Der Probenleiter von Bern Ballett darf weiter am Berner Stadttheater arbeiten, obwohl er Tänzerinnen belästigt haben soll. Das hat der Intendant von Bühnen Bern heute vor den Medien bekanntgegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Probeleiter hat gemäss Recherchen der Zeitung «Die Zeit» Tänzerinnen des Berner Balletts wiederholt sexuell belästigt – verbal und physisch.
- Das Theater «Bühnen Bern» beschäftigt den angeschuldigten Probeleiter weiter.
- Eine Tänzerin hatte sich intern beschwert. Das Theater untersuchte 2021 die Vorwürfe, stellte den Probeleiter während dieser Zeit frei. Nach einer Verwarnung durfte er weiterarbeiten.
- Gemäss den in der «Zeit» zitierten Ensemble-Mitglieder habe der Probeleiter wenige Wochen nach der Suspendierung im gleichen Stil weitergemacht wie zuvor.
- Auf die neu vorgebrachten Vorwürfe tritt das Theater nicht ein.
Der Tanzberuf sei kein Bürojob, Berührungen seien normal. So hat das Bern Ballett die Vorwürfe gegen einen Probeleiter kommentiert. Dies, nachdem 2021 eine interne Untersuchung zwar schwerwiegende verbale Belästigungen, jedoch keine körperlichen festgestellt hatte.
Wie «Die Zeit» nun zeigt, sei der während der Untersuchung freigestellte Mitarbeiter wenige Wochen später zu seinem alten Verhalten zurückgekehrt.
Die Vorwürfe reichen von Sprüchen wie: «Ich möchte dich heute wirklich anfassen» bis zu unerwünschten Massagen und Griffen an den Hintern von Balletttänzerinnen.
Auf die neuerlichen Vorwürfe hat die Leitung des Theaters «Bühnen Bern» in einer Medienkonferenz Stellung genommen. «Es ist schwierig zu ermitteln, welche Berührung sexuell ist und welche nicht», sagt Intendant Florian Scholz in der Medienkonferenz.
Die Leitung des Theaters «Bühnen Bern» hat deshalb entschieden, den Probeleiter weiterzubeschäftigen.