Evakuierungs-Panne Ständerats-Präsidentin ging bei der Räumung vergessen

tafi

16.2.2023

Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (Mitte) wurde bei der Evakuierung des Bundeshauses am Dienstag in ihrem Büro vergessen.
Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (Mitte) wurde bei der Evakuierung des Bundeshauses am Dienstag in ihrem Büro vergessen.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Während das Bundeshaus wegen eines Bombenalarms geräumt wurde, arbeitete Brigitte Häberli-Koller seelenruhig in ihrem Büro weiter: Die Einsatzkräfte vergassen die Ständeratspräsidentin.

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Die Evakuierungspläne im Bundeshaus und Parlamentsgebäude stehen nach den Vorfällen am Dienstag auf dem Prüfstand. Ein in Kampfmontur gekleideter Mann hatte am Bundesplatz einen Grosseinsatz der Polizei ausgelöst. Bei der Räumung lief nicht alles so reibungslos ab wie erforderlich. Das kann Brigitte Häberli-Koller aus erster Hand bestätigen: Die Ständeratspräsidentin ging bei der Evakuierung schlicht vergessen.

Sie habe noch eine ganze Weile in ihrem Büro weitergearbeitet, berichtet der «Tages-Anzeiger». Häberli-Koller habe von der Räumung zunächst gar nichts mitbekommen, aber das Sprengstoffkommando der Polizei aus ihrem Bürofenster beobachtet – ohne zu wissen, wie ernst die Lage war.

Niemand hat Häberli-Koller informiert

«Einen Alarmton habe ich nie gehört», wird die Thurgauerin bei «Blick» zitiert, wobei sie nicht sicher sagen könne, ob sie ihn vielleicht überhört habe. Allerdings habe niemand ihr Büro aufgesucht, um sie von der Räumung zu informieren.

Dass das Bundeshaus evakuiert wird, habe Brigitte Häberli-Koller erst nach Beendigung ihrer Arbeit auf dem Gang des Parlamentsgebäudes erfahren. Erst dort sei sie vom Sicherheitspersonal auf die Lage aufmerksam gemacht worden, was ihre Ständeratskolleginnen und -kollegen überrascht habe: «Die waren sehr erstaunt darüber, dass ich nicht informiert wurde über die Evakuierung. Sie gingen davon aus, dass ich als Ständeratspräsidentin als Erste über die Vorgänge ins Bild gesetzt wurde.»

«Zum Glück gab es keine Gefährdung», sagt die Ständeratspräsidentin nach dem Vorfall. «Aber wir sollten aus dem Fall unsere Lehren ziehen.» Da Häberli-Koller auch Präsidentin der Verwaltungsdelegation ist, verlangt sie laut «Blick» nun einen Bericht von den Parlamentsdiensten und vom Bundesamt für Polizei.

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