr bezahlen Schweizerinnen und Schweizer 226.80 Franken für ein Standard-Abo beim Streaming-Platzhirsch – verglichen mit den Nachbarländern ist das ein stolzer Betrag. Das gleiche Abo ist in Deutschland, Italien und Österreich für nur 163.36 Franken (Umrechnungskurs vom 9. Mai 2022) zu haben, in Frankreich sind es umgerechnet 169.85 Franken.

Kommt hinzu: Die Auswahl an Filmen und Serien ist dort sogar noch grösser. Aber ist das wirklich ungerecht?

Während die Stiftung für Konsumentenschutz die hohen Abo-Preise in der Schweiz laut «SonntagsBlick» für nicht nachvollziehbar hält, hat das Vergleichsportal Comparitech 2021 eine interessante Rechnung gemacht und die Abokosten ins Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen gesetzt.

Resultat: Plötzlich ist Netflix in der Schweiz im Vergleich zu den Nachbarn gar nicht mehr so teuer – dies gilt sogar nach der Preiserhöhung vom Januar. In der Schweiz müssen 0,34 Prozent des Durchschnittseinkommens für ein Netflix-Jahresabo aufgewendet werden, in Österreich (0,35 Prozent), Deutschland (0,36 Prozent) und Frankreich (0,38 Prozent) ist es sogar etwas mehr. 

Hinweis: Die Angaben zur Relation von Einkommen und Abopreisen unterliegen Schwankungen beim Wechselkurs.