Vorbei an Schweizergarde Mann rast mit Auto durch Tor in Vatikanstaat

dpa

19.5.2023 - 01:51

Auto rast durch Tor in Vatikanstaat – Mann festgenommen

Auto rast durch Tor in Vatikanstaat – Mann festgenommen

Ein Auto ist am Donnerstagabend durch ein Tor in den Vatikanstaat gerast. Das Auto durchbrach mit hoher Geschwindigkeit zwei Kontrolltore, wie der Heilige Stuhl mitteilte.

19.05.2023

Ein Auto rast mit hoher Geschwindigkeit durch ein Tor ins Herz des Vatikanstaats – bis zum Eingang des Apostolischen Palastes. Ein Wachmann schiesst auf den Wagen, kann ihn aber nicht aufhalten.

dpa

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Mann ist am Donnerstagabend mit seinem Auto in den Vatikan eingedrungen und hat einen Grossalarm ausgelöst.
  • Der 40-Jährige passierte dabei an Kontrollstellen Schweizergarde und des Gendarmeriekorps vorbei und gelangte bis ins Herz des Vatikans.
  • Der vermutlich verwirrte Mann wurde von Einsatzkräften festgenommen.

Ein anscheinend verwirrter Mann ist mit seinem Auto in den Vatikan eingedrungen und hat damit einen Grossalarm ausgelöst. Der Wagen raste am Donnerstagabend durch eine Kontrollstation und gelangte bis vor die Eingangstür des Apostolischen Palastes, wie der Heilige Stuhl mitteilte.

Da jedoch schnell Sicherheitsmassnahmen ergriffen wurden und der Fahrer rasch festgenommen werden konnte, war die Situation nach kurzer Zeit entschärft.

Der laut den Angaben rund 40 Jahre alte Mann hatte seinen Wagen zunächst zum offenstehenden Sant'Anna-Eingangstor in der Nähe des Petersplatzes gesteuert und war dort abgewiesen worden.

Er gelangte bis zum Eingang des Apostolischen Palasts

Dann setzte er das Auto zurück und überwand mit hoher Geschwindigkeit die beiden Kontrollstellen der Päpstlichen Schweizergarde und des Gendarmeriekorps des Vatikanstaates.

Ein Gendarm wollte das Auto stoppen und schoss mit einer Pistole auf die Vorderreifen, traf aber nur den vorderen linken Kotflügel. Der Wagen hielt nicht, sondern drang weiter in den Vatikan vor.

Letztlich gelangte er bis in den Damasushof – und damit praktisch bis zum Eingang in den Apostolischen Palast. Hier werden unter anderem Staatsgäste vorgefahren und von dort zum Papst geführt.

Ein italienisches Polizeiauto fährt am späten Donnerstagabend vor dem Petersplatz im Vatikan vorbei.
Ein italienisches Polizeiauto fährt am späten Donnerstagabend vor dem Petersplatz im Vatikan vorbei.
Bild: Keystone/AP/Andrew Medichini

Wohl keine Gefahr für Papst

Wie der Vatikan mitteilte, stieg der Fahrer dann aus dem Auto aus und wurde von den Einsatzkräften festgenommen. Bei einer umgehenden Untersuchung stellten die Ärzte der Gesundheitsdirektion des Vatikanstaates eine «psychophysische Störung» fest, wie es hiess.

Der Mann – laut Nachrichtenagentur Ansa ein Italiener – wurde am Abend in der vatikanischen Gendarmeriekaserne in Gewahrsam genommen.

Für Papst Franziskus dürfte zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden haben: Er lebt auf der anderen Seite des Vatikans im Gästehaus Santa Marta, während frühere Oberhäupter der katholischen Kirche noch in ihrer Privatwohnung im Apostolischen Palast residierten.

Nach dem Vorfall mit dem Auto wurde über Funk ein Alarm ausgelöst und das Wachpersonal schloss ein Zugangstor, durch das man auf die Rückseite des Petersdoms, in die Vatikanischen Gärten sowie zum Santa-Marta-Platz mit dem dortigen Gästehaus gelangt.

Ein Schweizergardist bewacht am Donnerstagabend die Porta Sant'Anna, einen der Zugänge zum Vatikan, durch den der Mann mit dem Auto in den Stadtstaat eindrang.
Ein Schweizergardist bewacht am Donnerstagabend die Porta Sant'Anna, einen der Zugänge zum Vatikan, durch den der Mann mit dem Auto in den Stadtstaat eindrang.
Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Medichini