Gefängnis droht Böllerverbot zum Lichterfest in Indiens Hauptstadt

dpa

20.10.2022 - 19:33

Ein Arbeiter bereitet Feuerwerkskörper in einer Werkstatt im Vorfeld der Diwali-Feierlichkeiten im Bezirk Nalbari im indischen Bundesstaat Assam vor. Diwali ist das alljährliche hinduistische Lichterfest, das am 24. Oktober in ganz Indien gefeiert wird.
Ein Arbeiter bereitet Feuerwerkskörper in einer Werkstatt im Vorfeld der Diwali-Feierlichkeiten im Bezirk Nalbari im indischen Bundesstaat Assam vor. Diwali ist das alljährliche hinduistische Lichterfest, das am 24. Oktober in ganz Indien gefeiert wird.
Dasarath Deka/ZUMA Press Wire/dpa

In der indischen Hauptstadt Neu Delhi steht das wichtige hinduistische Lichterfest Diwali an. Das wird auch mit Feuerwerk gefeiert. Doch darauf sollten die Menschen diesmal besser verzichten.

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Wer in der indischen Hauptstadt Neu Delhi das anstehende wichtige hinduistische Lichterfest Diwali mit Feuerwerk feiert, dem droht Gefängnis. Der Kauf und das Feiern mit Böllern könne mit einem Bussgeld von bis zu 200 Rupien (rund 2,50 Euro) und sechs Monaten Gefängnis bestraft werden, sagte der Umweltminister der Stadt, Gopal Rai, am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz. Der Grund dafür sei, dass die Feinstaubbelastung jedes Jahr um Diwali besonders hoch sei und die Böller einen Hauptgrund dafür darstellten.

Diwali ist für viele Hindus, die die Mehrheitsbevölkerung Indiens stellen, so wichtig wie für viele Deutsche Weihnachten. Böller gehören für viele dazu.

Die Luftqualität in der Megametropole gehört aber zu den schlechtesten der Welt, vor allem im Winter. Die Feinstaubbelastung in und um Delhi liegt dann jeweils um ein Vielfaches über den als akzeptabel angesehenen Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Gründe dafür sind neben den Diwali-Böllern auch, dass etwa zeitgleich auch Bauern in den umliegenden Bundesstaaten Ernte-Reste verbrennen, um schnell und kostengünstig wieder anbauen zu können. Dazu kommen die Abgase von vielen Autos, der Industrie, Staub von Baustellen und Müllverbrennungen.

Sowohl Diwali-Böller wie auch das Ernte-Reste-Verbrennen gelten eigentlich schon länger Verbote – nur wurden diese bislang kaum durchgesetzt. Viele in der Hauptstadt sehen die Luftverschmutzung auch nicht als grosses Problem. Und besser gestellte Menschen leisten sich Luftreiniger, um die Luft in den Häusern sauber zu halten.

Der Umweltminister kündigte nun zudem an, dass auch die Produktion, die Lagerung und der Verkauf von Feuerwerk mit einem Bussgeld von 5000 Rupien (rund 60 Euro) und drei Jahren Gefängnis bestraft werden können. Zudem soll es Aufklärungskampagnen um das Diwali-Böller-Verbot geben. Mehr als 400 Teams unter anderem aus Polizeimitarbeitern sollen das Verbot umsetzen. Diese hätten seit dem vergangenen Sonntag knapp 3000 Kilo Böller sichergestellt.