Tragischer Unfall im Zeltlager Zwei Tote und zehn verletzte Kinder bei Ausflug mit Bagger

dpa

24.6.2023 - 22:05

Der in den Unfall verwickelte Schaufelbagger wird am Samstag abgeschleppt.
Der in den Unfall verwickelte Schaufelbagger wird am Samstag abgeschleppt.
Bild: Keystone/dpa/Philipp Schulze

Väter campen mit ihren Kindern in einem kleinen Ort südlich von Hamburg - doch das gemeinsame Abenteuer endet mit einem tödlichen Unfall. Die Polizei geht von einem fatalen technischen Defekt als Ursache aus.

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  • Bei einem Unfall während einer Ausfahrt mit einem Bagger sind in Toppenstedt (Landkreis Harburg) in Niedersachsen ein kleiner Junge und ein Mann gestorben.
  • Zehn weitere Kinder wurden am Samstagabend zum Teil schwer verletzt, vier von ihnen mussten mit Helikoptern in Kliniken gebracht werden, wie Mathias Wille, Sprecher der Kreisfeuerwehr Harburg, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
  • Nach Angaben eines Notfallseelsorgers war das getötete Kind fünf Jahre alt.
  • Laut ersten Polizeiangaben, soll ein gerissener Hydraulikschlauch die Ursache für den Unfall gewesen sein

Bei einer Ausfahrt mit einem Radlader sind im niedersächsischen Toppenstedt südlich von Hamburg ein kleiner Junge und ein erwachsener Mann tödlich verunglückt. Zehn weitere Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren wurden am frühen Samstagabend verletzt, einige von ihnen schwer, wie ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bei dem erwachsenen Opfer handelt es sich um einen 39 Jahre alten Mann, das getötete Kind war nach Angaben eines Notfallseelsorgers fünf Jahre alt. Laut Feuerwehr waren sie nicht miteinander verwandt.

Vier der verletzten Kinder mussten mit Helikoptern ins Spital geflogen worden. Zum aktuellen gesundheitlichen Zustand der Schwerverletzten machten Polizei und Feuerwehr in der Nacht keine Angaben.

Das Zeltlager war von Vätern als gemeinsame Aktivität mit ihren Kindern privat organisiert worden. Dabei sei eine Gruppe «zur Belustigung» mit dem Radlader über einen Feldweg gefahren worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Die späteren Opfer befanden sich in einem Gitterkorb, der mithilfe des Ladearms in die Höhe gefahren wurde – und dann, laut Polizei vermutlich wegen eines gerissenen Hydraulikschlauchs, plötzlich aus etwa drei Metern Höhe in die Tiefe sackte. Einige Insassen seien dabei vermutlich von dem Metallkorb getroffen worden.

Einsatz sehr belastend für Einsatzkräfte

Die Polizei beschlagnahmte den Schaufelbagger nach dem Unfall für Untersuchungen. Der 44 Jahre alte Fahrer, ebenfalls Teilnehmer des Zeltlagers, sei zu einer Polizeidienststelle mitgenommen worden. Gegen ihn werde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Zudem sei «routinemässig» untersucht worden, ob er Alkohol oder Drogen im Blut hatte.

Der Einsatz sei für die Rettungskräfte einer der schwierigsten überhaupt gewesen, sagte der Notfallseelsorger. Wenn Kinder zu Schaden kommen, sei dies emotional generell immer sehr belastend für die Einsatzkräfte – viele von ihnen seien auch selbst Eltern. «Es zehrt sehr, was man erlebt», sagte der Seelsorger. Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute, 60 Rettungskräfte und 30 Polizisten bis in die Nacht im Einsatz.

Wie viele Teilnehmer in dem Zeltlager dabei waren, blieb zunächst unklar. Toppenstedt hat gut 2000 Einwohner und liegt rund 35 Kilometer südlich von Hamburg.