Risse in einer Hausfassade zeugen von der ständigen Bewegung im Untergrund: Das Bündner Bergdorf Brienz im Albulatal ist von einem grossen Bergsturz bedroht.
Nicht nur der Hang oberhalb, auch das Dorf Brienz selbst rutscht. Die Bewegungen hinterlassen ihre Spuren an den Häusern.
Blick auf das Dorf und den «Brienzer Rutsch»: Der Berg bedroht das Dorf im Albulatal sowie weitere Ortschaften.
Das Dorf Brienz im Bündner Albulatal wird von einem grossen Bergsturz bedroht.
Bergsturz bleibt Bedrohung für Brienz GR
Risse in einer Hausfassade zeugen von der ständigen Bewegung im Untergrund: Das Bündner Bergdorf Brienz im Albulatal ist von einem grossen Bergsturz bedroht.
Nicht nur der Hang oberhalb, auch das Dorf Brienz selbst rutscht. Die Bewegungen hinterlassen ihre Spuren an den Häusern.
Blick auf das Dorf und den «Brienzer Rutsch»: Der Berg bedroht das Dorf im Albulatal sowie weitere Ortschaften.
Das Dorf Brienz im Bündner Albulatal wird von einem grossen Bergsturz bedroht.
Gefährliche Talfahrt: Der Berg oberhalb des Bündner Dorfes Brienz rutscht ab. Und das zunehmend schneller.
Das seit Jahren zu Tal rutschende Bündner Bergdorf Brienz bewegt sich so schnell abwärts wie noch nie. Zunehmend schneller rutscht auch der Berg oberhalb des Dorfes. Experten schliessen vorerst zwar einen Bergsturz aus, nicht aber grössere Felsabbrüche.
Sowohl die Rutschgeschwindigkeit des Dorfes als auch des Berghanges oberhalb haben neue Höchstwerte erreicht, wie die Gemeinde Albula, zu der das Brienz gehört, am Montag mitteilte.
Das Dorf, das auf einer Sonnenterrasse im Albulatal auf 1100 Metern über Meer liegt, bewegt sich mittlerweile mit 1,3 Metern jährlich talwärts. Der Berg darüber rutscht gar mit bis zu 8 Metern pro Jahr. Und in allen Messzonen nimmt die Geschwindigkeit weiter zu.
Als Grund für die Zunahme der Rutschgeschwindigkeiten nennt die Gemeinde die Schneeschmelze der letzten Wochen. Mit der andauernden Schneeschmelze könnte das Tempo in den kommenden Wochen zudem noch weiter steigen.
Grössere Abbrüche möglich
Mit einem Bergsturz rechnen die Experten der Gemeinde und des Kantons aber zumindest in den nächsten Wochen nicht. Hingegen schliessen sie grössere Abbrüche von bis zu mehreren 10'000 Kubikmetern nicht aus, dem Volumen mehrerer Einfamilienhäuser. Siedlungsgebiete seien keine in Gefahr, versicherte die Gemeinde.
Die Entwicklung im Albulatal werde vom kantonalen Frühwarndienst genau beobachtet, hiess es in der Mitteilung. Unter anderem wird eine weitere Sondierbohrung durchgeführt. Mit ihr wird der Bereich untersucht, wo die Rutschung des Berges in die Rutschung des Dorfes übergeht. Erwartet wird, auf eine Basisgleitfläche in 100 bis 120 Metern Tiefe zu stossen.
Die Kantonsregierung hatte die Situation in Brienz bereits im November 2019 zur «Besonderen Lage» erklärt. Sie entsprach einem Hilfegesuch der Gemeinde Albula und stellte umfangreiche personelle und finanzielle Mittel zur Verfügung.