Frankreich Bis 30 Jahre Gefängnis für IS-Anhängerinnen in Paris

SDA

15.10.2019 - 00:39

Die verurteilten Anhängerinnen der Terrormiliz IS planten den Behörden zufolge im September 2016 einen Anschlag nahe der Pariser Kathedrale Notre-Dame. (Archivbild)
Die verurteilten Anhängerinnen der Terrormiliz IS planten den Behörden zufolge im September 2016 einen Anschlag nahe der Pariser Kathedrale Notre-Dame. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/EPA POOL/ETIENNE LAURENT / POOL

Drei Jahre nach einem fehlgeschlagenen Anschlag nahe der Pariser Kathedrale Notre-Dame sind mehrere Anhängerinnen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden Hauptangeklagten kassierten 25 und 30 Jahre Gefängnis.

Die Frauen hatten nach Überzeugung der Pariser Richter im September 2016 erfolglos versucht, eine Autobombe vor mehreren Restaurants in der Nähe der Kathedrale zu zünden. Zwei Komplizinnen wurden am Montag zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Eine der Frauen hatte auf einen Zivilpolizisten eingestochen. Eine weitere Frau wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

«Terrorkommando junger Frauen»

Die Staatsanwaltschaft beschrieb die Angeklagten im Alter von heute 22 bis 42 Jahren als «Terrorkommando junger Frauen, die vollkommen empfänglich für die tödliche Ideologie des Islamischen Staats» waren. Die Frauen folgten demnach Anweisungen des inzwischen getöteten französischen IS-Mitglieds Rachid Kassim, der als Drahtzieher von Anschlägen in Frankreich gilt.

Plan scheiterte an falschem Brennstoff

Die nun zu 25 und 30 Jahren Haft verurteilten Frauen sollen in der Nacht des 3. auf den 4. September 2016 in der Nähe von Notre-Dame ein Auto geparkt haben, das mit sechs Gasflaschen beladen war. Sie tränkten nach Angaben einer der Angeklagten das Auto mit Diesel und warfen eine brennende Zigarette in den Wagen. Eine Explosion blieb jedoch aus, da sich Diesel nicht so leicht entzünden lässt wie Benzin.

Nur die Wahl des falschen Brennstoffs habe den Plan scheitern lassen, heisst es in den Ermittlerakten. Ansonsten hätte ein «Blutbad gedroht». Eine der Frauen war bereits im April wegen Anwerbung von IS-Kämpfern und Aufrufen zu Anschlägen in Frankreich und Belgien zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

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