Sturm und Kältewelle in USA Immer mehr Opfer und noch mehr Schnee

dpa

26.12.2022 - 19:04

Ein einsamer Fussgänger in Schneeschuhen geht über den Colonial Circle, während sich die St. John's Grace Episcopal Church inmitten eines Schneesturms aus dem Schneetreiben erhebt. F
Ein einsamer Fussgänger in Schneeschuhen geht über den Colonial Circle, während sich die St. John's Grace Episcopal Church inmitten eines Schneesturms aus dem Schneetreiben erhebt. F
Bild: Derek Gee/The Buffalo News/AP/dpa

Eisige Temperaturen und Schnee haben vor allem den Nordosten der USA weiter fest im Griff. In eingeschneiten Wohnungen geht manchen schon das Essen aus.

Millionen Menschen in den USA haben auch den Zweiten Weihnachtsfeiertag bei Schnee und extremer Kälte verbracht. Landesweit wurden bis Montag mindestes 48 Todesfälle in Zusammenhang mit dem extremen Wintereinbruch gemeldet, doch die Zahl dürfte noch deutlich steigen, weil Einwohner in manchen Gegenden in ihren Häusern und Wohnungen eingeschlossen waren. Besonders schlimm war es in der Stadt Buffalo im Bundesstaat New York und Umgebung, wo nach einem Blizzard am Freitag und Samstag die Zahl der Toten bis Montag auf 27 stieg. Der Nationale Wetterdienst sagte für einige Regionen mehr als 20 weitere Zentimeter Schnee bis Dienstag voraus.

Einige der Todesopfer in Buffalo wurden in ihren Autos gefunden, andere in Wohnungen oder unter Schneewechten. Die meisten Lebensmittelläden in der Region waren am Montag geschlossen, zudem galt ein Fahrverbot. Einige Bewohner baten über das Internet um Spenden, weil ihnen das Essen ausging.

Weiter Flüge gestrichen

Der Blizzard begrub in Buffalo und anderen Teilen New Yorks Autos unter sich und verhinderte ein Durchkommen der Einsatzkräfte. In vielen Gegenden fiel zeitweise der Strom aus. Gouverneurin Kathy Hochul sagte, noch nie in der jüngeren Geschichte Buffalos habe es einen derartigen Wintersturm über einen so langen Zeitraum gegeben.

Die Kaltfront reichte von der kanadischen Grenze bei den Grossen Seen bis zum Rio Grande an der mexikanischen Grenze. 60 Prozent der amerikanischen Bevölkerung waren von Wetterwarnungen, gebietsweise unpassierbaren Strassen und Stromausfällen betroffen. Das Ausmass des Sturms mit Blizzards, Eisregen, Überschwemmungen und lebensgefährlichen Temperaturstürzen war fast beispiellos. Zwischen den Rocky Mountains und den Appalachen fielen die Temperaturen weit unter die sonst üblichen Werte. Unter diesen Umständen könne man im Freien binnen Minuten Erfrierungen erleiden, warnte der Wetterdienst.

Nach Tausenden Flugausfällen am Samstag und Sonntag wurden auch am Montag bis Mittag mehr als 2000 Inlands- und internationale Flüge gestrichen, wie aus Daten der Webseite FlightAware hervorging.