Sie tragen furchterregende Masken mit Hörnern, speien Flammen und tanzen wild hüpfend unter Funkenregen durch die Menge: Auf Mallorca waren am Sonntagabend die Feuerteufel unterwegs. Die sogenannten Dimonis sind fester Bestandteil der winterlichen Patronatsfeste.
Diese Feste finden im Januar auf der ganzen Insel zu Ehren der beiden Heiligen Sant Antoni (Sankt Antonius) und Sant Sebastià (Sankt Sebastian) statt. In der Hauptstadt Palma tobten 255 Teufel durch die Strassen. Der rund zweistündige Feuerlauf unter lautstarker Begleitung von Trommlergruppen bildete den Abschluss des mehrtägigen, bunten Stadtfest-Programms.
Die Tradition der mallorquinischen Feuerteufel geht Historikern zufolge sowohl auf heidnische als auch auf religiöse Ursprünge zurück. Zum einen gilt der Teufel als Gegenspieler des Heiligen Antonius, der vor allem im ländlichen Mallorca als Schutzpatron der Nutztiere hoch verehrt wird.
Schon seit dem 18. Jahrhundert wurde zu seinem Fest ein Tanz zwischen der Teufelsfigur und dem Heiligen inszeniert. Noch älter ist die archaische Variante eines Wesens, das als Verkörperung des Bösen halb Tier und halb Mensch war und vor allem zur Zeit der Sonnenwende sein Unwesen trieb.
Seit 2011 sind die Feuerläufe der Dimonis offiziell in den Rang einer «feierlichen Kundgebung von religiösem, kulturellem und traditionellem Charakter» erhoben worden – andernfalls hätte eine EU-Verordnung dem funkenspeienden Treiben in der Öffentlichkeit den Garaus gemacht.
Die Teufel müssen aber Kurse über die Handhabung von Feuerwerkskörpern belegen, bevor sie in den Strassen der Insel ihr Unwesen treiben dürfen. Kein Wunder: Allein in Palma kamen am Sonntag fast 188 Kilo Feuerwerkskörper, Knaller und Zündschnüre zum Einsatz.
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