Der Unterwelt auf der SpurUS-Fahnder suchen Drogen und finden Tunnel nach Mexiko
dpa
17.5.2022 - 18:57
US-Ermittler wollen in San Diego Drogen beschlagnahmen. Die finden sie zwar nicht — stattdessen jedoch einen 532 Meter langen Tunnel ins benachbarte Mexiko.
DPA
17.05.2022, 18:57
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US-Ermittler haben einen Schmugglertunnel unter der Grenze zu Mexiko aufgespürt. Die Anlage sei von Tijuana in Mexiko in ein 532 Meter entferntes Lagerhaus in San Diego gegraben worden, teilten die Behörden am Montag (Ortszeit) mit.
Sie habe einen Durchmesser von 1,20 Meter und sei mit Schienen, Belüftung, Stromleitung sowie verstärkten Wänden sechs Stockwerke tief unter der Oberfläche angelegt worden. Ob der Tunnel jemals in Betrieb ging und wenn ja, wie viele Drogen durch ihn geschmuggelt wurden, konnten die Ermittler nicht sagen.
Gut gesicherte Grenze
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden knapp 800 Kilogramm Kokain, 75 Kilogramm Methamphetamin und 1,6 Kilogramm Heroin beschlagnahmt, und sechs Verdächtige im Alter von 31 bis 55 Jahren festgenommen.
Der Tunnel unterquert einen der am besten befestigten Abschnitte der Grenze zwischen den USA und Mexiko und illustriert die begrenzte Wirkung von Grenzmauern, wie sie der frühere US-Präsident Donald Trump propagiert hat.
In der Gegend nahe dem Grenzübergang Otay Mesa von San Diego sind in den vergangenen 20 Jahren mehr als ein Dutzend solcher Tunnel entdeckt worden. Sie lassen sich in dem lehmigen Boden dort gut graben. Auch gibt es viele Lagerhäuser, die als Tarnung genutzt werden können.
Die Ermittler kamen dem Tunnel auf die Spur, weil sie ein Drogenversteck in einem Haus observierten. Sie stoppten mehrere Fahrzeuge, die auch an dem Lagerhaus verkehrten und entdeckten kistenweise Kokain, wie es in einer in San Diego eingereichten Strafanzeige heisst.
Bei einer Razzia in dem Lagerhaus fanden sie am Freitag zwar keine weiteren Drogen, aber eine in den Zementboden gebrochene Tunnelöffnung.