Zu grosses Risiko Bergung von Flugzeug im Bodensee verschoben

sda/toko

25.2.2021 - 19:57

Ein bei Staad SG in den Bodensee abgestürztes Kleinflugzeug sollte am Donnerstag aus einer Tiefe von rund 80 Metern geborgen worden. Nach Verzögerungen wurde der Versuch am Abend abgebrochen. Die Piper war eine Woche zuvor beim Landeanflug abgestürzt.

Nach dem Flugunfall am Donnerstag letzter Woche hatte sich der 70-jährige Pilot bei einer Wassertemperatur von rund fünf Grad am abgebrochenen Rand des Hauptfahrwerks des Flugzeugs festgehalten, bevor er von den Einsatzkräften mit einem Fischerboot gerettet wurde.

Die Piper PA-34-200T war danach mit Hilfe eines Sonars etwa einen Kilometer vom Ufer entfernt in einer Tiefe von 84 Metern geortet worden. Das Flugzeug steckt mit der Front rund 1,5 Meter tief im schlickigen Seegrund. Das Heck ist vom Unfall stark beschädigt.

Die Vorbereitungen für die Bergung dauerten eine Woche. Zu den Schwierigkeiten gehört, dass sich die Taucher, die das Bergungsseil am Flugzeug befestigen müssen, wegen der grossen Tiefe nur maximal zehn Minuten auf dem Grund des Sees aufhalten können.



Zu grosses Risiko

Am Donnerstag war das Bergungsschiff – eine Autofähre ausgerüstet mit einem Kran – ab 9 Uhr vor Ort. Doch dann kam es mehrmals zu Verzögerungen, unter anderem weil sich das Seil des Krans mit der Boje verhedderte, die die Stelle markierte. Schliesslich musste der Versuch am späten Donnerstagabend abgebrochen werden.

Blick vom Bodenseeufer in Staad SG auf die Unfallstelle. Dort war ein Pilot mit seiner zweimotorigen Maschine beim Anflug auf den Flughafen Altenrhein im Nebel in den See gestürzt. Er wurde gerettet.
Blick vom Bodenseeufer in Staad SG auf die Unfallstelle. Dort war ein Pilot mit seiner zweimotorigen Maschine beim Anflug auf den Flughafen Altenrhein im Nebel in den See gestürzt. Er wurde gerettet.
Kantonspolizei St. Gallen

Man sei vor einer grossen Herausforderung gestanden, bei der alle Faktoren hätten zusammenspielen müssen, sagte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuerst habe es ein technisches Problem gegeben. Danach wären die Taucher zwar bereit gewesen, auf dem Grund zu arbeiten. «Nun ist es aber zu dunkel, deshalb brechen wir ab», sagte er. Das Risiko sei zu gross. Wann der nächste Versuch gestartet wird, war am Donnerstagabend noch unklar.

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