Erneuter Vorfall im Trentino Bär verirrt sich in Touristenort beim Gardasee

tjnj

14.6.2023

Bär am Gardasee

Bär am Gardasee

Mitten im Touristenort Arco beim Gardasee ist ein verängstigter Bär auf der Strasse herumgelaufen. Erst am vergangenen Wochenende sind zwei Bären in einer Gemeinde in der Nähe gesichtet worden.

14.06.2023

Mitten im Touristenort Arco beim Gardasee ist ein verängstigter Bär auf der Strasse herumgelaufen. Erst am vergangenen Wochenende sind zwei Bären in einer Gemeinde in der Nähe gesichtet worden.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am vergangenen Dienstagmorgen hat sich ein Bär in den norditalienischen Touristenort Arco im Trentino verirrt.
  • Das Tier lief mitten auf der Strasse im Stadtzentrum. Es soll verängstigt und auf der Suche nach einem Fluchtweg gewesen sein.
  • Im Trentino kommt es immer wieder zu Begegnungen mit Bären. Erst am vergangenen Wochenende waren dort zwei Bären gesichtet worden. Im April ist dort ein Jogger von einer Braunbärin attackiert und getötet worden.

Erneut hat sich ein Bär in der Nähe des Gardasees in besiedeltes Gebiet verirrt: Am vergangenen Dienstagmorgen erhielt der Bürgermeister des Touristenortes Arco nach eigenen Angaben Dutzende Anrufe besorgter Bürger, nachdem diese das Tier mitten durch die Stadt hatten laufen sehen.

Ein Autofahrer konnte Videoaufnahmen von dem Vorfall machen. Der Bär lief mitten auf der Strasse durch das Stadtzentrum, offenbar auf der Suche nach einem Fluchtweg. Beamte der örtlichen Forstverwaltung beschrieben das Tier als «verirrt und verunsichert».

Tier wirkte verängstigt

Es wird vermutet, dass der Bär nach einem Weg zu einem Berg in der Nähe von Arco suchte, als er sich in den Ort verirrte. Er fand eigenständig seinen Weg zurück in die Natur. Ein Anwohner, der den Bären beobachtet hat, gab an, das Tier habe einen verängstigten Eindruck gemacht.

Arco liegt im Trentino, einer Provinz nördlich des Gardasees. Dort gab es in der Vergangenheit immer wieder Vorfälle, in denen sich Bären in besiedeltes Gebiet verirrt hatten.

Weitere Sichtungen am Wochenende

Erst am vergangenen Wochenende wurden zwei Bären in der Gemeinde Cavizzana gesichtet. Einer von ihnen versuchte, einen gesicherten Kompost-Container zu knacken. Bei dem zweiten Bären handelte es sich vermutlich um das Muttertier.

Anfang April wurde ein Jogger Opfer eines Bärenangriffes in einem Wald im Trentino. Der Vorfall entfachte Diskussionen um den Umgang mit den Tieren. 

«Problembärin» sollte getötet werden

Das örtliche Wiederansiedlungprojekt «Life Ursus» mit dem selbsterklärten «Ziel der Wiederherstellung einer sich selbst erhaltenden natürlichen Bärenpopulation» müsse nun neu überdacht werden, fordert etwa Arcos Bürgermeister.

Die «Problembärin» JJ4, die für den Tod des Joggers verantwortlich ist, wurde eingefangen. Gegen eine ursprünglich geplante Tötung des Tieres protestierten Tierschützer*innen erfolgreich: Der Abschussbefehl ist vorerst gerichtlich ausgesetzt worden.

Stattdessen fordern die Tierschützer*innen die Einrichtung von Wildtierkorridoren sowie eine Sensibilisierung von Menschen für den Umgang mit wilden Tieren.