Säure-AngriffVerdächtiger von Chemieattacke mutmasslich in Themse gestorben
dpa
9.2.2024 - 20:31
Nach dem Angriff mit einer ätzenden Substanz auf eine Frau und ihre Töchter wurde landesweit nach dem 35-Jährigen gefahndet. Aufnahmen des Verdächtigen nähren nun die Vermutung, dass er nicht mehr am Leben ist.
DPA
09.02.2024, 20:31
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Ein Mann in London hat bei einem Angriff mit einem mutmasslich «ätzenden Stoff» eine Frau und zwei Kinder verletzt.
Landesweit wurde nach dem verdächtigen 35-Jährigen gefahndet.
Die Polizei vermutet, dass sich der Mann in der Themse ertränkt haben könnte.
Der Verdächtige eines Angriffs mit Chemikalien in der britischen Hauptstadt London ist mutmasslich in der Themse zu Tode gekommen. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Eine Frau erlitt bei dem Angriff lebensverändernde Verletzungen, auch ihre beiden Töchter wurden verletzt. Nach dem 35-jährigen Verdächtigen war landesweit gefahndet worden. Commander Jon Savell von der Londoner Polizei sagte, Fernsehbilder zeigten, wie der Mann auf einer Brücke laufe, aber nicht, dass er diese wieder verlassen habe. Die Ermittler schlossen daraus, dass er «ins Wasser gegangen» sei, wenngleich bislang keine Leiche gefunden wurde.
«In dieser Zeit des Jahres fliesst die Themse sehr schnell, sehr breit, und ist voller Tücken», sagte Savell zu Journalisten. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass er, wenn er ins Wasser gegangen ist, für vielleicht bis zu einem Monat nicht wieder auftaucht. Und es liegt nicht ausserhalb des Möglichen, dass er vielleicht nie wieder auftaucht.»
Verdächtiger bereits polizeibekannt
Der Verdächtige soll bei dem Angriff am 31. Januar im südlichen Londoner Stadtteil Clapham eine ätzende Substanz verwendet haben. Bilder des Mannes, die nach der Tat aufgenommen wurden, zeigten, dass er selbst erhebliche Verletzungen in der rechten Gesichtshälfte erlitt. Das Opfer sei in der Vergangenheit mit dem Verdächtigen in einer Beziehung gewesen, berichtete die Polizei.
Britische Medien berichteten, der Verdächtige sei ein afghanischer Flüchtling, der Asyl erhielt, obwohl er in Grossbritannien im Jahr 2018 wegen eines Sexualvergehens verurteilt wurde. Der Asylantrag wurde zunächst abgelehnt, später erhielt der Mann jedoch die Erlaubnis, im Land zu bleiben, nachdem er geltend gemacht hatte, zum Christentum konvertiert zu sein, wie der «Daily Telegraph» berichtete. Die Polizei teilte mit, die Ermittlungen dauerten an.