In der Schweiz geht am Samstag aus meteorologischer Sicht der mildeste Winter seit Messbeginn 1864 zu Ende. Auf der Alpennordseite lag die Durchschnittstemperatur rund 3,5 bis 4 Grad über der Referenz der Jahre 1961 bis 1990, wie der SRF Meteo am Donnerstag mitteilte.
Im Süden war es den Angaben zufolge rund 3 Grad wärmer als üblich. Die landesweit gemittelte Wintertemperatur von Dezember bis Februar betrug laut dem staatlichen Wetterdienst Meteoschweiz heuer rund 0,7 Grad. Der aktuelle Winter übertraf noch seine milden Vorgänger in den Jahren 1989/90, 2006/07 und 2015/16. In Delsberg JU etwa kletterte das Thermometer Mitte Februar für einen Tag auf sommerliche 21,2 Grad und knackte den Monatstemperaturrekord.
Es war nicht nur ausserordentlich warm, sondern auch sehr sonnig. In Zürich, Basel, Bern und Genf etwa purzelten die Rekorde zur Sonnenscheindauer. Die Niederschlagsmengen dagegen bewegten sich im Bereich des langjährigen Mittels.
Für die Winterwärme waren den Meteorologen zufolge zahlreiche Westwindlagen verantwortlich, die milde Luft vom Atlantik in den Alpenraum bliesen. Daneben gelangte auch warme Luft von den Rändern von Hochdruckgebieten in den Alpenraum. Die Folge waren mehrere teils heftige Winterstürme von Ende Januar bis Ende Februar. Der stärkste Sturm – «Sabine» – sorgte auf dem Gütsch bei Andermatt für Windgeschwindigkeiten von bis zu 202 Kilometern pro Stunde.
Gemäss den neuen Klimaszenarien von Meteoschweiz wird sich die in den Wintern der letzten Jahrzehnte beobachtete Erwärmung auch in Zukunft fortsetzen. Nach Prognosen könnte die durchschnittliche Wintertemperatur bis 2050 noch um 3,5 Grad steigen.
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