Mehr Plastikmüll durch MaskenCorona wird auch zum Umwelt-Problem
tafu
11.1.2021
Zwar schützen Hygienemasken uns und andere, doch sie können auch zur Gefahr für die Umwelt werden. Die Produktion von Einwegprodukten ist während der Pandemie massiv angestiegen – und mit ihr die Menge an Plastikmüll.
Durch die Pandemie hat sich unser Alltag teils massiv verändert, dauerhaftes Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht. Doch auch wenn die Hygienemasken uns schützen und Leben retten, kann genau diese Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zum Problem für unseren Planeten werden.
Wie «Blick.ch» berichtet, werden inzwischen jede Minute auf der Welt drei Millionen Masken produziert, das entspricht 50'000 Masken pro Sekunde. Laut einer Berechnung der Zeitung «Straits Times» aus Singapur verlassen pro Monat etwa 129 Milliarden Masken und ungefähr 65 Milliarden Handschuhe die Fabriken, die überwiegende Zahl davon für den einmaligen Gebrauch.
Die monatlich produzierten Masken erreichen damit ein Gewicht von etwa 451'500 Tonnen. Würde man diese Masken am Boden auslegen, entspräche die Monatsproduktion einer Fläche der Grösse Singapurs, nämlich 728 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Der Kanton Glarus hat eine Fläche von rund 685 Quadratkilometern.
Das Problem dabei: Die Masken werden kaum recycelt. Weltweit landen Masken nicht nur auf Mülldeponien, sondern leider auch in Gewässern und Ozeanen und verstärken die bereits vorhandene Verschmutzung durch Plastikmüll.
Corona sorgt für mehr Plastikmüll
Problematisch ist dabei ausserdem die Zusammensetzung der Masken: Sie bestehen in der Regel aus dem thermoplastischen Kunststoff Polypropylen. Auch sind die meisten Produkte aus schwer trennbarem Verbundmaterial hergestellt und bestehen aus drei Schichten. Das macht sie fürs Recycling ungeeignet.
Zusätzlich führte die Corona-Pandemie auch in anderen Bereichen zu deutlich mehr Plastikabfällen. Restaurants können nur noch durch den Verkauf von Take-away-Gerichten Einnahmen erzielen, da sie aufgrund des Lockdowns in ihren Räumen keine Gäste mehr bewirten dürfen. In den seltensten Fällen werden die Speisen in wiederverwendbaren Behältern mitgenommen oder geliefert.
So ist das Müllaufkommen nicht nur durch Masken und Einweghandschuhe massiv gestiegen, sondern auch durch die vermehrte Verwendung von Einwegverpackungen.