Tausende Haushalte ohne Strom Taifun «Haikui» bringt Leben im Süden Taiwans zum Stillstand

dpa/AFP

3.9.2023 - 19:30

Motorradfahrer warten in Taipeh an einer Kreuzung bei starkem Regen, während sich der Taifun Haikui dem Land nähert. Foto: Chiang Ying-ying/AP
Motorradfahrer warten in Taipeh an einer Kreuzung bei starkem Regen, während sich der Taifun Haikui dem Land nähert. Foto: Chiang Ying-ying/AP
Bild: Chiang Ying-ying/AP

Zuvor hatte bereits der Sturm «Saola» die Region in Atem gehalten. Doch nach ersten Erkenntnissen verlief alles weitgehend glimpflich.

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  • Durch den Taifun «Haikui» sind in Taiwan Dutzende Menschen verletzt worden.
  • Der Sturm brachte am Sonntag Böen von bis zu 190 Stundenkilometern sowie heftige Regenfälle mit sich.
  • Er entwurzelte Bäume, schnitt tausende Haushalte auf der Insel von der Stromversorgung ab und sorgte für die Streichung hunderter Flüge.
  • Vorab waren mehr als 7000 Menschen aus Hochrisikogebieten in Sicherheit gebracht worden.

Taifun «Haikui» hat das Leben in einem Grossteil des Südens von Taiwan am Sonntag weitgehend zum Stillstand gebracht. Während sich der Sturm über Städte und Farmland bewegte, waren Einwohner aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Flüge, Schienenverkehr, Fährdienste, Schulunterricht und Veranstaltungen im Freien wurden abgesagt. Berichte über Verletzte oder ernste Schäden gab es aber zunächst nicht.

Der Taifun traf am Sonntagnachmittag (Ortszeit) an der Ostküste im Bezirk Taitung auf Land. Er brachte anhaltende Winde von 96 Stundenkilometern und Böen von 120 Stundenkilometern mit sich.

4000 Menschen evakuiert

Der Wind und heftige Regenfälle bahnten sich ihren Weg durch ungesicherte Türen und entwurzelten Bäume. Mindestens ein umstürzender Baum zerstörte ein geparktes Auto. In einigen tief liegenden Gebieten kam es zu Überschwemmungen. Bis Sonntagabend wurden fast 4000 Menschen aus in Gebirgen gelegenen Gemeinden evakuiert, in denen ein hohes Risiko für Erdrutsche und Überschwemmungen bestand, wie das Innenministerium mitteilte.

Familien brachten Isomatten und andere Bedarfsgegenstände in Schulen und Stadthallen mit, in denen sie mit Essen und Trinken versorgt wurden. Etwa 75’000 Haushalte wurden in den Bezirken Taitung und Hualien vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten. Auf der Insel Lü Dao stürzte eine Herberge ein. Verletzte wurden dort nicht gemeldet.

Schäden insgesamt überschaubar

Die Schäden schienen sich insgesamt in Grenzen zu halten. Einige Geschäfte blieben sogar geöffnet. Unter den Veranstaltungen, die abgesagt wurden, waren ein Heissluftballon-Festival, mehrere Konzerte und Kunstveranstaltungen sowie ein Baseball-Spiel. Nationalparks und gefährliche Strassen im bewaldeten Zentrum der Insel blieben ebenfalls geschlossen.

Es wurde erwartet, dass «Haikui» nach der Überquerung Taiwans in Richtung Chinas weiterzieht. Die Behörden in der chinesischen Stadt Shantou in der Provinz Guangdong riefen die Einwohner dazu auf, Vorkehrungen zu treffen.

Zuvor hatte Taifun «Saola» die Region heimgesucht, doch auch hier schienen sich die Schäden in Grenzen zu halten. Nachdem in einem Grossteil Hongkongs und an der chinesischen Küste das Geschäftsleben und der Verkehr zum Erliegen gekommen waren sowie Unterricht abgesagt worden war, waren die meisten Einschränkungen am Sonntag wieder aufgehoben.

dpa/AFP