Barbarische Misshandlungen Brandzeichen im Schambereich: US-Sektenführer vor Gericht

AP, tsch

27.3.2018

Der Führer und Mitbegründer einer dubiosen Sekte muss sich seit heute wegen sexueller Ausbeutung von Frauen vor einem US-Gericht verantworten. Bundesstaatsanwälte in New York werfen Keith Raniere vor, ein barbarisches System überwacht zu haben, das Frauen zu «Sklaven» von «Meistern» der Gruppe «Nxivm» degradiert habe.

Laut der Anklageschrift nahmen viele Opfer an Ritualen teil, bei denen ihnen im Schambereich ein Symbol eingebrannt wurde, das für die Initialen des Angeklagten steht. Dabei hätten sie nackt sein müssen; ein «Meister» habe dann einer anderen «Sklavin» befohlen, das Ganze zu filmen.

Viele Opfer seien dann zum Sex mit dem Angeklagten und zu niederen Tätigkeiten gezwungen. Das «Arrangement» hätten die Frauen geheimhalten müssen - ansonsten habe ihnen öffentliche Demütigung gedroht.

Keith Raniere führte 20 Jahre lang eine Organisation names «Nxivm» in Albany, im US-Bundesstaat New York. «Nxivm» beschreibt sich als Selbsthilfegruppe. Innerhalb der Organistion habe eine geheime Schwesternschaft existiert, die eindeutige Merkmale einer Sekte aufweise, wie die «New York Times» berichtet. Um aufgenommen zu werden, mussten Frauen ihrem Master Nacktfotos oder anderes kompromittierendes Material aushändigen, das in der Folge als Druckmittel eingesetzt wurde.

Ein Arzt habe die Frauen im Intimbereich mit einem Symbol «gebranded», das die Initailen Keith Ranieres zeige. Ein FBI-Ermittler sagte der «New York Times», dass Raniere ständig eine Gruppe von 15 bis 20 Frauen zu seiner sexuellen Verfügung gehabt habe. Die Frauen hätten teilweise lebensbedrohliche Diäten machen müssen, um für den Sektenführer attraktiv zu sein.

Im vergangenen Jahr hatte Keith Raniere die USA verlassen, nachdem die «New York Times» über einige der Opfer berichtet hatte, die sich von «Nxivm» gelöst hatten. Am Montag wurde der Führer der Gruppe in Mexiko festgenommen und an die Behörden in Texas übergeben. Dort soll ihm auch der Prozess gemacht werden.

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