Nowitschok-Fall Britische Regierung warnt vor unbekannten Gegenständen

DPA

10.7.2018

Nach dem Tod einer Britin durch eine Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok hat die Regierung in London davor gewarnt, unbekannte Gegenstände aufzuheben. Das zweite Gift-Opfer ist mittlerweile wieder bei Bewusstsein. Aber immer noch in Lebensgefahr, wie die Ärzte mitteilen.

Wie das Paar mit dem Giftstoff Nowitschok in Berührung kam, ist allerdings immer noch ungeklärt. Deshalb warnt die britische Regierung die Bevölkerung eindringlich, unbekannte Gegenstände aufzuheben. Dies gelte für Bewohner der Gegend um Salisbury und Amesbury im Süden Englands und Behälter, die eine Flüssigkeit oder ein Gel enthalten könnten, teilte die Gesundheitsbeauftragte Sally Davies am Dienstag mit. «In der Praxis bedeutet das, heben Sie keine Behälter, Spritzen, Nadeln, Kosmetika oder ähnliche Dinge aus Materialen wie Metall, Plastik oder Glas auf», so Davies. Insgesamt bleibe die Gefahr für die Öffentlichkeit aber gering, sagte die Gesundheitsbeauftragte weiter.

Die vergangene Woche mit einer Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferte 44-jährige Frau aus Amesbury war am Sonntag gestorben. Ihr ebenfalls vergifteter Partner befindet sich noch in kritischem Zustand im Salisbury District Hospital. Die Polizei geht davon aus, dass die beiden einen Behälter mit dem Nervengift berührt haben. Die Dosis sei sehr hoch gewesen, teilte Scotland Yard am Montag mit.

Unweit vom Wohnort der gestorbenen Frau waren im März der russische Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia infolge eines Anschlags ebenfalls mit dem Nervengift in Kontakt gekommen.

Ein Polizist steht in der Nähe des Hauses der letzten Nowitschok-Opfer in England neben einem versiegelten Mülleimer. (Archiv)
Ein Polizist steht in der Nähe des Hauses der letzten Nowitschok-Opfer in England neben einem versiegelten Mülleimer. (Archiv)
Keystone
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