Bergrettung Air-Glaciers-Mitgründer Bruno Bagnoud gestorben

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10.10.2022 - 11:57

Rettungspionier und Air-Glaciers-Mitgründer Bruno Bagnoud. (Archivbild)
Rettungspionier und Air-Glaciers-Mitgründer Bruno Bagnoud. (Archivbild)
Keystone

Air-Glaciers-Mitgründer Bruno Bagnoud ist tot. Der Walliser Bergrettungspionier verstarb in der Nacht auf Montag im Alter von 85 Jahren.

Keystone-SDA, vs, sda

Air-Glaciers bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine entsprechende Meldung der Zeitung «Le Nouvelliste». Bagnoud hatte die Fluggesellschaft Air-Glaciers 1965 zusammen mit den Piloten Hermann Geiger und Fernand Martignoni mitbegründet und sie bis 2020 geleitet.

Damals hatten die drei Walliser die Luftrettung im Blut und fanden unter anderem die Mittel, um den ersten Helikopter des Typs Alouette III der Air-Glaciers zu finanzieren.

Doch für einen der Gründer endete das Abenteuer mit dem Tod: Der bekannte Gletscherpilot Hermann Geiger starb 1966 beim Absturz seines Flugzeugs, das mit einem Segelflugzeug kollidiert war.

Viele Schicksalsschläge

Auch Bagnoud und sein Unternehmen blieben von Dramen und Trauerfällen nicht verschont: 1982 kam Fernand Martignoni bei einem Helikopterunfall ums Leben, nachdem er das schlecht markierte Seil einer privaten Seilbahn bei Les Diablerets VD touchiert hatte.

Grosse Trauer beim Chef von Air-Glacier löste der Tod seines Sohnes François-Xavier aus. Der junge Mann war 1981 ins Wallis zurückgekehrt, um seinen Vater bei der Leitung der Fluggesellschaft zu unterstützen. In seiner Tasche hatte er ein in den USA erworbenes Diplom als Luftfahrtingenieur.

Mit 23 Jahren wurde er der jüngste IFR-Berufspilot für Flugzeuge und Helikopter in Europa. Doch am 14. Januar 1986, im Alter von 24 Jahren und mit 1200 Flugstunden auf dem Buckel, verunglückte François-Xavier bei einem Helikopterunfall während der Rallye Paris-Dakar an der Seite von Thierry Sabine, dem Organisator der Rallye, und dem französischen Sänger Daniel Balavoine tödlich.

Die Umstände des Unfalls, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen, sind umstritten. Drei Jahre nach dem Tod ihres Sohnes gründeten Bruno Bagnoud und Albina du Boisrouvray die Stiftung François-Xavier Bagnoud. Sie bewahrt sein Andenken, indem sie Aktivitäten finanziert, die ihm besonders nahe standen.

2020 schlug Bagnoud ein neues Kapitel auf, nachdem seine Firma mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Air-Glaciers und ihre Konkurrentin Air Zermatt gaben bekannt, künftig enger zusammenzuarbeiten und Synergien zu nutzen. Sie behielten aber ihre eigene Verwaltungsräte und Chefs.