Bauprojekt der Superlative China enthüllt weltgrösste Meeresbrücke

fab

20.5.2018

Schon heute stehen viele der längsten Brücken der Welt in China. Jetzt wird das nächste Rekord-Bauwerk eröffnet: Die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke soll die längste sein, die über das Meer führt.

In wenigen Wochen soll ein chinesisches Mega-Bauwerk freigegeben werden: Die Hongkong-Zhuhai-Macau Brücke. In der Form eines Ypsilons überspannt die gigantische Stahlbrücke das Flussdelta am Südchinesischen Meer und verbindet die Finanz- und Handelsmetropole Hongkong mit dem Spielparadies Macao und der Millionenstadt Zhuhai auf dem chinesischen Festland. Die Fahrzeit zwischen Hongkong und Zhuhai wird sich dank der Brücke von drei Stunden auf dreissig Minuten reduzieren.

Nach einer zehnjährigen Bau- und Planungszeit soll die sechsspurige Brücke Ende Juni befahrbar sein. Dann werden täglich rund 60'000 Fahrzeuge und bis zu 250'000 Passagiere die Brückenkonstruktion nutzen.

Die Verbindung ist rund 55 Kilometer lang. Davon führen 35 Kilometer als Brücke über das Wasser. Für den Bau sind nach Angaben der Betreiber 400'000 Tonnen Stahl eingesetzt worden und sie soll «über 100 Jahre lang stehen».

Gigantisches Bauwerk für 14 Milliarden Franken 

Das Bauwerk gilt als Meisterwerk der Ingenieurskunst und ist gegen alle Art von Katastrophen gewappnet. Südchina wird regelmässig von schweren Tropenstürmen (Taifuns) heimgesucht. Die Brücke wurde deshalb so konstruiert, dass sie Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde parieren kann. Auch einem Erdbeben, die in der Region eher selten sind, sollen die hohen Pfeiler des Bauwerks bis zu einer Stärke 8 standhalten können.

Gegen etliche menschengemachte Risiken ist die Brücke ebenfalls gefeit. Die Konstruktion dürfte angeblich Kollisionen mit bis zu 300'000 Tonnen schweren Schiffen standhalten. Das ist auch nötig, denn in der Region produzieren Hunderttausende Firmen für den Weltmarkt, entsprechend dicht ist der Schiffsverkehr. In Hongkong und Shenzhen befinden sich in der Region zudem zwei der weltweit grössten Häfen.

Das alles hat seinen Preis: Mit 14 Milliarden Franken geschätzten Kosten ist das Projekt deutlich teurer als geplant.  Ursprünglich sollte das Projekt nur etwa halb so viel kosten.

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