Hohe Bussen drohen Aussetzen verboten: Goldfische gefährden Schweizer Weiher

tafi

22.5.2019

Gehören auf keinen Fall in die freie Wildbahn: Goldfische sind ausgesprochen gefrässig und gefährden das heimische Ökosystem. Wer sie aussetzt, riskiert bis zu drei Jahre Gefängnis.
Gehören auf keinen Fall in die freie Wildbahn: Goldfische sind ausgesprochen gefrässig und gefährden das heimische Ökosystem. Wer sie aussetzt, riskiert bis zu drei Jahre Gefängnis.
DPA

Possierlich, aber ziemlich gefrässig: Goldfische können in der freien Natur zu einem Riesenproblem werden. Wer die Zierfische aussetzt, muss mit saftigen Bussen und sogar Gefängnis rechnen.

Wenn sie friedlich im Gartenteich schwimmen, oder im Glas ihre Runden drehen, sehen Goldfische aus, als könnten sie keiner Fliege etwas zuleide tun. Doch der Schein trügt: Die Tiere sind ziemlich gefrässig und vertilgen alles, was ihnen vor das Maul schwimmt. Und das ist ein Problem, vor allem in der Laichsaison, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.



In Zürich sah sich Grün Stadt Zürich (GSZ), eine Dienstabteilung des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements (TED) der Stadt, genötigt, an einigen Weihern extra Schilder aufzustellen. «Bitte keine Goldfische aussetzen!» steht drauf. Die aus China stammenden Zierfische stören mit ihrem Appetit nämlich das heimische Ökosystem empfindlich.

Vor allem im Frühjahr, wenn sich Amphibien und Fische fortpflanzen, haben die Goldfische einen negativen Einfluss. Sie fressen Laich, Larven und Kaulquappen und stören damit die Vermehrung von Fisch und Frosch. Als wäre das nicht genug, berauben sie die ausgewachsenen ihrer Nahrungsgrundlage, weil auch Kleinkrebse, Insekten, Käfer und Wasserpflanzen auf dem Speiseplan der goldigen Allesfresser stehen.



Weil sie ausgesprochen anpassungsfähig und fortpflanzungsfreudig sind und bis zu 30 Jahre alt werden können, können Goldfische in freier Wildbahn immense Schäden am Ökosystem anrichten. Der Stadt Zürich, so schreibt der «Tages-Anzeiger», bleibt manchmal nichts anderes übrig, als Biotope trockenzulegen und abzufischen. Das kostet aber jeweils zwischen 10'000 und 100'000 Franken.

«Vor der Anschaffung von Goldfischen sollte man sich deshalb lieber drei- als zweimal überlegen, ob man die langlebigen Tiere auf die Dauer artgerecht halten kann», bittet Lukas Handschin, Mediensprecher von Grün Stadt Zürich, im «Tages-Anzeiger» eindringlich. Wer dennoch Goldfische in freier Wildbahn aussetzt, muss mit Konsequenzen rechen. Das Tierschutzgesetz (TSchG) sieht für das Aussetzen fremder Tierarten hohe Geldbussen im fünfstelligen Beriech und sogar Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren vor.

Berüchtigte invasive Tierarten

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