Zivilisten zwischen den Fronten Mindestens 185 Tote bei Kämpfen im Sudan

dpa/tpfi

17.4.2023 - 20:30

Machtkampf im Sudan: Opferzahlen steigen weiter an

Machtkampf im Sudan: Opferzahlen steigen weiter an

Khartum, 17.04.2023 FAST 100 TOTE Im Sudan sind bei Gefechten zwischen rivalisierenden Militärs laut einer Ärzte-Organisation bislang 97 Menschen getötet worden Weitere 942 Menschen seien verletzt worden, teilte die sudanesische Ärzte-Organisation am Montag mit Bereits in der Nacht zum Montag meldete die Weltgesundheitsorganisation 83 Tote und mehr als 1000 Verletzte KÄMPFE SETZEN SICH FORT Auch am Montag gingen die Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den rivalisierenden Rapid Support Forces weiter Die Kämpfe waren am Samstagmorgen in Khartum ausgebrochen

17.04.2023

Bei dein Kämpfen im Sudan sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 185 Menschen getötet und 1800 verletzt worden. Dies berichtete der deutsche UN-Vermittler Volker Perthes am Montag per Videokonferenz in New York. 

dpa/tpfi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Machtkampf zweier Generäle stürzt den Sudan in Chaos und Gewalt.
  • Bislang seien 185 Menschen getötet worden, meldet die UN.
  • Die Bevölkerung leidet unter den Folgen. Mit jedem neuen Tag des Konflikts sinkt die Hoffnung auf eine friedliche Lösung und eine Rückkehr zur Demokratie.

In der Hauptstadt Khartum gebe es weiterhin heftige Gefechte auf den meisten Brücken, um den internationalen Flughafen und das Hauptquartier des Militärs. Auch in der Region Darfur werde gekämpft.

Seit Samstag kämpfen die zwei mächtigsten Generäle in dem Land um die Macht: De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee, und sein Stellvertreter und Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF), Mohammed Hamdan Daglo. Dabei sollte Sudans Militärregierung ausgerechnet in diesem Monat einen wichtigen Schritt in Richtung Machtübergabe an eine zivile Regierung machen.

Rauch steigt in einem zentralen Viertel der Stadt auf, nachdem in zwei Tagen heftiger Kämpfe Dutzende von Menschen getötet worden sind. Erbitterte Kämpfe zwischen Streitkräften und einer einflussreichen paramilitärischen Gruppe im Sudan haben das nordostafrikanische Land in eine schwere Staatskrise gestürzt. 
Rauch steigt in einem zentralen Viertel der Stadt auf, nachdem in zwei Tagen heftiger Kämpfe Dutzende von Menschen getötet worden sind. Erbitterte Kämpfe zwischen Streitkräften und einer einflussreichen paramilitärischen Gruppe im Sudan haben das nordostafrikanische Land in eine schwere Staatskrise gestürzt. 
Bild: Marwan Ali/AP

Die Leidtragenden des Gewaltausbruchs sind die 46 Millionen Sudanesen, von denen viele bereits bald fünf Jahre für eine demokratische Regierung kämpfen. Der Ruf nach Mitbestimmung begann Ende 2018 mit monatelangen Protesten gegen den autokratischen Langzeitherrscher Omar al-Baschir. Im April 2019 wurde Al-Baschir in einem Coup der Armee - unterstützt von den RSF - gestürzt. Grosse Versprechen für eine Rückkehr zur Demokratie wurden gemacht, doch den Worten folgten wenige Taten. Das Militär riss die Macht an sich, mit nur minimaler Beteiligung der Zivilgesellschaft. Nach einem erneuten Militärputsch 2021 übernahm Al-Burhan die Macht komplett. Seitdem machte der geplante Demokratisierungsprozess kaum Fortschritte.