U-Bahn-Attacke in New York Ermittler fahnden nach einem 62-jährigem Mann

dpa

13.4.2022 - 07:26

«Die Leute kamen schreiend aus der U-Bahn»

«Die Leute kamen schreiend aus der U-Bahn»

STORY: In der Millionenmetropole New York sind der Feuerwehr zufolge mehrere Menschen in einer U-Bahn-Station von Schüssen getroffen und mindestens 13 Personen verletzt worden. Dieser Mann schildert seine Eindrücke: «Ich habe viele Leute gesehen, die schreiend aus der U-Bahnhaltestelle kamen. Eine Frau schrie nach Hilfe. Dann kam die Polizei und dann die Krankenwagen.» «Eine andere Frau sagte, da sei ein Mann mit einer Maske und einer Waffe gewesen.» Es seien zudem nicht-gezündete Sprengsätze gefunden worden, so die Feuerwehr. Die Polizei erklärte, man habe keine aktiven Sprengsätze finden können. Der Vorfall ereignete sich während der morgendlichen Hauptverkehrszeit im Stadtteil Brooklyn.

13.04.2022

Nachdem ein Unbekannter am Dienstag in einer New Yorker U-Bahn das Feuer auf Passagiere eröffnet hat, fahndet die Polizei nun nach dem Mieter eines Transporters und verstärkt den Schutz des Bürgermeisters.

Nach einem Schusswaffenangriff in der New Yorker U-Bahn konzentrieren sich die Ermittlungen auf den Mieter eines Transporters, der in einem Zusammenhang mit dem Verbrechen stehen könnte. Chefermittler James Essig sagte, es sei jedoch noch unklar, ob der 62-Jährige in einem Zusammenhang mit dem Angriff stehe. Die Polizei versuchte, den Mann ausfindig zu machen, nachdem der Wagen gefunden worden war.

Die Ermittler befassten sich unter anderem mit Beiträgen des Mannes in sozialen Netzwerken. Einige davon veranlassten die Behörden dazu, die Sicherheitsmassnahmen für den New Yorker Bürgermeister Eric Adams zu verschärfen. Die New Yorker Polizeipräsidentin Keechant Sewell nannte die Beiträge «besorgniserregend».

Bei der Attacke war im morgendlichen Berufsverkehr in Brooklyn auf mindestens zehn Menschen geschossen worden, die verletzt wurden. Mindestens 33 Kugeln wurden abgefeuert. Ein U-Bahn-Waggon füllte sich mit Rauch, den der Täter erzeugte. Schreiende Pendler rannten durch die U-Bahn-Station, blutverschmierte Menschen lagen auf dem Bahnsteig, während sich andere um sie kümmerten. Die Ermittler nahmen an, dass die Waffe des Schützen blockierte und dies ihn daran hinderte, weiter zu schiessen.

Die Polizei in New York durchsucht am 12. April einen Van, nach dessen Lenker nun gefahndet wird.
Die Polizei in New York durchsucht am 12. April einen Van, nach dessen Lenker nun gefahndet wird.
AP

Fünf der Opfer befanden sich in kritischem Zustand. Es wurde jedoch erwartet, dass sie überleben. Mindestens ein Dutzend Menschen, die keine Schusswunden erlitten, wurden wegen Rauchinhalation und anderer Verletzungen behandelt. Sewell sagte, bei der Attacke werde nicht wegen Terrorismus ermittelt, sie schliesse aber auch nichts aus. Das Motiv des Schützen war unbekannt.

Der Schütze hatte im hinteren Teil des zweiten U-Bahn-Wagens gesessen, Rauchgranaten auf den Boden geworfen, eine Handfeuerwaffe gezogen und das Feuer eröffnet, wie Essig sagte. Die Polizei habe die Waffe zusammen mit Magazinen, einem Beil, detonierten und nicht detonierten Rauchgranaten, einer schwarzen Mülltonne, einem Rollkarren, Benzin und dem Schlüssel zu einem Miet-Transporter gefunden.

Der Mietwagen wurde später nahe einer anderen U-Bahn-Station gefunden, an der der Täter nach Auffassung der Ermittler eingestiegen war.

dpa/phi