Barrieren und gesperrte Strassen Wandernde Elefantenherde hält China in Atem

AP/toko

2.6.2021 - 19:54

Eine Gruppe asiatischer Elefanten zieht seit Wochen durch die chinesische Provinz Yunnan und erregt immer mehr Aufsehen.

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China verfolgt gebannt den Zug einer Elefantenherde im Süden des Landes. Die 15 Tiere näherten sich der Millionenstadt Kunming, während die Behörden versuchten, sie von bewohnten Gegenden fernzuhalten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Eine Einsatzgruppe aus 360 Menschen, 76 Fahrzeugen und neun Drohnen verfolgte den Zug der Herde. Am Mittwoch erreichten die Elefanten Yuxi, etwa 20 Kilometer südlich von Kunming.

Helfer errichteten Barrieren und legten an anderen Stellen Köder aus. Strassen wurden gesperrt, damit die Herde möglichst ungestört in eine bestimmte Richtung ziehen konnte. Vergangene Woche war die Gruppe sechs Stunden lang durch die Stadt Eshan marschiert. Bewohner wurden aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben.

China verfolgt gebannt den Zug einer Elefantenherde im Süden des Landes.
China verfolgt gebannt den Zug einer Elefantenherde im Süden des Landes.
Hu Chao/Xinhua via AP/KEYSTONE

Die Herde bestand laut Xinhua aus drei Bullen, sechs Kühen, drei Jungtieren und drei Kälbern. Sie lebte in einem Reservat nahe der Stadt Pu'er, rund 500 Kilometer von Kunming entfernt. Aus ungeklärten Gründen zog die Herde im vergangenen Jahr nordwärts und hat seither auf Äckern Schäden in Höhe von 6,8 Millionen Yuan (rund 930'000 Franken) angerichtet.

Zwei der ursprünglich 16 Tiere sind wieder umgekehrt. Auf dem Zug kam ein Elefantenbaby zur Welt. Der Elefantenexperte Chen Mingyong sagte Xinhua, es handle sich um den längsten Marsch einer Wildelefantenherde, der je in China registriert worden sei. Das Leittier sei möglicherweise noch sehr unerfahren und habe sich mitsamt der Herde verirrt.